Mittwoch, 12. Mai 2010

bestandsaufnahme. 05/10

ein schwedischer singer-songwriter, dessen leidenschaft für die vereinigten staaten ihn bis nach tuscon, arizona treibt. okay, die geschichte wurde hier leicht beschönigt. Andrew Collberg folgte als kind vielmehr seinen eltern, die dort über den umweg neuseeland eine neue existenz aufbauten. doch ihr sohn spielte bereits mit 18 jahren ein charmantes debüt ein, welches seinerzeit allerdings ziemlich unter ging. ein schicksal, das diesem knappen dutzend songs erspart bleiben sollte. die authentizität eines nicolai dunger klingt hier zwar ebenso wenig durch wie das popverständnis eines jens lekman. und doch entpuppt sich "On The Wreath" (le pop music/groove attack) als wohltuender seelenbalsam. genau passend für das auf eine gewisse leichtigkeit (bzw. eigentlich überwiegend französische musik) abonnierte label le pop. denn deren liebäugeln mit easy listening und den schwelgerischen sounds der sechziger findet sich in dem von nick luna (u.a. iron & wine) wunderbar unaufdringlich produziertem material wieder. woraus ein vielleicht unscheinbares, jedoch im besten sinne "nettes" werk entsteht.

das umtriebige drum & bass-label camino blue recordings aus paderborn veröffentlicht mit Camino Blue & Scientific present "Terra Mission" (camino blue/groove attack) eine weitere lohnende compilation. die doppel-cd kommt zum kleinen preis in die läden und bietet eine abwechslunsgreiche zusammenstellung mit schwerpunkt auf deeper und atmosphärischer musik. darauf lässt sich der internationale sound von unter anderem acts aus russland und finnland wohl am ehesten reduzieren; denn unnötiges technik-gefrickel bleibt zugunsten von harmonien außen vor. die erste der beiden randvollen cds offenbart die tracks von physics bis electrosoul system als lose sammlung, auf der zweiten findet sich dann ein lohnender livemix von p.b.k. featuring wiosna. schade nur, dass es wieder kein erwähnenswertes booklet gibt, weshalb auch die infos zu den einzelnen artists deutlich zu kurz kommen.

Godsmack
, die abgehalfterten us-nu- bzw. "alternative"-rocker (in anführungszeichen, wohlgemerkt!), schieben mit "The Oracle" (universal) nach der vor gut zwei jahren erschienenen retrospektive einen neuen studiolongplayer in die läden. quasi als beweis für die deutschen anhänger, dass ihre geschichte noch nicht vorbei ist (in den staaten knackt man nach wie vor mühelos jede topten-liste). frontmann sully erna frönt auf den zehn insgesamt etwas härteren tracks dem altbekannten rifforientierten (stadion-)rock. dass der sound von godsmack stilistisch der von namensgeber alice in chains (inklusive einer obligatorischen akustik-ep aus der vergangenheit) gar nicht so unähnlich aussieht, lenkt aber doch nicht davon ab, dass vorliegendes material wieder einfach zu kalkuliert und wenig leidenschaftlich wirkt. der 2003er albumtitel "faceless" hat nichts von seiner bedenklichen bedeutung für die musik von godsmack verloren: handwerklich gut gemacht, jedoch ohne wirkliche relevanz. fazit: wohl nur für komplettisten eines redundanten genres.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

voice your opinion. bitte.