Mittwoch, 7. Dezember 2011
the roots: undun. review
mit "how I got over" haben The Roots zuletzt einmal mehr ein karrierehighlight vorgelegt. tatsächlich war das stilistisch wieder sehr offene werk der höhepunkt des bemerkenswerten schaffens des philadelphia-hiphop-kollektivs. nach einem recht gelungenen soul-intermezzo mit john legend geht es beinahe im monatsrhythmus weiter. "Undun" (def jam/universal) geriet dann auch wieder zu einem regulären studiolongplayer - dem elften, übrigens. als konzeptalbum handelt es vom schleichenden drogentod eines jungen mannes; und diese story wird rückwärts erzählt. ähnlichkeiten zu film und fernsehen sind rein zufällig. musikalisch bleibt das ganze spannend, nicht nur wegen der kollabo mit sufjan stevens. ?uestlove, black thought und konsorten gelingt es gleichermaßen traditionellen hiphop wie auch elemente aus pop sowie der schwarzen musikhistorie überhaupt zu einem schlüssigen gesamtwerk zu vereinen. etwas cheesige ausfälle wie "kool on" verzeiht man angesichts der lyrischen und musikalichen tiefe des knackig-kurzen werkes gerne. auch der offizielle pressetext soll hier nicht vorenthalten werden: " Die legendäre Crew aus Philly meldet sich noch in diesem Jahr mit dem neuen Album „undun“ zurück. Ihr 11. Studioalbum erscheint am 02. Dezember bei Island Def Jam. Während The Roots pünktlich zur Albumveröffentlichung drei Auftritte in NYC absolvieren werden, gibt es die erste Single „Make My“ feat. Big K.R.I.T. bereits vorab bei iTunes. Und während Inhalte für The Roots schon immer wichtig waren, ist „undun“ nun das erste waschechte Konzeptalbum der Crew um Schlagzeuger ?uestlove. Die LP erzählt die Geschichte des viel zu früh verstorbenen Redford Stephens (1974-1999): The Roots versetzen sich auf dem Longplayer in die Gefühls- und Gedankenwelt von Redford und berichten aus seiner Perspektive; dabei geht es ihnen insbesondere um die Grenzregion zwischen dem freien Willen und der Geworfenheit des Menschen. Rückblickend erzählt, begegnet der Zuhörer zunächst einem verwirrten Redford, der bereits verstorben ist und nun kurz nach seinem Tod versucht, den eigentlichen Sinn in seinem Leben zu entdecken. Während er zentrale Stationen noch einmal durchlebt und schließlich an der Straßenecke landet, dekonstruiert er nach und nach all das, was dazu geführt hat, dass er (wie jeder Mensch irgendwann) schließlich wieder aus der Welt geschafft (daher der Titel „undun“) wurde und von uns gehen sollte...". fazit: einmal mehr ein tip - wenngleich nicht so euphirisch wie beim vorgänger.
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Sonntag, 27. November 2011
king crimson: discipline / starless & bible black. re-releases
auch folge sechs und sieben der langfristig angelegten King Crimson re-release serie sind für fans zweifellos essentiell. und für all jene, die sich an der jüngsten soloplatte von porcupine tree mastermind steven wilson erfreut haben. denn der wurde offenbar vehement von seiner aktuelle remaster-tätigkeit vom king crimson gesamtwerk inspiriert. deren neueste beiden streiche an dieser stelle präsentiert werden:
"Discipline" CD/DVD-Audio (dgm/galileo mc) Als Robert Fripp 1974 die Auflösung von King Crimson verkündete, konnte niemand ahnen, dass die Band die Stille 7 Jahre später mit einem Album brach, das vielleicht mehr mit dem damaligen Post-Punk New Wave gemeinsam hatte als mit ihrer eigenen Vergangenheit als Progressive Rock Band. Veröffentlicht im Jahre 1981 war „Discipline“ eine überraschende Neu-Erfindung mit einem neuen Line-Up und einem radikal anderen Material, das die Fans begeisterte, die Kritiker verwirrte und gleichzeitig ein großes neues Publikum mitnahm. 30 Jahre später ist „Discipline“ immer noch eines der Schlüssel-Alben der 80er und eines der populärsten King Crimson Alben. Das neue Quartett mit Robert Fripp, Adrian Belew (ex-Zappa, Bowie, Talking Heads) und Tony Levin (Peter Gabriel) etablierte sich schnell als starke Kraft im Live-Bereich. Die langen Songs der 60 und frühen 70er und die ausgiebigen Improvisationen ihrer Live-Auftritte wurden durch eine Serie von kurzen und straffen Songs mit einer minimalistischen Ästhetik versehen, die komplexe und verwobene Gitarren-Linien, Belews eigene Art zu singen, Brufords neues Arsenal an elektronischen Percussions und Levins flüssige Bass & Chapman Stick Linien featureten. Die Songs des Albums wurden zum festen Inventar des