Mittwoch, 28. April 2010
da schau her. clipempfehlungen 04/10
der april brachte eine schier unbewältigbare anzahl an neuveröffentlichungen mit sich. so sehr viele, dass wir sogar den themen unserer erklärten lieblingspromoter nicht ganz herr werden konnten. in meinem fall gehört dazu sicherlich der stephan von ueberzahl. insofern an dieser stelle quasi ein schnelles blitzlicht auf zwei veröffentlichungen, die für das ende des monats avisiert wurden und definitiv mehr als diese paar zeilen verdient hätten.
als da wären: Mixtapes & Cellmates aus stockholm, deren zweites album "Rox" (tangled up!) das potential hat, die shot out louds (um diese referenz kommt man bei den zehn tracks einfach nicht herum) sowie die die anhänger der neunziger schweden-indieszene zu vereinen. "soft eyes" heißt schon die zweite singel, hier der clip dazu:
ebenfalls mit einer frau am mikrofon und nicht sonderlich viel mehr wartet "Lucy And The Wolves" (one little indian/rough trade) auf. denn ein "mehr" braucht es nämlich nicht. die folk-chanteuse Martha Tilston zelebriert nämlich - darf man das so sagen? - rein naturalistische musik. wie auch immer. einen eindruck in ihren kleinen kosmos bekommt man am ehesten mit dem wunderbar minimalistischen videoclip zum titelsong:
als da wären: Mixtapes & Cellmates aus stockholm, deren zweites album "Rox" (tangled up!) das potential hat, die shot out louds (um diese referenz kommt man bei den zehn tracks einfach nicht herum) sowie die die anhänger der neunziger schweden-indieszene zu vereinen. "soft eyes" heißt schon die zweite singel, hier der clip dazu:
ebenfalls mit einer frau am mikrofon und nicht sonderlich viel mehr wartet "Lucy And The Wolves" (one little indian/rough trade) auf. denn ein "mehr" braucht es nämlich nicht. die folk-chanteuse Martha Tilston zelebriert nämlich - darf man das so sagen? - rein naturalistische musik. wie auch immer. einen eindruck in ihren kleinen kosmos bekommt man am ehesten mit dem wunderbar minimalistischen videoclip zum titelsong:
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Dienstag, 27. April 2010
in the mix. elektronikreviews 04/2010
dass Bozoo Bajou trotz entsprechender song-auskopplungen keinesfalls der chill out- bzw. café del mar-fraktion zuzuordnen sind, unterstrichen sie neben den regulären alben zudem mit den beiden famosen juke joint compilations. auch mit ihrem beitrag zur stereo deluxe-reihe "Coming Home" (stereo deluxe/warner) beweisen die zwei nürnberger nun, dass sie über ein beeindruckendes musikverständnis verfügen. denn wenn sie sich zuletzt mit "grains" unergründliche tiefen weit jenseits synthetischer musik erschlossen hatten, geht die reise nun nochmal in eine andere richtung. house und disco heißen die schlüsselwörter diesmal. doch keine sorge: der brückenschlag zu den plattensammlungen von peter heider und florian seyberth, in denen sich jede menge analoges material befindet, gelingt. zwischen altbekannten einflüssen wie hiphop oder reggae sowie typischen eigenen produktionen (darunter "fürsattel" im idjut boys dub) steht der tanzflur deutlicher denn je im mittelpunkt. konnten sich in der vergangenheit soul-raritätensammler, coffee shop-besitzer und die independent-fraktion gleichermaßen auf die boozoo bajou-compilations einigen, dürfte der konsensfaktor unter jenen diesmal geringer ausfallen. dennoch: anspruch, atmosphäre und eingängigkeit werden gerade in den hier vertretenen genres viel zu selten so schlüssig wie in dieser "coming home" episode in einem mix vereint. die beiden produzenten bzw. dj's liefern damit weit mehr als eine zwischenmahlzeit zum nächsten studioalbum.
die verknüpfung von techno mit genres jenseits von populärmusik klingt dagegen nicht nach einer allzu neuen idee (vgl. dazu zum beispiel auch jeff mills). dass das experiment "techno-im-jazz-gewand" funktionieren kann, bewies Christian Prommer dagegen zuletzt vor zwei jahren mit seiner drummlesson. nun steht der nachfolger in den läden. und auch auf "Drumlesson Zwei" (!k7/alive) bildete der detroit techno das fundament, aus welchem sich der münchner drummer, dj, pianist und produzent seine inspirationsquellen pickte. material von carl craig, laurent garnier, underground resistance sowie jean-michel jarre kommen so zu neuen, percussiv-akustischen ehren. schön.
Rob Swift feierte seinen einstand auf ipecac bereits vor einigen jahren durch seine hauptformation, den x-exutioners, im soundtechnischen zweikampf mit labelmastermind "general" mike patton. nun folgt mit "The Architect" (ipecac/soulfood) sein erstes soloalbum für diese schier unerschöpfliche heimat außergewöhnlicher musik. der scratch-innovator sammelte für das album haufenweise krude samples - nicht unähnlich dem wu-tang clan... diesmal allerdings noch ergänzt um klassische musik! wo stöbert man nur derart brillantes material auf? in der guten halben stunde gibt es zudem auch zwei mal tatsächliche raps von breez evahflown zu hören. einige richtig herausragende tracks ("principio") mischen sich mit den, man muss fast sagen: erwartet skurrilen soundtüfteleien. dazu kommt ein schickes artwork, welches das motiv der musik stilvoll und direkt zur schau stellt. fazit: das ganze mutet wie ein wahnsinniges musikalisches gefecht zwischen public enemy, secret chiefs 3 und dj krush an. über die halbwertszeit von "the architect" kann ich nur spektakulieren; denn mit "leichte kost" lässt sich das album sicher nicht abstempeln. zumindest gab es auch nach der ersten handvoll hördurchgänge eine unglaubliche menge an details zu entdecken...
die verknüpfung von techno mit genres jenseits von populärmusik klingt dagegen nicht nach einer allzu neuen idee (vgl. dazu zum beispiel auch jeff mills). dass das experiment "techno-im-jazz-gewand" funktionieren kann, bewies Christian Prommer dagegen zuletzt vor zwei jahren mit seiner drummlesson. nun steht der nachfolger in den läden. und auch auf "Drumlesson Zwei" (!k7/alive) bildete der detroit techno das fundament, aus welchem sich der münchner drummer, dj, pianist und produzent seine inspirationsquellen pickte. material von carl craig, laurent garnier, underground resistance sowie jean-michel jarre kommen so zu neuen, percussiv-akustischen ehren. schön.
Rob Swift feierte seinen einstand auf ipecac bereits vor einigen jahren durch seine hauptformation, den x-exutioners, im soundtechnischen zweikampf mit labelmastermind "general" mike patton. nun folgt mit "The Architect" (ipecac/soulfood) sein erstes soloalbum für diese schier unerschöpfliche heimat außergewöhnlicher musik. der scratch-innovator sammelte für das album haufenweise krude samples - nicht unähnlich dem wu-tang clan... diesmal allerdings noch ergänzt um klassische musik! wo stöbert man nur derart brillantes material auf? in der guten halben stunde gibt es zudem auch zwei mal tatsächliche raps von breez evahflown zu hören. einige richtig herausragende tracks ("principio") mischen sich mit den, man muss fast sagen: erwartet skurrilen soundtüfteleien. dazu kommt ein schickes artwork, welches das motiv der musik stilvoll und direkt zur schau stellt. fazit: das ganze mutet wie ein wahnsinniges musikalisches gefecht zwischen public enemy, secret chiefs 3 und dj krush an. über die halbwertszeit von "the architect" kann ich nur spektakulieren; denn mit "leichte kost" lässt sich das album sicher nicht abstempeln. zumindest gab es auch nach der ersten handvoll hördurchgänge eine unglaubliche menge an details zu entdecken...