Band-Repertoires und der Einfluss des Materials wuchs über die Jahre immer weiter. „Matte Kudasai“ wurde z.B. zu einer Art modernen Standard, der von dem Jazz-Sänger Kurt Elling letztes Jahr aufgenommen wurde und von K.D. Lang live gespielt wird. Das Album kam in vielen Ländern inklusive England und USA gleich nach Veröffentlichung in die Charts, während der Tourplan die Band durch Europa, USA und Japan im ersten Jahr ihrer gemeinsamen Aktivität brachte. Ende 1981 war Crimson wieder eine der wichtigen Repräsentanten der Rock Musik. King Crimson schaffte etwas, das nur wenige andere Rockbands schafften, indem sie in drei verschiedenen Jahrzehnten einen nachhaltigen Klassiker veröffentlichten. Von „In the Court of the Crimson King“ 1969, über Red 1974 bis zu „Discipline“ 1981 mit verschiedenen Line-Ups und radkal unterschiedlichen Sounds wurde das Ansehen der Band bezüglich ihrer Innovation und Entwicklung unanfechtbar. Wie die anderen Alben der CD/DVD-A King Crimson Reihe, enthält die Stereo CD den neuen Mix von Robert Fripp & Steven Wilson, während die DVD-Audio einen 5.1. Mix von Steven Wilson, High-Resolution Stereo Mixe des originalen und des neuen Stereo-Mixe, das originale Album als Rough Mix in der ursprünglich vorgeschlagenen Reihenfolge, Video Performances von der BBC Show „Old Grey Whisle Test“ sowie weitere Audio-Extras und Raritäten.
"Starless & Bible Black" CD/DVD-Audio (dgm/galileo mc) Als Veröffentlichung zwischen den aufsehenerregenden Werken „Lark´s Tongues in Aspic“ und der nachhaltigen Wirkung von „Red“, wurde „Starless & Bible Black“ innerhalb des King Crimson Kanons oft übersehen. Auch wenn man es nur flüchtig hört, zeigt sich „Starless“ als kraftvolles Album, das mit großem Selbstbewusstsein die wachsende Stärke der Band als Live-Act beweist. Auch wenn die Öffentlichkeit sich dessen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im März 1974 nicht in dem Maße bewusst war, ist „Starless & Bible Black“ in weiten Teilen ein Live-Album – ein experimentelles Hybrid-Album mit Konzert-Aufnahmen (die meisten davon Improvisationen) und Studio Aufnahmen. Meist sind die beiden Elemente so gut aufeinander abgestimmt, dass es schwierig ist, sie auseinandezuhalten. Nur zwei der Stücke (The Great Deceiver und Lament) wurden komplett im Studio aufgenommen. „The Night Watch“ enthält eine Live-Vorstellung, während die instrumentale Untermalung von „The Mincer“ von einer Konzert-Improvisation genommen wurde, zu der später noch Vokals als Overdups hinzugefügt wurden. Der Rest der Tracks wurde von Konzert-Aufnahmen aus England und Europa genommen, von denen das Publikum sorgfältig herausgearbeitet wurde. „Starless & Bible Black“ erfordert die Aufmerksamkeit und die Konzentration des Hörers. Crimsons Publikum nahm die Herausforderung an und machte aus „Starless“ ein beliebtes Album der Band. Genau wie bei den anderen Alben des Mid-70er-Line-Ups haben die Jahre die Reputation der Platte unter Fans und Musiker gesteigert, und der damals noch unübliche Ansatz der Verwendung von Live-Aufnahmen als Kern von Studio-Alben ist heute zu einer geläufige Art der Produktion geworden. Robert Fripp nannte einmal ein Album einen Liebes-Brief und ein Konzert etwas ähnliches wie ein heißes Date. „Starless & Bible Black“ kombinierte das beste beider Welten, und präsentiert gleichzeitig in akkurater Weise die einzigartige Identität des damaligen Line-Ups. Wie die anderen Alben der CD/DVD-A King Crimson Reihe, enthält die Stereo CD den neuen Mix von Robert Fripp & Steven Wilson, während die DVD-Audio einen 5.1. Mix von Steven Wilson, High-Resolution Stereo Mixe des originalen und des neuen Stereo-Mixes sowie die kompletten „Law of Maximum Distress“ Parts 1 & 2 Improvisationen mit „The Mincer“ in seiner originalen unbearbeiteten Form/Reihenfolge, „Lament“, „The Night Watch“ & „Fracture“ aufgenommen in Zürich (die komplette Show wurde auf der „The Great Deceiver“ Box veröffentlicht). Eine Live Aufnahme von 1973 des Konzert-Favoriten „Dr. Diamond“ und das CD-Debüt einer Bootleg Aufnahme des nur einmal live gespielten „Guts on my side“ plus einen Radio-Edit von „The Night Watch“ und originale Radio-Spots, mit denen das Album beworben wurde. Der Video Teil der DVD-A zeigt Footage aus dem New Yorker Central Park aus dem Jahr 1973 von „Easy Money“ und die Improvisation „Fragged Dusty Wall Carpet“, der Track der die Grundlage für „Guts on my Side“ bildet.
"Discipline" CD/DVD-Audio (dgm/galileo mc) Als Robert Fripp 1974 die Auflösung von King Crimson verkündete, konnte niemand ahnen, dass die Band die Stille 7 Jahre später mit einem Album brach, das vielleicht mehr mit dem damaligen Post-Punk New Wave gemeinsam hatte als mit ihrer eigenen Vergangenheit als Progressive Rock Band. Veröffentlicht im Jahre 1981 war „Discipline“ eine überraschende Neu-Erfindung mit einem neuen Line-Up und einem radikal anderen Material, das die Fans begeisterte, die Kritiker verwirrte und gleichzeitig ein großes neues Publikum mitnahm. 30 Jahre später ist „Discipline“ immer noch eines der Schlüssel-Alben der 80er und eines der populärsten King Crimson Alben. Das neue Quartett mit Robert Fripp, Adrian Belew (ex-Zappa, Bowie, Talking Heads) und Tony Levin (Peter Gabriel) etablierte sich schnell als starke Kraft im Live-Bereich. Die langen Songs der 60 und frühen 70er und die ausgiebigen Improvisationen ihrer Live-Auftritte wurden durch eine Serie von kurzen und straffen Songs mit einer minimalistischen Ästhetik versehen, die komplexe und verwobene Gitarren-Linien, Belews eigene Art zu singen, Brufords neues Arsenal an elektronischen Percussions und Levins flüssige Bass & Chapman Stick Linien featureten. Die Songs des Albums wurden zum festen Inventar des Band-Repertoires und der Einfluss des Materials wuchs über die Jahre immer weiter. „Matte Kudasai“ wurde z.B. zu einer Art modernen Standard, der von dem Jazz-Sänger Kurt Elling letztes Jahr aufgenommen wurde und von K.D. Lang live gespielt wird. Das Album kam in vielen Ländern inklusive England und USA gleich nach Veröffentlichung in die Charts, während der Tourplan die Band durch Europa, USA und Japan im ersten Jahr ihrer gemeinsamen Aktivität brachte. Ende 1981 war Crimson wieder eine der wichtigen Repräsentanten der Rock Musik. King Crimson schaffte etwas, das nur wenige andere Rockbands schafften, indem sie in drei verschiedenen Jahrzehnten einen nachhaltigen Klassiker veröffentlichten. Von „In the Court of the Crimson King“ 1969, über Red 1974 bis zu „Discipline“ 1981 mit verschiedenen Line-Ups und radkal unterschiedlichen Sounds wurde das Ansehen der Band bezüglich ihrer Innovation und Entwicklung unanfechtbar. Wie die anderen Alben der CD/DVD-A King Crimson Reihe, enthält die Stereo CD den neuen Mix von Robert Fripp & Steven Wilson, während die DVD-Audio einen 5.1. Mix von Steven Wilson, High-Resolution Stereo Mixe des originalen und des neuen Stereo-Mixe, das originale Album als Rough Mix in der ursprünglich vorgeschlagenen Reihenfolge, Video Performances von der BBC Show „Old Grey Whisle Test“ sowie weitere Audio-Extras und Raritäten.