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Montag, 26. April 2010
knyphausen/schreifels. die haben namen
der wunderbare sampler "the sound of bronkow" bescherte mir vor jahren den ersten kontakt mit der musik von Gisbert Zu Knyphausen. welcher es durch sein debütalbum, ein paar singles, unzählige liveshows und die richtigen kontakte zu respektabler bekanntheit brachte. der nach hamburg emigrierte rheingauer steht auch auf den elf neuen songs mit einem fuß im pathos, mit dem anderen in erdigem singer-songwriter-rock. nicht nur deswegen bließ knyphausen schon einiger gegenwind ins gesicht. denn wenngleich die zeichen für deutschsprachige popmusik selten günstiger standen als heute: im falschen augeblick mag sich der herr mit dem auffälligen alter ego lyrisch wie musikalisch etwas zu spektakulär in seiner melancholie suhlen. ein vorwurf, dem er offensiv begegnet: "ich bin freund von klischees und funkelnden sternen" heißt einer der schönsten lieder des neuen albums. was trotz zahlreicher großartiger textlicher identifikationsvorlagen sicherlich nicht nur auf gegenliebe stößt. doch seine wunderbare, vierköpfige band unterstützt den sänger und gitarristen immer dann, wenn es eng zu werden droht. neuerdings bzw. gleich im opener "hey" wird der sound dann auch einmal etwas rauher. vor allem aber kann er mit "Hurra! Hurra! So Nicht!" (pias/rough trade) noch näher zu den ganz großen des genres aufschließen. womit ausdrücklich nicht (nur) reihard mey gemeint ist; denn was wir hier haben ist die beste deutschsprachige popplatte seit "sylt". nicht nur wegen der wunderbaren abrechnung mit "melancholie".
gorilla biscuits, youth of today, civ, quicksand, rival schools, walking concert - zumindest alle frühen stationen der karriere von Walter Schreifels waren gleichermaßen für die entwicklung der hardcore-szene bedeutsam, wie das schaffen des protagonisten meinen eigenen musikalischen werdegang begleitete. das soll gar nicht arrogant klingen. aber es macht doch spaß, das gefühl zu haben, als anhänger eines musikers mit ihm alt zu werden. die neueste haltestelle heißt nun "An Open Letter To The Scene" (arctic rodeo/alive), erscheint unter eigenem namen - und das überraschungsmoment findet wieder ganz auf der seite von schreifels statt. der nämlich scheint zunehmend einen ähnlichen weg einzuschlagen, wie sein kollege jonah matranga. also weg vom hardcore der anfangstage (bei matranga: far), hin zu poppigeren sounds (new end original, respektive rival schools), bis man schließlich bei den wurzeln des rocks, der singer-songwriter kunst, ankam. im falle matranga waren das neben one line drawing veröffentlichungen unter eigenem namen; schreifels äquivalent lautet eben walking concert... oder schlicht: schreifels. so zieht er durch die lande und empfiehlt sich mit genügsam arrangierten pop-nummern - übrigens auf bühne wie auf platte unter völligem verziehcht auf wehleidige (pseudo-)melancholie. stattdessen wird im titeltrack ein klassiker von warzone zitiert, an anderer stelle werden augenzwinkernde samples eingestreut. außerdem erwähnenswert: das wunderschöne "wild pandas". es stimmt: dieser musiker hat auch jahre nach seiner stilprägenden anfangszeit und in offenbar ganz anderen genre-zusammenhängen seine daseinsberechtigung. in jedem fall als songwriter; aber eben auch als charismatischer sänger.
gorilla biscuits, youth of today, civ, quicksand, rival schools, walking concert - zumindest alle frühen stationen der karriere von Walter Schreifels waren gleichermaßen für die entwicklung der hardcore-szene bedeutsam, wie das schaffen des protagonisten meinen eigenen musikalischen werdegang begleitete. das soll gar nicht arrogant klingen. aber es macht doch spaß, das gefühl zu haben, als anhänger eines musikers mit ihm alt zu werden. die neueste haltestelle heißt nun "An Open Letter To The Scene" (arctic rodeo/alive), erscheint unter eigenem namen - und das überraschungsmoment findet wieder ganz auf der seite von schreifels statt. der nämlich scheint zunehmend einen ähnlichen weg einzuschlagen, wie sein kollege jonah matranga. also weg vom hardcore der anfangstage (bei matranga: far), hin zu poppigeren sounds (new end original, respektive rival schools), bis man schließlich bei den wurzeln des rocks, der singer-songwriter kunst, ankam. im falle matranga waren das neben one line drawing veröffentlichungen unter eigenem namen; schreifels äquivalent lautet eben walking concert... oder schlicht: schreifels. so zieht er durch die lande und empfiehlt sich mit genügsam arrangierten pop-nummern - übrigens auf bühne wie auf platte unter völligem verziehcht auf wehleidige (pseudo-)melancholie. stattdessen wird im titeltrack ein klassiker von warzone zitiert, an anderer stelle werden augenzwinkernde samples eingestreut. außerdem erwähnenswert: das wunderschöne "wild pandas". es stimmt: dieser musiker hat auch jahre nach seiner stilprägenden anfangszeit und in offenbar ganz anderen genre-zusammenhängen seine daseinsberechtigung. in jedem fall als songwriter; aber eben auch als charismatischer sänger.
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Donnerstag, 22. April 2010
weltmusik, jazz, krautrock: obskuritäten
musik mit direktem oder indirektem balkan-bezug hat momentan eine chance auf öffentlichkeit wie nie zuvor. gogol bordello beispielsweise produzieren ihr neues album für einen major mit der untertstützung von rick rubin; balkanbeat-compilations zieren nicht nur plattenläden, sodern dienen auch als beschallung für entsprechende parties. das Absinto Orkestra, gegründet ursprünglich als begleitung für ein theaterstück (und entgegen der augenzwinkernden attitüde ohne jegliche wurzeln im sinti/roma-kulturkreis), liegen damit auf seltsame weise sogar im trend. was aber eigentlich keine rolle spielt: "Gadje" (gadjo records/timezone) überzeugt nämlich nicht nur musikalisch, sondern auch trotz oder wegen der deutschen texte - die das überwiegend instrumentale album phasenweise anreichern. der rhein-main-fünfer sorgt in der tradition von osteuropäischen hochzeitskapellen (!) unter anderem mit einem schnorrigen kontrabass sowie einer sirrenden geige für gute laune. die ein-drittel neueinspielungen klassichen materials passen exzellent zu den eigenkompositionen und sorgen für ein prima sommeralbum.
sämtliche nu-jazz-bedenken bitte an der garderobe deines stylishsten elektro-clubs abgeben: Cobblestone Jazz mögen ihre sound-szenarien zwar nicht gerade mit konventioneller instrumentierung entwerfen. dafür steht "The Modern Deep Left Quartet" (!k7/alive) auch viel zu nahe an club-stilistiken und dancefloor-funktionalität. reduziert, um frickeleien einzelner protagonisten bereinigt, geht das material von produzent tyger dhula, mathew jonson und danuel tate ziemlich direkt in die hüfte. anstelle easy listening-beliebigkeit werden jedoch grooves in fragmente zerlegt und neu positioniert; analoge drumcomputer sorgen im gegenzug für eine ebenso warme wie treibende atmosphäre. und als referenz an das eigene genre: ein "echter" keyboarder, perfekt in den albumfluss integriert. das resultat verfügt über sog-artige anziehungskraft fernab des schubladendenkens. ein echter space-night-aspirant.
die alten herren der industrial- und krautrock-avantgarde wollen es - eine gute halbe dekade nach ihrer dälek-kooperation - wieder wissen. kaum überraschend: die ursprünglich aus hamburg stammenden Faust haben in ihrer 40-jährigen karriere immerhin diverse stilistische, geographische und besetzungstechnische wechsel hinter sich. prädikat: "unkaputtbar". was unter anderem dazu führte, dass mit den herren peron/diermaier eine zweite formationen unter diesem titel unterwegs ist. für den doppelschlag "Faust Is Last" (klangbad/broken silence) steht in diesem fall gründungsmitglied hans joachim irmler an der orgel; der rest rekrutiert sich jedoch aus anderer herkunft. das ergebnis klingt nichtsdestrotz erwartet apokalyptisch: drone-soundgemälde und ungreifbare, überdrehte brachialhysterie sowie der stil der frühen neubauten sind die erhabene konsequenz. auf welche man sich allerdings einlassen (können) muss.