"Starless & Bible Black" CD/DVD-Audio (dgm/galileo mc) Als Veröffentlichung zwischen den aufsehenerregenden Werken „Lark´s Tongues in Aspic“ und der nachhaltigen Wirkung von „Red“, wurde „Starless & Bible Black“ innerhalb des King Crimson Kanons oft übersehen. Auch wenn man es nur flüchtig hört, zeigt sich „Starless“ als kraftvolles Album, das mit großem Selbstbewusstsein die wachsende Stärke der Band als Live-Act beweist. Auch wenn die Öffentlichkeit sich dessen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im März 1974 nicht in dem Maße bewusst war, ist „Starless & Bible Black“ in weiten Teilen ein Live-Album – ein experimentelles Hybrid-Album mit Konzert-Aufnahmen (die meisten davon Improvisationen) und Studio Aufnahmen. Meist sind die beiden Elemente so gut aufeinander abgestimmt, dass es schwierig ist, sie auseinandezuhalten. Nur zwei der Stücke (The Great Deceiver und Lament) wurden komplett im Studio aufgenommen. „The Night Watch“ enthält eine Live-Vorstellung, während die instrumentale Untermalung von „The Mincer“ von einer Konzert-Improvisation genommen wurde, zu der später noch Vokals als Overdups hinzugefügt wurden. Der Rest der Tracks wurde von Konzert-Aufnahmen aus England und Europa genommen, von denen das Publikum sorgfältig herausgearbeitet wurde. „Starless & Bible Black“ erfordert die Aufmerksamkeit und die Konzentration des Hörers. Crimsons Publikum nahm die Herausforderung an und machte aus „Starless“ ein beliebtes Album der Band. Genau wie bei den anderen Alben des Mid-70er-Line-Ups haben die Jahre die Reputation der Platte unter Fans und Musiker gesteigert, und der damals noch unübliche Ansatz der Verwendung von Live-Aufnahmen als Kern von Studio-Alben ist heute zu einer geläufige Art der Produktion geworden. Robert Fripp nannte einmal ein Album einen Liebes-Brief und ein Konzert etwas ähnliches wie ein heißes Date. „Starless & Bible Black“ kombinierte das beste beider Welten, und präsentiert gleichzeitig in akkurater Weise die einzigartige Identität des damaligen Line-Ups. Wie die anderen Alben der CD/DVD-A King Crimson Reihe, enthält die Stereo CD den neuen Mix von Robert Fripp & Steven Wilson, während die DVD-Audio einen 5.1. Mix von Steven Wilson, High-Resolution Stereo Mixe des originalen und des neuen Stereo-Mixes sowie die kompletten „Law of Maximum Distress“ Parts 1 & 2 Improvisationen mit „The Mincer“ in seiner originalen unbearbeiteten Form/Reihenfolge, „Lament“, „The Night Watch“ & „Fracture“ aufgenommen in Zürich (die komplette Show wurde auf der „The Great Deceiver“ Box veröffentlicht). Eine Live Aufnahme von 1973 des Konzert-Favoriten „Dr. Diamond“ und das CD-Debüt einer Bootleg Aufnahme des nur einmal live gespielten „Guts on my side“ plus einen Radio-Edit von „The Night Watch“ und originale Radio-Spots, mit denen das Album beworben wurde. Der Video Teil der DVD-A zeigt Footage aus dem New Yorker Central Park aus dem Jahr 1973 von „Easy Money“ und die Improvisation „Fragged Dusty Wall Carpet“, der Track der die Grundlage für „Guts on my Side“ bildet.
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Donnerstag, 24. November 2011
volbeat. live from beyond hell/above heaven
Da brat mir doch einer 'nen Storch! Entschuldigung für diese etwas wunderliche Metapher. Aber dass ich diese Band erst jetzt auch wirklich live wahrnehme, entpuppt sich als waschechter Fauxpas. Sicher, dass Volbeat auch auf der Bühne in der Metalpresse allerorten abgefeiert wurden, entging mir als fleißigem Rock Hard-Abonnenten zwar nicht... Wohl aber, dass hinter den Dänen weitaus mehr steckt als eine metalinfizierte Elvis-Rock-Kapelle. Der unglaubliche Hymnenanteil sowie die Stimme von Frontmann Michael Poulsen bringen nämlich das x-te Misfits-Reunionwerk "Famous Monsters" - damals mit Sänger Michael Graves - auf den Plan. Und das war, mit Verlaub, schweinegut. Volbeat hängen privat dagegen gerne ´mal mit ihren deathmetallischen Landsmännern Illdisposed sowie anderen offenbar genrefremden Kollegen ab – ihrem Sound schadet das keineswegs. Tracks a lá "We" sind mehr als nur Ohrwürmer - und die euphorischen Hymnen animieren zum mitsingen/-feiern, ohne dass die Band droht, jemals in üble Plattitüden abzudriften. Im Gegenteil: Sie umschwärmt ein grundsympathischer Coolness-Faktor.
Wenig verwunderlich, dass sich die zugehörige Promoabteilung ähnlich äußert: "Heavy Metal-Außenseiter, Rock-Rebellen, Gitarren-Gangster. Sie halten sich nicht an Rock’n’Roll-Gesetze, Riff-Konventionen oder Metal-Beschränkungen. Sie gehen ihren eigenen Weg und zwar erfolgreicher als jede andere Rock-Band. In nur zehn Jahren haben die Dänen Volbeat es ganz nach oben auf den Rock-Olymp geschafft. So haben dier Vier mit ihrem aktuellen Album „Beyond Hell/Above Heaven“ (2010) diverse Preise abgeräumt, neben Platin in Dänemark, Gold in Finnland und Schweden gab es auch hierzulande einen edelmetallenen Gold-Award für 100.000 verkaufte Einheiten. Der Sound der Dänen trifft nun mal den Nerv bei den Fans: Der Mix aus aggressiven Metal-Riffs, Mitsing-Refrains und klassischem Sixties-Flair geht sofort ins Ohr. Diese Stil-Kombination, ein Mix aus Johnny Cash, Elvis Presley und Metallica, funktioniert nicht nur auf Platte bestens, sondern auch live.