sämtliche nu-jazz-bedenken bitte an der garderobe deines stylishsten elektro-clubs abgeben: Cobblestone Jazz mögen ihre sound-szenarien zwar nicht gerade mit konventioneller instrumentierung entwerfen. dafür steht "The Modern Deep Left Quartet" (!k7/alive) auch viel zu nahe an club-stilistiken und dancefloor-funktionalität. reduziert, um frickeleien einzelner protagonisten bereinigt, geht das material von produzent tyger dhula, mathew jonson und danuel tate ziemlich direkt in die hüfte. anstelle easy listening-beliebigkeit werden jedoch grooves in fragmente zerlegt und neu positioniert; analoge drumcomputer sorgen im gegenzug für eine ebenso warme wie treibende atmosphäre. und als referenz an das eigene genre: ein "echter" keyboarder, perfekt in den albumfluss integriert. das resultat verfügt über sog-artige anziehungskraft fernab des schubladendenkens. ein echter space-night-aspirant.
die alten herren der industrial- und krautrock-avantgarde wollen es - eine gute halbe dekade nach ihrer dälek-kooperation - wieder wissen. kaum überraschend: die ursprünglich aus hamburg stammenden Faust haben in ihrer 40-jährigen karriere immerhin diverse stilistische, geographische und besetzungstechnische wechsel hinter sich. prädikat: "unkaputtbar". was unter anderem dazu führte, dass mit den herren peron/diermaier eine zweite formationen unter diesem titel unterwegs ist. für den doppelschlag "Faust Is Last" (klangbad/broken silence) steht in diesem fall gründungsmitglied hans joachim irmler an der orgel; der rest rekrutiert sich jedoch aus anderer herkunft. das ergebnis klingt nichtsdestrotz erwartet apokalyptisch: drone-soundgemälde und ungreifbare, überdrehte brachialhysterie sowie der stil der frühen neubauten sind die erhabene konsequenz. auf welche man sich allerdings einlassen (können) muss.
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reisetagebücher, teil 2: dirtmusic
walkabouts-chef chris eckman eilt bereits ein euphorischer ruf als freund von kollaborationen voraus. verhalf er doch kürzlich erst dem artistrooster von glitterhouse durch seine produktionstätigkeit für tamikrest zu imposanten neuen facetten. dass sich mittlerweile künstler wie terry lee hale oder chris brokaw (codeine, steve wynn) an seiner seite befinden, überrascht kaum. schon eher die tatsache, dass eckman für die gründung von Dirtmusic den bekennenden eigenbrötler hugo race (ex-bad seeds) ins boot holen konnte. beziehungsweise, um der chronologie rechnung zu tragen: race holte eckman und brokaw an seine seite. und debütierte kurzerhand auf dem glitterhouse-eigenen orange blossom special-festival. was zu, ähm, durchwachsenen resonanzen führte. doch damit nicht genug: das interesse, ja der kreative sog der beteiligten war entstanden. so blieb es nur eine frage von (nicht allzu viel) zeit, bis ein eigener longplayer entstehen sollte. mutig von glitterhouse, dem ganzen nach der umstrittenen prämiere seinerzeit den segen qua veröffentlichung des materials zu erteilen. immerhin: das selbstbetitelte debüt markierte damals den "state of the art" eines sich kontinuierlich weiterentwickelnden kollektivs. für den nachfolger knüpft man nun an eingangs erwähnte tamikrest an: auf der reise zu deren heimat mali fügte sich alles zusammen - in der wüste potenzierten sich die energien der drei in schwelgerische songs zwischen folk, singer-songwritertum sowie atmosphärischer geräuschkulisse. und statt sich im flickwerk der einzelteile zu verlieren, will sich nun die ganz große euphorie einstellen. dank der neuen reiseroute, dank zahlreicher famoser unterstützer aus der touareg-szene gelang mit "BKO" (glitterhouse) ein - für mich unerwartetes - meisterwerk.
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Mittwoch, 21. April 2010
reisetagebücher, teil 1: juta
zwischen montreal und italien schrieben Juta ihr debütalbum. die kanadische sängerin barbara adly pendelte dafür zwischen dem kalten winter ihrer heimat und den freundschaften, welche sie mit der italienischen jazz-szene knüpfte hin und her. was "Running Through Hoops" (arctic rodeo/alive) zu mehr macht als einem reinen singer-songwriter-album im derzeit so typischen folkstil. ein kontrabass, behutsame easy listening-momente sowie eine ständig spürbare sehnsucht nach der ferne wohnt dem album inne. dennoch fanden kollegen aus den reihen von thee silver mt. zion memorial orchestra band ihren platz auf diesem zurückgenommenen, schwer melancholischen werk. für welches textzeilen wie "curse the part of me that hurts the part of you" nur gemäßigt repräsentativ klingen. und welches mich lediglich im falle "out of hand" dagegen sogar ein wenig an die weakerthans erinnert.
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Dienstag, 20. April 2010
fine art in silver? metalreviews
sie haben den metalcore endgültig für die kiddie- und girlie-fraktion salonfähig gemacht - wofür Bullet For My Valentine auch regelmäßig von den "wahren" vertretern dieser ominösen szene etwas auf den deckel bekommen. dabei darf man keinesfalls ausblenden, dass "the poison" angesichts seiner unbestreitbaren hits rückblickend ein mehr als formidables werk war. was ich den briten auch nach dem traditionsbewusteren nachfolger "scream aim fire" neuerdings zähneknirschend zugestehe… insofern war ich auch ziemlich auf dessen nachfolger gespannt. welcher eine nachvollziehbare entwicklung erkennen lässt: mit "Fever" (jive/sony) macht man einen kleinen schritt zurück. zwischen den nach wie vor vorhandenen derben growls und (etwas zu selten eingesetzten) akzentuierten breaks kristallisieren sich lupenreine rocksongs heraus, die den unbestrittenen vorbildern metallica locker zu ehre gereichen. in kombination mit der famosen doppelläufigen gitarrenarbeit von padge sowie sänger matt tuck entsteht zudem eine zusätzliche referenz in richtung iron maiden. was meinetwegen, nicht zuletzt durch die neu gefundene bombast-affinität, wieder jede menge spott hinter sich herziehen darf: in punkto songwriting steht die formation aus wales nach wie vor relativ weit vorne. weshalb ich diesem, erstmals von don gilmore (obacht: linkin park, dashboard confessional) inszenierten, werk eine schüchterne empfehlung ausspreche.
vier alben und vier plattenfirmen... und das bei konsequent respektabler qualität sowie durchaus kommerziellem potential. es sind unruhige zeiten im musikgeschäft, die sich die ehemaligen destiny aus norddeutschland - welche sich aufgrund rechtlicher belange in The Destiny Program umbenennen mussten - ausgesucht haben. das neue material hört auf den titel "Gathas" (bastardized recordings) und bietet einmal mehr einen beeindruckenden grenzgang zwischen fett moshigem hardcore und atmosphärischen, melodischen elementen. klingt nicht neu? ist es auch nicht. doch in dieser konsequenz hat man so etwas hierzulande eine weile nicht gehört. die songs besitzen jenseits verzwickter knüppeleien einiges an wiedererkennungswert und gehören szum mitreißendsten, was sich hierzulande im windschaftten von poison the well, frodus und insbesondere den grandiosen unbroken momentan so tummelt. wer von all den gesichtslosen metalcore-kapellen der letzten monate genug hat, findet in the destiny program den langersehnten (wenngleich natürlich reichlich finsteren, ähm...) lichtblick.