Das furiose Werk „Live From Beyond Hell/Above Heaven“ (VÖ: 25.11.) zeigt, dass Volbeat auf allen Bühnen zu Hause sind, denn ob 80.000 Fans bei Rock am Ring, 10.000 Anhänger in Kopenhagen oder 1.000 Zuschauer in Anaheim, USA – Michael Poulsen und seine Rock-Gang haben die Massen im Griff. Allem voran das Herzstück der Doppel-DVD, das ausverkaufte Konzert im Kopenhagener Forum, zeigt, dass den vier Dänen so schnell keiner das Rock-Wasser reichen kann. Vor heimischem Publikum setzen sie vor 10.000 Fans einen sagenhaften Schlusspunkt unter einen Live-Siegeszug, der Volbeat auf jedes namhafte Open Air und durch sämtliche Clubs in USA und Europa führte. Die dicht gedrängten Reihen singen jede Zeile mit, ob ‘Heaven Nor Hell’, ‘Who They Are’, ‘7 Shots’ oder ältere Songs wie ‘Mary Ann's Place’ oder ‘Sad Man's Tongue’ – hier fließt der Schweiß, die Kehlen grölen lauthals und der Tanzmob ist in Bewegung.
Als Bonus zu den Live-Sequenzen gibt es für die Volbeat-Anhänger auch interessante Einblicke in das Leben abseits der Bühne. Neben einem ausführlichen Backstage-Interview mit der gesamten Band kommen auch die Gäste zu Wort, die sie sich zum Konzert nach Kopenhagen eingeladen haben. Doch bevor Mille Petrozza (Kreator), LG Petrov (Entombed), Michael Denner (Mercyful Fate) und der dänische Box-Superstar Mikkel Kessler, vor der Kamera stehen, müssen sie erst mit Volbeat auf die Bühne und diese gesangstechnisch bzw. an der Gitarre tatkräftig unterstützen." Word.
Wenig verwunderlich, dass sich die zugehörige Promoabteilung ähnlich äußert: "Heavy Metal-Außenseiter, Rock-Rebellen, Gitarren-Gangster. Sie halten sich nicht an Rock’n’Roll-Gesetze, Riff-Konventionen oder Metal-Beschränkungen. Sie gehen ihren eigenen Weg und zwar erfolgreicher als jede andere Rock-Band. In nur zehn Jahren haben die Dänen Volbeat es ganz nach oben auf den Rock-Olymp geschafft. So haben dier Vier mit ihrem aktuellen Album „Beyond Hell/Above Heaven“ (2010) diverse Preise abgeräumt, neben Platin in Dänemark, Gold in Finnland und Schweden gab es auch hierzulande einen edelmetallenen Gold-Award für 100.000 verkaufte Einheiten. Der Sound der Dänen trifft nun mal den Nerv bei den Fans: Der Mix aus aggressiven Metal-Riffs, Mitsing-Refrains und klassischem Sixties-Flair geht sofort ins Ohr. Diese Stil-Kombination, ein Mix aus Johnny Cash, Elvis Presley und Metallica, funktioniert nicht nur auf Platte bestens, sondern auch live.
Das furiose Werk „Live From Beyond Hell/Above Heaven“ (VÖ: 25.11.) zeigt, dass Volbeat auf allen Bühnen zu Hause sind, denn ob 80.000 Fans bei Rock am Ring, 10.000 Anhänger in Kopenhagen oder 1.000 Zuschauer in Anaheim, USA – Michael Poulsen und seine Rock-Gang haben die Massen im Griff. Allem voran das Herzstück der Doppel-DVD, das ausverkaufte Konzert im Kopenhagener Forum, zeigt, dass den vier Dänen so schnell keiner das Rock-Wasser reichen kann. Vor heimischem Publikum setzen sie vor 10.000 Fans einen sagenhaften Schlusspunkt unter einen Live-Siegeszug, der Volbeat auf jedes namhafte Open Air und durch sämtliche Clubs in USA und Europa führte. Die dicht gedrängten Reihen singen jede Zeile mit, ob ‘Heaven Nor Hell’, ‘Who They Are’, ‘7 Shots’ oder ältere Songs wie ‘Mary Ann's Place’ oder ‘Sad Man's Tongue’ – hier fließt der Schweiß, die Kehlen grölen lauthals und der Tanzmob ist in Bewegung.
Als Bonus zu den Live-Sequenzen gibt es für die Volbeat-Anhänger auch interessante Einblicke in das Leben abseits der Bühne. Neben einem ausführlichen Backstage-Interview mit der gesamten Band kommen auch die Gäste zu Wort, die sie sich zum Konzert nach Kopenhagen eingeladen haben. Doch bevor Mille Petrozza (Kreator), LG Petrov (Entombed), Michael Denner (Mercyful Fate) und der dänische Box-Superstar Mikkel Kessler, vor der Kamera stehen, müssen sie erst mit Volbeat auf die Bühne und diese gesangstechnisch bzw. an der Gitarre tatkräftig unterstützen." Word.
Mittwoch, 23. November 2011
baskery. album nr. 2 & tour 2011
Nach längerer Pause sind die Schwedinnen mit ihrem neuen Album „New Friends“ und einer ausgedehnten Tournee im Januar 2012 endlich wieder da!!
Baskery sind die drei Schwestern Greta, Stella und Sunniva Bondesson, die 2008 mit „Fall Among Thieves“ ein exzellentes Debüt veröffentlicht und damals auch mit erfrischenden Liveshows die Fans begeistert hatten. „Banjo-Punk“, „Killbilly“ oder „Mud-Country“ nennen die Drei selbst ihre Musik. Andere wiederum, wie der Berliner „Tip“ beschrieben das einst als „eine angenehme Mischung aus Folk, Blues und Country. Und wirken dabei wilder und gröber, weniger geleckt aufgemotzt und aufgeputzt als ihre größeren amerikanischen Schwestern von den Dixie Chicks.“ Und der „Musikexpress“ schwärmte in einer begeisterten 5-Sterne-Kritik: „Dixie Chicks on Speed. Hazeldine ohne Wüste. David Eugene Edwards (16 Horsepower, d.V.) ohne apokalytschen Visionen.“
Hinzufügen möchte man, dass die Mädels Punk geatmet haben und auch ganz gut im Oldtime Country zuhause sind, wie wir ihn zum Beispiel vom Soundtrack des schönen Coen-Films „O Brother“ her kennen. Dabei warten die Drei auch mit einem ungewöhnlchen Instrumentarium auf. Greta, die Älteste, singt und spielt ein sechssaitiges Slide-Banjo, das gerne auch mal durchs Distortion-Feuer gejagt wird. Nebenbei bedient sie auch noch Kick- und Snaredrum. Sunniva, die ebenfalls singt, treibt die Songs mit akustischer Rhythmusgitarre voran, während Stella das ganze mit ihrem energetischen Spiel am Stand-Up-Bass zusammenhält. Dass Baskery auch eine ezellente Liveband sind, ist der Tatsache geschuldet, dass die Drei einst 10 Jahre lang mit ihrem Vater Jan und der Rockabilly-Band The Slaptones unterwegs waren. Seitihrer Deutschland-Tour im Januar 2009 bis heute sind Baskery nun selber fast ununterbrochen auf Tour.
Vergangenen Sommer ist endlich auch mit „New Friends“ das langerwartete zweite Album der Ladies erschienen. Auf Stücken wie „Shame And Dance“, „Nobody Nice“ oder der Single „Throw A Bone“ zeigen sich Baskery rockiger als auf dem Debüt. Die Country-, Folk- und Rockabilly-Roots verleugnen die Schwester aber auch auf dem neuen Album nicht. Ob nun beim schönen poppigen „Rotten/Boys“ oder dem Gothic-Folk-Song „Rivers Of Home“.