rockiger metal aus göteborg, der in den medien gerne mit dark tranquillity vergleichen wird und in dessen line-up sich ein paar andere semi-bekanntschaften der schwedischen szene tummel(te)n: Outshine sollten den bisherigen bekanntheitskreis mit ihrem zweiten longplayer mühelos noch etwas steigern können. denn im gegenzug zu den härteren vertretern ihrer heimtstadt wagt man sich mit "Until We Are Dead" (dead tree music/rough trade) an deutlich radiotauglichere songs heran, deren metalattitüde von einer dezenten grunge-schlagseite gefärbt wird. doch wie leider etwas zu oft in diesen fällen kann neben einigen schon zu oft gehörten momenten die kreativität nicht mit der an sich handwerklich feinen machart mithalten. womit am ende lediglich ein bestenfalls durchschnittlicher gesamteindruck bleibt.
vier alben und vier plattenfirmen... und das bei konsequent respektabler qualität sowie durchaus kommerziellem potential. es sind unruhige zeiten im musikgeschäft, die sich die ehemaligen destiny aus norddeutschland - welche sich aufgrund rechtlicher belange in The Destiny Program umbenennen mussten - ausgesucht haben. das neue material hört auf den titel "Gathas" (bastardized recordings) und bietet einmal mehr einen beeindruckenden grenzgang zwischen fett moshigem hardcore und atmosphärischen, melodischen elementen. klingt nicht neu? ist es auch nicht. doch in dieser konsequenz hat man so etwas hierzulande eine weile nicht gehört. die songs besitzen jenseits verzwickter knüppeleien einiges an wiedererkennungswert und gehören szum mitreißendsten, was sich hierzulande im windschaftten von poison the well, frodus und insbesondere den grandiosen unbroken momentan so tummelt. wer von all den gesichtslosen metalcore-kapellen der letzten monate genug hat, findet in the destiny program den langersehnten (wenngleich natürlich reichlich finsteren, ähm...) lichtblick.
rockiger metal aus göteborg, der in den medien gerne mit dark tranquillity vergleichen wird und in dessen line-up sich ein paar andere semi-bekanntschaften der schwedischen szene tummel(te)n: Outshine sollten den bisherigen bekanntheitskreis mit ihrem zweiten longplayer mühelos noch etwas steigern können. denn im gegenzug zu den härteren vertretern ihrer heimtstadt wagt man sich mit "Until We Are Dead" (dead tree music/rough trade) an deutlich radiotauglichere songs heran, deren metalattitüde von einer dezenten grunge-schlagseite gefärbt wird. doch wie leider etwas zu oft in diesen fällen kann neben einigen schon zu oft gehörten momenten die kreativität nicht mit der an sich handwerklich feinen machart mithalten. womit am ende lediglich ein bestenfalls durchschnittlicher gesamteindruck bleibt.
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Montag, 19. April 2010
taylor hawkins & the coattail riders. 2. album
braucht es ein soloalbum von einem drummer der in der neuen band des ehemaligen drummers einer rockband spielt? eher nein. wenn es sich bei der letzteren aber um nirvana und ersteren um die foo fighters handelt, liegt die sachlage natürlich etwas anders. deren drummer taylor hawkins schickt seine band coattail riders nämlich in die zweite runde. und fährt für "Red Light Fever" (shanabelle/rca/sony) reichlich brimborium auf. Taylor Hawkins & The Coattail Riders werden dabei unter anderem nämlich - natürlich - von dave grohl unterstützt... viel bemerkenswerter dürfte jedoch die präsenz von queen-gitarrist brian may und deren drummer roger taylor sein: die alten herren geben hier ein bemerkenswertes stelldichein. am ende bleibt zwar dennoch nur ein recht unaufdringliches rockalbum mit netten melodien. dafür beweist der protagonist aber ein glückliches händchen... auch wegen seiner orientierung in richtung siebziger jahre. neugierig geworden? als 8-spur-stream könnt ihr das ganze hier hören.
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Donnerstag, 15. April 2010
double dagger & glorytellers. postrock perfekt
die eigene musikalische vergangenheit war nett aber nicht überragend - und im falle von "Masks" (thrill jockey/rough trade) ist lediglich von einer neuen ep die rede. dennoch darf man vor dem satz, den Double Dagger hier nach vorne gemacht haben, schonmal salutieren: das trio schäumt über vor energie, erinnert meine wenigkeit vehement an das phänomenale "red medicine" album von fugazi und schafft es mit den fünf songs in knapp zwanzig minuten, mich gleichermaßen hochzufrieden und voller neugier auf das was noch kommen wird zurückzulassen. der spröde mix aus schlagzeug, bass und den ian mackaye-ähnlichen vocals von nolen strals lässt weder gitarren noch konventionelle songstrukturen vermissen: double dagger machen ab sofort ihr eigenes ding... übrigens auch in punkto artwork!
seiner ehemaligen formation karate kehrte geoff farina den rücken, weil ihm gehörprobleme ein konsequentes weiterverfolgen der postrock-ikone unmöglich machte. seitdem firmiert er unter dem namen Glorytellers. und stellt dabei ganz bewusst bezüge zur eigenen vergangenheit her. nein, das war kein gewollter abschied des unscheinbaren gitarren-virtuosen. insofern markiert vorliegendes zweitwerk weiterhin einen nachvollziehbaren schritt. so mögen die kompositionen zwar in der tradition von singer-songwritern oder american guitar music stehen. parallelen, gerade zur letzten vergangenheit von karate, lassen sich dennoch und immer wieder ausmachen. so rückt die jazzyness des letzten karate-longplayers "pockets" bei "Atone" (southern records/soulfood) nur minimal in den hintergrund. und zu ihren gunsten kehrt noch mehr akustische ruhe ein, welche sich mit den ungewöhnlichen melodielinien früher saitenzauberer mischt. heraus kommt ein werk mit seltsam ungreifbaren song-schönheiten. nonchalant schmeicheln sie sich ein, gefallen ohne wirklich hängen zu bleiben. gemischt mit dem typischen erzählstil farinas, welcher als fixpunkt für alle kompositionen gilt, entspringt daraus tatsächlich nichts anderes als die konsequente weiterführung des selbstbetitelten debüts. umso erfreulicher, als es mit den neun stücken auch wieder auf tour gehen soll. die umstände für eine wirkliche bandzukunft scheinen mit dem gleichermaßen avantgardistisch wie wohlgestimmt klingenden material geschaffen. reduziert, zurückgelehnt und mit beinahe unglaublicher selbstverständlichkeit ausgetüftelt, drängen songs und strukturen der glorytellers ins bewusstsein. karate 2.0: willkommen zurück.
seiner ehemaligen formation karate kehrte geoff farina den rücken, weil ihm gehörprobleme ein konsequentes weiterverfolgen der postrock-ikone unmöglich machte. seitdem firmiert er unter dem namen Glorytellers. und stellt dabei ganz bewusst bezüge zur eigenen vergangenheit her. nein, das war kein gewollter abschied des unscheinbaren gitarren-virtuosen. insofern markiert vorliegendes zweitwerk weiterhin einen nachvollziehbaren schritt. so mögen die kompositionen zwar in der tradition von singer-songwritern oder american guitar music stehen. parallelen, gerade zur letzten vergangenheit von karate, lassen sich dennoch und immer wieder ausmachen. so rückt die jazzyness des letzten karate-longplayers "pockets" bei "Atone" (southern records/soulfood) nur minimal in den hintergrund. und zu ihren gunsten kehrt noch mehr akustische ruhe ein, welche sich mit den ungewöhnlichen melodielinien früher saitenzauberer mischt. heraus kommt ein werk mit seltsam ungreifbaren song-schönheiten. nonchalant schmeicheln sie sich ein, gefallen ohne wirklich hängen zu bleiben. gemischt mit dem typischen erzählstil farinas, welcher als fixpunkt für alle kompositionen gilt, entspringt daraus tatsächlich nichts anderes als die konsequente weiterführung des selbstbetitelten debüts. umso erfreulicher, als es mit den neun stücken auch wieder auf tour gehen soll. die umstände für eine wirkliche bandzukunft scheinen mit dem gleichermaßen avantgardistisch wie wohlgestimmt klingenden material geschaffen. reduziert, zurückgelehnt und mit beinahe unglaublicher selbstverständlichkeit ausgetüftelt, drängen songs und strukturen der glorytellers ins bewusstsein. karate 2.0: willkommen zurück.
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Mittwoch, 14. April 2010
bestandsaufnahme. 04/10
der einfluss von bruce springsteen kommt einem bisweilen nahezu unglaublich vor. immerhin liegt die glanzzeit des boss' doch schon ein paar jahre zurück. und nun, mit Cory Chisel & The Wandering Sons, einmal mehr keine singer-songwriter-akustikshow (...wie der name vielleicht vermuten ließe) - sondern das volle programm: "Death Won't Send A Letter" (black seal/sony) glänzt mit großer gestik, songs zwischen epik und überzeugender simplizität ("so wrong for me") sowie einer traditionsbewussten religionsverbundenheit. das platteninfo spricht dennoch unter anderem von einem joe strummer als einfluss und hat damit nichtmal unrecht. die wurzeln des baptisten aus wisconsin bleiben dennoch eindeutig, seine adaption davon allerdings leider ein wenig harmlos. die fundamente des rock'n'roll sind dennoch allgegenwärtig und wurden kompetent in szene gesetzt mit der unterstützung von matt chamberlain, carl broemel, jack lawrence und patrick keeler. hier als zumindest ein teil der wandering sons... ansonsten bei nicht unbedeutenden anderen bands aktiv. schönes album.
polyvinyl liebe ich allein schon für ihre 31knots-veröffentlichungen bis in alle ewigkeit... nun helfen sie einer anderen band aus der patsche. Love Is All waren im letzten jahr nämlich plötzlich ihren plattenvertrag los. und landeten daraufhin bei dem sympathischen label aus illinois. "Two Thousand And Ten Injuries" (polyvinyl/cargo), das dritte album der schweden klingt entgegen deren sonstigen veröffentlichungspraxis so eingängig wie nie... und dennoch derart enervierend, dass es konventionelle radiosender schwer haben dürften. in ihrer heimat und auch anderswo weiß man den garagepop zwischen einer prise new wave und punk allerdings schon eine ganze weile zu würdigen. immerhin ist dieser sound - insbesondere durch die boy/girl-vocals - natürlich schwer angesagt. und hier? mit den neuen songs gehen love is all jedenfalls einen schritt auf das breite publikum zu. auf eine sehr kindliche weise bleibt für alle alten anhänger stillsitzen zum glück dennoch unmöglich.
was uns zum ziemlich exakten stilistischen gegenteil führt... im falle Mantler darf man übrigens schon von einem kleinen comeback sprechen: der kanadier chris a. cummings führt jahre später endlich seinen etwas sonambulen sound weiter. und das ganze in noch deutlich organischere gefilde. zwar hört man auf "Monody" (tomlab/indigo) nach wie vor feine elektronik; der überwiegende teil der elf tracks allerdings atmet eher klassischen pop, funk und vor allem einen dezenten soul-anteil. umso mehr also kaum zu glauben, dass die arrangements eher an einem laptop denn im proberaum entstanden sein sollen. immerhin: mit owen pallett (final fantasy) und junior boy jeremy greenspan gerät das ganze zu alles andere als einem verkopften solo-trip. am ende bleibt einmal mehr ein hochwertiges easy listening-album par excellence.
polyvinyl liebe ich allein schon für ihre 31knots-veröffentlichungen bis in alle ewigkeit... nun helfen sie einer anderen band aus der patsche. Love Is All waren im letzten jahr nämlich plötzlich ihren plattenvertrag los. und landeten daraufhin bei dem sympathischen label aus illinois. "Two Thousand And Ten Injuries" (polyvinyl/cargo), das dritte album der schweden klingt entgegen deren sonstigen veröffentlichungspraxis so eingängig wie nie... und dennoch derart enervierend, dass es konventionelle radiosender schwer haben dürften. in ihrer heimat und auch anderswo weiß man den garagepop zwischen einer prise new wave und punk allerdings schon eine ganze weile zu würdigen. immerhin ist dieser sound - insbesondere durch die boy/girl-vocals - natürlich schwer angesagt. und hier? mit den neuen songs gehen love is all jedenfalls einen schritt auf das breite publikum zu. auf eine sehr kindliche weise bleibt für alle alten anhänger stillsitzen zum glück dennoch unmöglich.
was uns zum ziemlich exakten stilistischen gegenteil führt... im falle Mantler darf man übrigens schon von einem kleinen comeback sprechen: der kanadier chris a. cummings führt jahre später endlich seinen etwas sonambulen sound weiter. und das ganze in noch deutlich organischere gefilde. zwar hört man auf "Monody" (tomlab/indigo) nach wie vor feine elektronik; der überwiegende teil der elf tracks allerdings atmet eher klassischen pop, funk und vor allem einen dezenten soul-anteil. umso mehr also kaum zu glauben, dass die arrangements eher an einem laptop denn im proberaum entstanden sein sollen. immerhin: mit owen pallett (final fantasy) und junior boy jeremy greenspan gerät das ganze zu alles andere als einem verkopften solo-trip. am ende bleibt einmal mehr ein hochwertiges easy listening-album par excellence.
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black seal,
cargo,
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death wont send a letter,
indigo,
love is all,
mantler,
monody,
polyvinyl,
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sony,
the wandering sons,
tomblab,
two thousand and ten injuries
Montag, 12. April 2010
black sabbath. neue deluxe editions
sie gehören zu der gattung bands, über welche man eigentlich nicht viele worte verlieren muss. Black Sabbath, ton gewordene musikhistorie und wegbereiter für unzählige nachahmer sowie ganze genres. schaffen und bedeutung der formation aus birmingham für harten rock konnten auch durch die jüngste ozzy osbourne tv-peinlichkeiten nicht getrübt werden. dreißig jahre später soll nun jedoch auch der bandphase mit ronnie james dio gehuldigt werden. denn wenn mit dem debüt oder "masters of reality" in den siebzigern klassiker geschaffen wurden, brachte man auch eine dekade später noch höchst relevantes zu stande. "Mob Rules" (1981) und "Heaven And Hell" (1980) gehören da zu den refenzwerken, welche nun gemeinsam mit dem 1982 erschienenen "Live Evil" (universal music) in hochwertigen deluxe-editionen wiederveröffentlicht werden. dazu gehören neben einer aufwendigen verpackung sowie remastertem sound vor allen dingen jede menge zusätzliche tracks in form jeweils einer bonus-cd. und weil die zielgruppe bei diesen hübschen packages vor allen dingen sammler (wenn nicht sogar fanatiker) sind, hier noch ein detaillierter blick auf die jeweiligen tracklists. viel spaß beim recherchieren:
Heaven And Hell
DISC 1:
Neon Knights
Children Of The Sea
Lady Evil
Heaven And Hell
Wishing Well
Die Young
Walk Away
Lonely Is The Word
DISC 2:
Children Of The Sea (Live)
Heaven And Hell (Live)
Lady Evil (Mono Edit)
Neon Knights (Video - Live)
Die Young (Video - Live)
Neon Knights (Live, Hartford, CN, USA, '80)
Children Of The Sea (Live, Hartford, CN, USA '80)
Heaven And Hell (Live, Hartford, CN, USA '80)
Die Young (Live, Hartford, CN, USA '80)
Mob Rules
DISC 1:
Turn Up The Night
Voodoo
The Sign Of The Southern Cross
E5150
The Mob Rules
Country Girl
Slipping Away
Falling Off The Edge Of The World
Over And Over
Bonus Tracks:
Die Young (Live - 12" version)
The Mob Rules (Alternative Version)
DISC 2:
E5150 (Live)
Neon Knights (Live)
N.I.B. (Live)
Children Of The Sea (Live)
Country Girl (Live)
Black Sabbath (Live)
War Pigs (Live)
Slipping Away (Live)
Iron Man (Live)
The Mob Rules (Live)
Heaven And Hell (Live)
Paranoid (Live)
Voodoo (Live)
Children Of The Grave (Live)
Live Evil
DISC 1:
E5150
Neon Knights
N.I.B.