BASKERY. tour 2012
10.01.2012 Frankfurt-Brotfabrik
11.01.2012 Erlangen-E-Werk
12.01.2012 München-Kranhalle
13.01.2012 Freiburg-Waldsee
14.01.2012 CH-Zürich-El Lokal
15.01.2012 CH-Luzern-Schüür
17.01.2012 Bonn-Harmonie
18.01.2012 Osnabrück-Kleine Freiheit
19.01.2012 Bremen-Lagernhaus
20.01.2012 Erfurt-Museumskeller
21.01.2012 Dresden-Scheune
23.01.2012 Hamburg-Knust
24.01.2012 Kassel-Schlachthof
25.01.2012 Berlin-Postbahnhof
26.01.2012 Cottbus-Bebel
27.01.2012 Leer-Zollhaus
Baskery sind die drei Schwestern Greta, Stella und Sunniva Bondesson, die 2008 mit „Fall Among Thieves“ ein exzellentes Debüt veröffentlicht und damals auch mit erfrischenden Liveshows die Fans begeistert hatten. „Banjo-Punk“, „Killbilly“ oder „Mud-Country“ nennen die Drei selbst ihre Musik. Andere wiederum, wie der Berliner „Tip“ beschrieben das einst als „eine angenehme Mischung aus Folk, Blues und Country. Und wirken dabei wilder und gröber, weniger geleckt aufgemotzt und aufgeputzt als ihre größeren amerikanischen Schwestern von den Dixie Chicks.“ Und der „Musikexpress“ schwärmte in einer begeisterten 5-Sterne-Kritik: „Dixie Chicks on Speed. Hazeldine ohne Wüste. David Eugene Edwards (16 Horsepower, d.V.) ohne apokalytschen Visionen.“
Hinzufügen möchte man, dass die Mädels Punk geatmet haben und auch ganz gut im Oldtime Country zuhause sind, wie wir ihn zum Beispiel vom Soundtrack des schönen Coen-Films „O Brother“ her kennen. Dabei warten die Drei auch mit einem ungewöhnlchen Instrumentarium auf. Greta, die Älteste, singt und spielt ein sechssaitiges Slide-Banjo, das gerne auch mal durchs Distortion-Feuer gejagt wird. Nebenbei bedient sie auch noch Kick- und Snaredrum. Sunniva, die ebenfalls singt, treibt die Songs mit akustischer Rhythmusgitarre voran, während Stella das ganze mit ihrem energetischen Spiel am Stand-Up-Bass zusammenhält. Dass Baskery auch eine ezellente Liveband sind, ist der Tatsache geschuldet, dass die Drei einst 10 Jahre lang mit ihrem Vater Jan und der Rockabilly-Band The Slaptones unterwegs waren. Seitihrer Deutschland-Tour im Januar 2009 bis heute sind Baskery nun selber fast ununterbrochen auf Tour.
Vergangenen Sommer ist endlich auch mit „New Friends“ das langerwartete zweite Album der Ladies erschienen. Auf Stücken wie „Shame And Dance“, „Nobody Nice“ oder der Single „Throw A Bone“ zeigen sich Baskery rockiger als auf dem Debüt. Die Country-, Folk- und Rockabilly-Roots verleugnen die Schwester aber auch auf dem neuen Album nicht. Ob nun beim schönen poppigen „Rotten/Boys“ oder dem Gothic-Folk-Song „Rivers Of Home“.
BASKERY. tour 2012
10.01.2012 Frankfurt-Brotfabrik
11.01.2012 Erlangen-E-Werk
12.01.2012 München-Kranhalle
13.01.2012 Freiburg-Waldsee
14.01.2012 CH-Zürich-El Lokal
15.01.2012 CH-Luzern-Schüür
17.01.2012 Bonn-Harmonie
18.01.2012 Osnabrück-Kleine Freiheit
19.01.2012 Bremen-Lagernhaus
20.01.2012 Erfurt-Museumskeller
21.01.2012 Dresden-Scheune
23.01.2012 Hamburg-Knust
24.01.2012 Kassel-Schlachthof
25.01.2012 Berlin-Postbahnhof
26.01.2012 Cottbus-Bebel
27.01.2012 Leer-Zollhaus
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Samstag, 22. Oktober 2011
nneka: soul is heavy. album & tour
28.10.2011 Heidelberg - Krlstorbahnhof
30.10.2011 Stuttgart - Universum
31.10.2011 Berlin - Kesselhaus
01.11.2011 Hamburg - Grosse Freiheit 36
07.11.2011 Köln - Gloria
08.11.2011 München - Muffathalle
10.12.2011 Düsseldorf - zakk
„Soul Is Heavy“ heißt das neue Album der begnadeten Soul-Stimme Nneka, das im September erscheinen wird. Die wunderbar ausbalancierte Mischung aus Hip Hop-Beats, Reggae-Grooves, Bläsersätzen und afrikanischem Pop reißt jeden von den Hockern. Nicht nur, weil dieses Mal hochkarätige Mitspieler dabei sind, wie zum Beispiel Black Thought von den Roots und keine geringere als Ms. Dynamite. Dabei fand die britische Sunday Times Nnekas Debütalbum „Victim of Truth“ so gut wie „The Miseducation of Lauryn Hill“ und war damals mit dieser Begeisterung bei weitem nicht allein. Das ist nun schon einige ereignisreiche Jahre und viele Konzerte in Frankreich, Deutschland, Holland und England her – unter anderem zusammen mit Lenny Kravitz, Nas & Damian Marley, The Roots, Gnarls Barkley –, und Nneka ist weit davon entfernt, noch ein Geheimtipp zu sein. 1980 in Warri geboren, einer nigerianischen Großstadt im Niger-Delta, die ihren relativen Wohlstand der seit den späten 70ern betriebenen Erdölförderung verdankt.