Children Of The Sea
Voodoo
Black Sabbath
War Pigs
Iron Man
DISC 2:
The Mob Rules
Heaven And Hell
The Sign Of The Southern Cross / Heaven And Hell (continued)
Paranoid
Children Of The Grave
Fluff
Heaven And Hell
DISC 1:
Neon Knights
Children Of The Sea
Lady Evil
Heaven And Hell
Wishing Well
Die Young
Walk Away
Lonely Is The Word
DISC 2:
Children Of The Sea (Live)
Heaven And Hell (Live)
Lady Evil (Mono Edit)
Neon Knights (Video - Live)
Die Young (Video - Live)
Neon Knights (Live, Hartford, CN, USA, '80)
Children Of The Sea (Live, Hartford, CN, USA '80)
Heaven And Hell (Live, Hartford, CN, USA '80)
Die Young (Live, Hartford, CN, USA '80)
Mob Rules
DISC 1:
Turn Up The Night
Voodoo
The Sign Of The Southern Cross
E5150
The Mob Rules
Country Girl
Slipping Away
Falling Off The Edge Of The World
Over And Over
Bonus Tracks:
Die Young (Live - 12" version)
The Mob Rules (Alternative Version)
DISC 2:
E5150 (Live)
Neon Knights (Live)
N.I.B. (Live)
Children Of The Sea (Live)
Country Girl (Live)
Black Sabbath (Live)
War Pigs (Live)
Slipping Away (Live)
Iron Man (Live)
The Mob Rules (Live)
Heaven And Hell (Live)
Paranoid (Live)
Voodoo (Live)
Children Of The Grave (Live)
Live Evil
DISC 1:
E5150
Neon Knights
N.I.B.
Children Of The Sea
Voodoo
Black Sabbath
War Pigs
Iron Man
DISC 2:
The Mob Rules
Heaven And Hell
The Sign Of The Southern Cross / Heaven And Hell (continued)
Paranoid
Children Of The Grave
Fluff
Labels:
black sabbath,
deluxe,
heaven and hell,
live evil,
masters of reality,
mob rules,
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ossy osbourne,
review,
ronnie james dio,
universal
Sonntag, 11. April 2010
hip hop academy hamburg. projektvorstellung
neben all dem üblen tv-casting-wahn startet in diesen tagen erneut ein unterstützenswertes projekt: die Hip Hop Academy Hamburg veröffentlicht mit "Kopfkino" (mellowvibes media) bereits zum zweiten mal ihre ton gewordenen ergebnisse. in diesem fall bedeutet das eine beachtenswerte mischung aus sampler und konzeptalbum. die von der akademie geförderten rapper rimo, cemo, t.u.n.e., jay pi und evq entwickelten unter der begleitung durch u.a. spax, sleepwalker und mirko machine insgesamt 16 tracks. an diesen namen lässt sich wohl schon ablesen, dass es sich bei dem von der stadt hamburg unterstützen projekt nicht um peanuts handelt. die stets von melodischen instrumentals unterlegte bandbreite aus conscious- oder battle-rap und storytelling geht tatsächlich überwiegend auf und lässt zweifellos potentiale erkennen - womit der zweck nachhaltig erfüllt wäre. weitere infos zu den folgenden battle terminen sowie bezugsmöglichkeiten für die cd bekommt ihr durch klick auf das plakat oder unter oben genannter internetadresse.
Labels:
cemo,
evq,
hamburg,
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jay pi,
mellowvibes,
mirko machine,
news,
rimo,
sleepwalker,
spax,
t.u.n.e.
Freitag, 9. April 2010
medications & pttrns. postrock, transatlantisch
nach einer imposanten ep und dem tollen albumdebüt "your favorite people all in one place" hat dieses hochkarätige dischord-signing nach fünf jahren wartezeit (!) seinen neuen longplayer fertiggestellt. und wer das vorübergehend geschrumpfte trio aus (natürlich...) washington dc vielleicht schon auf der "burn to shine" dvd gesehen hat, der weiß, mit welcher intensität Medications zur sache gehen. zwischen treibend, verkopft und harmonisch gibt man seinen post-rock-elegien zwar genügend zeit und raum, sich zu entfalten. dennoch gelingt es den ehemaligen faraquet und smart went crazy mitgliedern, ihr material durchgehend auf den punkt zu steuern. die neuerdings auf dreiminutenformat komprimierten tracks pendeln dabei zwischen subtil vertrackt und gelegentlich ausufernd, sind jedoch zu weiten teilen ebenso dynamisch wie melodisch inszeniert. nach nur ein paar durchläufen kristallisieren sich erste highlights heraus, doch darüber hinaus bestechen medications mit einer hohen halbwertszeit. hier gibt es auch nach dem zehnten kontakt noch spannende details (insbesondere in der rhythmusarbeit) zu entdecken. leider muss diesmal auf eine inner ear production verzichtet werden, was dem ohnehin etwas moderaterem material jedoch nicht schadet. die elf tracks atmen die spielfreude der beteiligten, und wenn daraus - wie in "seasons" - funkensprühende hits zwischen jawbox und fugazi entstehen, möchte man dem label von ian mackaye einmal mehr zu seinem durchhaltevermögen in diesen schweren zeiten gratulieren. fazit: "Completely Removed" (dischord/alive) ist trotz seines schlichten äußeren ein hochkomplexes album geworden, bei dem es den protagonisten gelingt, niemals den songfluss aus den augen zu verlieren und so ein enorm wertiges stück musik zu veröffentlichen.
die famose patterns/falcon five-kollaboration auf der gemeinsamen split blieb mir in großartiger erinnerung - gerade weil bei diesem format sonst oft der eindruck entsteht, es würde mit songresten gehandelt. nun also das debütalbum ersterer, die sich zu diesem anlass noch griffiger in PTTRNS umbenannt haben. und wesentlich griffiger klingt auch ihre musik auf "Science Piñata" (altin village/mine records/cargo). viel von der explosiven energie der vergangenheit kanalisierte das an den instrumenten rotierende trio in geordnetere songs... samt beachtlichem dance-appeal. q and not u fallen da sogleich als referenz ein; doch in dieser nische stecken längst viele weitere bands. die pttrns klingen passend dazu insgesamt ein gutes stückchen professioneller; leider aber auch beliebiger. dafür entschädigen selbst das phänomenal-schlichte artwork sowie der guido lucas-sound nicht ganz. am ende bleibt ein zwar gelungenes album; für mich jedoch auch der beigeschmack einer vertanen chance, noch deutlichere spuren zu hinterlassen.
die famose patterns/falcon five-kollaboration auf der gemeinsamen split blieb mir in großartiger erinnerung - gerade weil bei diesem format sonst oft der eindruck entsteht, es würde mit songresten gehandelt. nun also das debütalbum ersterer, die sich zu diesem anlass noch griffiger in PTTRNS umbenannt haben. und wesentlich griffiger klingt auch ihre musik auf "Science Piñata" (altin village/mine records/cargo). viel von der explosiven energie der vergangenheit kanalisierte das an den instrumenten rotierende trio in geordnetere songs... samt beachtlichem dance-appeal. q and not u fallen da sogleich als referenz ein; doch in dieser nische stecken längst viele weitere bands. die pttrns klingen passend dazu insgesamt ein gutes stückchen professioneller; leider aber auch beliebiger. dafür entschädigen selbst das phänomenal-schlichte artwork sowie der guido lucas-sound nicht ganz. am ende bleibt ein zwar gelungenes album; für mich jedoch auch der beigeschmack einer vertanen chance, noch deutlichere spuren zu hinterlassen.
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altin village,
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completely removed,
dischord,
falcon five,
faraquet,
guido lucas,
medications,
mine,
patterns,
pttrns,
review,
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smart went crazy
Donnerstag, 8. April 2010
dulce pontes. jubiläumsdoppel
anlässlich ihrer 20-jährige karriere spendiert die plattenfirma von Dulce Pontes eine jubiläumsveröffentlichung. mit "Momentos" (galileo music) sollen auch fans abseits der portugiesischen/folklore-szene auf das schaffen der 40-jährigen sängerin und komponistin. was angesichts des konzeptes durchaus möglich scheint: immerhin handelt es sich um eine doppel-cd, wovon die zweite mit ein paar duetten ohnehin international ausgerichtet wirkt. tief verwurzelt in den exaltierten gefühlsausbrüchen des fado blickt die künstlerin immerhin zeit ihrer karriere zu gern über den tellerrand hinaus. zum beispiel durch filmmusik ("cancao do mar"), einer beinahe verjährten eurovision-beteiligung sowie dem duett mit jose carreras. das begleitbooklet kommt inklusive englischer übersetzungen der lyrics und dem ungewöhnlichen reiz der brillant inszenierten vocalsperformances kann man sich auch als westeuropäer schwerlich entziehen. schade nur, dass die reine spielzeit der beiden cd's noch platz für viel mehr als nur 17 songs gelassen hätte.
als einstimmung hier der clip zu pontes' "fado português":
als einstimmung hier der clip zu pontes' "fado português":
Labels:
dulce pontes,
fado,
galileo,
george dalaras,
jose carreras,
momentos,
review
Dienstag, 6. April 2010
turbostaat & katzenstreik. deutschunterricht
album nummer vier der flensburger. und war der vorgänger stagnation auf hohem niveau, halten Turbostaat das steuerrad weiterhin unbeeindruckt auf den kurs, welcher vor jahren von jens rachut kartiert wurde. "Das Island Manöver" (same same but different/warner), ein weiteres mal von dickem warner-vertrieb und persönlicher labelbetreuung durch die beatsteaks-manager- bzw. uncle sallys-herausgeber-konnektion begleitet, macht natürlich abermals nicht den fehler, anbiedernd zu klingen. dafür sorgt schon der sound von moses schneider und gleich zu beginn das fiese "kussmal". dennoch klingt das dutzend live eingespielter songs eine spur nüchterner: trostlosigkeit ist die neue verzweiflung? das vorab veröffentlichte "pennen bei gluffke" mag mit seinem diskobeat und den vorsichtig geglätteten refrains anderes befürchten lassen, die gitarren in "urlaub auf fuhferden" hat man von turbostaat in dieser form auch noch nicht gehört... im kontext des albums fügen sich jedoch selbst diese stücke exzellent ein. am ende bleibt es wie es war: sperrigkeit, hitappeal und intensität werden hierzulande selten so rabiat zusammengebracht. außer bei - und der neuerliche vergleich mag die protagonisten noch so sehr nerven - oma hans bzw. deren vorgänger-/nachfolgerbands. aber statt noch weiter solche erbsen zu zählen freue ich mich lieber an dieser vereinnahmenden (und nebenbei: toll aufgemachten!) platte.
lange waren die weg... und nicht nur ich dürfte sie sehentlich vermisst haben. trotz eines verweigerungsalbums (gegen wen auch immer); so bezeichne ich "IIII" nun einfach mal. vielleicht waren das aufblitzen von hiphop und elektronika aber auch nur indiz dafür, dass in der musikalischen karriere wohl ein paar andere betätigunsfelder notwendig gewesen sind. und ortswechsel: göttingen - bristol - berlin - und zurück. Katzenstreik finden auf "Move" (unterm durchschnitt/broken silence) ihre alten stärken wieder. schon der opener prescht in melodischer hardcore-manier nach vorne; und findet in "change" kurz vor dem finale einen weiteren höhepunkt: so nah an der frühen n.y.h.c.-sschule waren die nie! die mischung aus englischen und deutschen texten funktioniert, die 14 tracks wirken wieder wesentlich homogener als beim vorgänger. wenig abgeklärte weltverbesserer sind und bleiben katzenstreik natürlich dennoch. woran man sich stören oder gar darüber amüsieren kann... bei mir bleibt respekt für genau den idealismus. und die leidenschaft in ihrer musik.
lange waren die weg... und nicht nur ich dürfte sie sehentlich vermisst haben. trotz eines verweigerungsalbums (gegen wen auch immer); so bezeichne ich "IIII" nun einfach mal. vielleicht waren das aufblitzen von hiphop und elektronika aber auch nur indiz dafür, dass in der musikalischen karriere wohl ein paar andere betätigunsfelder notwendig gewesen sind. und ortswechsel: göttingen - bristol - berlin - und zurück. Katzenstreik finden auf "Move" (unterm durchschnitt/broken silence) ihre alten stärken wieder. schon der opener prescht in melodischer hardcore-manier nach vorne; und findet in "change" kurz vor dem finale einen weiteren höhepunkt: so nah an der frühen n.y.h.c.-sschule waren die nie! die mischung aus englischen und deutschen texten funktioniert, die 14 tracks wirken wieder wesentlich homogener als beim vorgänger. wenig abgeklärte weltverbesserer sind und bleiben katzenstreik natürlich dennoch. woran man sich stören oder gar darüber amüsieren kann... bei mir bleibt respekt für genau den idealismus. und die leidenschaft in ihrer musik.
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Montag, 5. April 2010
mgmt, evelyn evelyn. da schau her
in unserer hinweisreihe auf sehenswerte videoclips diesmal zwei alben aus dem sony-kontext. und zwei mittelgroßen überraschungen. zum beispiel, weil MGMT den ausufernden popcharakter ihres 2008er debüts nicht in die verlängerung schicken. sondern sich auf "Congratulations" (sony music) als analoge soundfetischisten entpuppen. und mit sonic boom (spaceman 3) einen fanatischen unterstützer dieser leidenschaft gefunden haben. das duo driftet demzufolge noch tiefer in psychedelica-gefilde ab. dennoch... die lediglich neun songs entfalten gleichermaßen einen besonderen sog auf die hörer. allein dem radiopublikum wird es vielleicht etwas schwerer gemacht. aber was wiegt diese tatsache angesichts eines in sich schlüssigen gesamtkunstwerkes?
videoclip: mgmt "flash delirium"
und weiter geht es mit einer geschmacklosigkeit. oder wie soll man das projekt von amanda palmer (dresden dolls) sowie jason webley anderweitig bezeichnen? immerhin handelt es sich bei Evelyn Evelyn um eineiige siamesische zwillinge bzw. deren dramatische geschichte. oder auch: was sich frau palmer dazu erdichtet hat. denn das ganze ansinnen entpuppt sich als rein fiktiv - und "Evelyn Evelyn" (megaforce/neo/sony) bleibt über weite teile eher als hörspiel zu verstehen. immerhin: die handvoll songs, welche unter anderem von tegan & sara vorgetragen werden, klingen durchaus charmant.
videoclip: jason webley & amanda palmer "elephant elephant"
videoclip: mgmt "flash delirium"
und weiter geht es mit einer geschmacklosigkeit. oder wie soll man das projekt von amanda palmer (dresden dolls) sowie jason webley anderweitig bezeichnen? immerhin handelt es sich bei Evelyn Evelyn um eineiige siamesische zwillinge bzw. deren dramatische geschichte. oder auch: was sich frau palmer dazu erdichtet hat. denn das ganze ansinnen entpuppt sich als rein fiktiv - und "Evelyn Evelyn" (megaforce/neo/sony) bleibt über weite teile eher als hörspiel zu verstehen. immerhin: die handvoll songs, welche unter anderem von tegan & sara vorgetragen werden, klingen durchaus charmant.
videoclip: jason webley & amanda palmer "elephant elephant"
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Sonntag, 4. April 2010
emit bloch & lonely drifter karen. in der zitathölle
was promoschreiben können, können wir schon lange. willkommen in meiner neuen rubrik "in der zitathölle". hier lest ihr auszüge anderer meinungen aus dem internet, ob qualifiziert oder nicht. und jeweils ein kurzes finale von sellfish.de/bmusic. jenes natürlich qualifiziert...
los geht's mit Emit Bloch und seinem "Dictaphones Vol. 1" (idot/one little indian). einen eindruck der soundqualität gibt es bei musicomh.com: "(...) You should be prepared for at least one or two moments of bad recording that will have you cursing the frequencies in your headphones - if there is one fault it's that a couple of the tracks could probably have done with a second take for the sake of getting some better recording levels. But this is a small complaint, since the warts 'n' all approach is so winsome and it seems to fit Bloch's fun folk outlook like a glove. (...)". richtig böse dagegen wird The 405: "This isn’t a terrible album, it’s just a giant misstep and sounds so damn forced. Overall, this is just such an exceedingly “meh” album, so bland and mediocre to dull that it can only be a below average offering that rounds out to average. Let the hate begin." in den kommentaren darunter übrigens gleich eine stellungnahme von herrn bloch persönlich... das west end extra dagegen kührt das album zur platte der woche: "Americana is everywhere now but none so raw as this, and quite possibly the better for it." sellfish.de/bmusic meint: "emit bloch kokketiert damit, die aufnahmen mit gerade einmal sechs pfund verwirklicht zu haben. seine songs funktionieren unabhängig davon ganz gut... aber auch, weil er sich in dieser hinsicht eher auf konventionellem terrain bewegt".
über das zweite album von Lonely Drifter Karen schreibt das österreichische the gap-magazin: "Ausgestattet mit einer großen Lust, ihre Songs instrumental vielfältig zu gestalten, greifen die drei auch zu allerlei Holz-, Blechblas- und Perkussionsinstrumenten, Glocken, Klavieren und Orgeln. Das ergibt ein facettenreiches, zeitloses Album der Weltenbummler." wofür es dann dreieinhalb von fünf sternen gibt. das mit dem österreichischen medium passt übrigens - immerhin stammt die sängerin des international besetzten trios dorther. die publishing agentur strictly confidental verfällt natürlich in euphorie: "Fall Of Spring is a work of beautiful light and shade, of seasonal drifts and colourful contrasts, with the band's already broad musical palette enriched by brass/woodwind arrangements, tremolo-soaked electric guitars, pedal steel, inventive percussive textures and a thrilling new-found taste for rocking out!" ein interessanterer aspekt kommt da schon vom wiener falter-magazin: "Am meisten Zuspruch finden Lonely Drifter Karen bisher in Frankreich. Fast fühle es sich so an, als habe das Land ihre Band adoptiert, sagt die Sängerin. „Im deutschsprachigen Raum gibt es bei alternativer Musik immer den Anspruch, dass es irgendwie rau klingt. Unser Debüt war dafür wohl etwas zu romantisch und naiv. In Frankreich gibt es eine ganz andere Tradition. Man weiß dort seit Serge Gainsbourg, dass alternativer Pop auch anders klingen kann.“ sellfish.de/bmusic meint zu "Fall Of Spring" (crammed discs/indigo): spätestens wenn es im letzten track "seed" ein duett mit emily jane white zu hören gibt wird klar, dass das zweitwerk der weltenbummler zwar nicht immer über die maßen begeistert, jedoch durchgehend ebenso stilvoll wie augenzwinkernd gerät.
los geht's mit Emit Bloch und seinem "Dictaphones Vol. 1" (idot/one little indian). einen eindruck der soundqualität gibt es bei musicomh.com: "(...) You should be prepared for at least one or two moments of bad recording that will have you cursing the frequencies in your headphones - if there is one fault it's that a couple of the tracks could probably have done with a second take for the sake of getting some better recording levels. But this is a small complaint, since the warts 'n' all approach is so winsome and it seems to fit Bloch's fun folk outlook like a glove. (...)". richtig böse dagegen wird The 405: "This isn’t a terrible album, it’s just a giant misstep and sounds so damn forced. Overall, this is just such an exceedingly “meh” album, so bland and mediocre to dull that it can only be a below average offering that rounds out to average. Let the hate begin." in den kommentaren darunter übrigens gleich eine stellungnahme von herrn bloch persönlich... das west end extra dagegen kührt das album zur platte der woche: "Americana is everywhere now but none so raw as this, and quite possibly the better for it." sellfish.de/bmusic meint: "emit bloch kokketiert damit, die aufnahmen mit gerade einmal sechs pfund verwirklicht zu haben. seine songs funktionieren unabhängig davon ganz gut... aber auch, weil er sich in dieser hinsicht eher auf konventionellem terrain bewegt".
über das zweite album von Lonely Drifter Karen schreibt das österreichische the gap-magazin: "Ausgestattet mit einer großen Lust, ihre Songs instrumental vielfältig zu gestalten, greifen die drei auch zu allerlei Holz-, Blechblas- und Perkussionsinstrumenten, Glocken, Klavieren und Orgeln. Das ergibt ein facettenreiches, zeitloses Album der Weltenbummler." wofür es dann dreieinhalb von fünf sternen gibt. das mit dem österreichischen medium passt übrigens - immerhin stammt die sängerin des international besetzten trios dorther. die publishing agentur strictly confidental verfällt natürlich in euphorie: "Fall Of Spring is a work of beautiful light and shade, of seasonal drifts and colourful contrasts, with the band's already broad musical palette enriched by brass/woodwind arrangements, tremolo-soaked electric guitars, pedal steel, inventive percussive textures and a thrilling new-found taste for rocking out!" ein interessanterer aspekt kommt da schon vom wiener falter-magazin: "Am meisten Zuspruch finden Lonely Drifter Karen bisher in Frankreich. Fast fühle es sich so an, als habe das Land ihre Band adoptiert, sagt die Sängerin. „Im deutschsprachigen Raum gibt es bei alternativer Musik immer den Anspruch, dass es irgendwie rau klingt. Unser Debüt war dafür wohl etwas zu romantisch und naiv. In Frankreich gibt es eine ganz andere Tradition. Man weiß dort seit Serge Gainsbourg, dass alternativer Pop auch anders klingen kann.“ sellfish.de/bmusic meint zu "Fall Of Spring" (crammed discs/indigo): spätestens wenn es im letzten track "seed" ein duett mit emily jane white zu hören gibt wird klar, dass das zweitwerk der weltenbummler zwar nicht immer über die maßen begeistert, jedoch durchgehend ebenso stilvoll wie augenzwinkernd gerät.
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lonely drifter karen,
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zitathölle
Freitag, 2. April 2010
red sparowes: the fear is excruciating. review
conspiracy records haben sich in den letzten jahren zu einer festen größe für anhänger solcher genres wie ambient, postcore, drone, sludge oder experimental-musik entwickelt. ihre interpreten bieten allesamt sicherlich keine leichte kost, sind jedoch unbedingt eine entdeckung wert. das gilt auch für das dritte album der Red Sparowes... ihrem debüt für das belgische label. beim folgewerk zum famosen "every red heart shines toward the red sun" hat man es nun quasi wieder mit einem kleinen allstar-projekt zu tun. die fünf musiker hinter "The Fear Is Excruciating, But Therein Lies The Answer" (conspiracy records/cargo) rekrutieren sich nämlich unter anderem aus mitgliedern von neurosis, pleasure forever, made out of barbies oder isis. und diese information ermöglicht auch schon zumindest eine ungefähre einordnung des sounds dieser acht überlangen kompositionen. dabei gehen die red sparowes jedoch noch deutlich melodischer zu werke als ihre ursprungsbands. weniger dynamisch bzw. rockig klingen die songs, die sich stattdessen allesamt in einem konstanten fluss zu befinden scheinen und so eine sehr eigene, fesselnde atmosphäre kreieren. besonders durch den einsatz akustischer instrumente und vieler ruhiger, sehr sphärischer momente wirkt das material immer wieder überraschend zugänglich. diese formation benötigt für ihre musikalische tiefe nur selten die klassische "wall of sound". vocals wurden bisher ohnehin nur sehr sporadisch und teilweise wie instrumente eingesetzt; diesmal kommen sie gar nicht mehr zum tragen. der konzeptionelle zusammenhang erschließt sich nur noch aus den songtiteln... die auch aneinander gereiht gelesen werden können. fazit: wer auf bands wie godspeed you! black emperor, mono oder mogwai steht, der muss sich auf dieses album einlassen.
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the fear is excruciating
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