Singen war für sie eine willkommene Abwechslung vom mitunter allzu unbeständigen nigerianischen Alltag. In den 90ern entdeckte sie wie so viele andere HipHop – insbesondere Mos Def, Talib Kweli und The Fugees – als musikalische Ausdrucksform ihrer Generation und begann, musikalisch ihren kreativen Instinkten zu folgen und innovative Sounds zu erforschen, von Afro-Beat über Fela Kuti bis hin zu Nina Simone. Nnekas eigenwillige Persönlichkeit ist offensichtlich. Einerseits ist sie Teil einer neuen musikalischen Revolution in Afrika, auf der anderen Seite hat sie sich ihre eigene musikalische Nische geschaffen, in der sie sich ungestört Tag für Tag weiter entwickelt. Sie schreibt Stücke, die rau und unverwechselbar sind und dennoch so klingen, als hätte es sie irgendwie schon immer gegeben. Nneka verbindet Soul, Groove, Herz und Stil. Freimütig gibt sie zu, dass sie mittlerweile gerne auf der Bühne steht. Egal ob auf Festivals oder bei spontanen Gigs in den Straßen Londons.
Nun also ist für den Herbst das neue Album „Soul Is Heavy“ und eine neue Tour angekündigt. Nneka nimmt die Welt also weiterhin unter ihre Fittiche.
30.10.2011 Stuttgart - Universum
31.10.2011 Berlin - Kesselhaus
01.11.2011 Hamburg - Grosse Freiheit 36
07.11.2011 Köln - Gloria
08.11.2011 München - Muffathalle
10.12.2011 Düsseldorf - zakk
„Soul Is Heavy“ heißt das neue Album der begnadeten Soul-Stimme Nneka, das im September erscheinen wird. Die wunderbar ausbalancierte Mischung aus Hip Hop-Beats, Reggae-Grooves, Bläsersätzen und afrikanischem Pop reißt jeden von den Hockern. Nicht nur, weil dieses Mal hochkarätige Mitspieler dabei sind, wie zum Beispiel Black Thought von den Roots und keine geringere als Ms. Dynamite. Dabei fand die britische Sunday Times Nnekas Debütalbum „Victim of Truth“ so gut wie „The Miseducation of Lauryn Hill“ und war damals mit dieser Begeisterung bei weitem nicht allein. Das ist nun schon einige ereignisreiche Jahre und viele Konzerte in Frankreich, Deutschland, Holland und England her – unter anderem zusammen mit Lenny Kravitz, Nas & Damian Marley, The Roots, Gnarls Barkley –, und Nneka ist weit davon entfernt, noch ein Geheimtipp zu sein. 1980 in Warri geboren, einer nigerianischen Großstadt im Niger-Delta, die ihren relativen Wohlstand der seit den späten 70ern betriebenen Erdölförderung verdankt.
Singen war für sie eine willkommene Abwechslung vom mitunter allzu unbeständigen nigerianischen Alltag. In den 90ern entdeckte sie wie so viele andere HipHop – insbesondere Mos Def, Talib Kweli und The Fugees – als musikalische Ausdrucksform ihrer Generation und begann, musikalisch ihren kreativen Instinkten zu folgen und innovative Sounds zu erforschen, von Afro-Beat über Fela Kuti bis hin zu Nina Simone. Nnekas eigenwillige Persönlichkeit ist offensichtlich. Einerseits ist sie Teil einer neuen musikalischen Revolution in Afrika, auf der anderen Seite hat sie sich ihre eigene musikalische Nische geschaffen, in der sie sich ungestört Tag für Tag weiter entwickelt. Sie schreibt Stücke, die rau und unverwechselbar sind und dennoch so klingen, als hätte es sie irgendwie schon immer gegeben. Nneka verbindet Soul, Groove, Herz und Stil. Freimütig gibt sie zu, dass sie mittlerweile gerne auf der Bühne steht. Egal ob auf Festivals oder bei spontanen Gigs in den Straßen Londons.
Nun also ist für den Herbst das neue Album „Soul Is Heavy“ und eine neue Tour angekündigt. Nneka nimmt die Welt also weiterhin unter ihre Fittiche.
Mittwoch, 28. September 2011
31 knots: talk like blood. classicreview 2005
(orginal erschienen auf sellfish.de 10/2005)
Sind 31 Knots die beste Band der Welt? Zumindest für den Moment fällt mir tatsächlich keinerlei Konkurrenz zu dem Trio ein, welches seit einigen Jahren wie keine andere Band die Essenz aus Independent, Pop, Jazz sowie Progressive herausfiltert und auf unnachahmliche Weise in spannende, schlüssige, fordernde Songs verwandelt.
Eine Schande, dass davon trotz des brillanten Vorgängerwerkes "It Was High Time To Escape" (2003) sowie einer nicht minder exzellenten EP kaum jemand Notiz genommen hat. Nun also ein neuer Anlauf der Herren aus Portland; diesmal mit zumindest geringfügig verbesserter Label- bzw. Vertriebssituation. Gut so, denn "Talk Like Blood" (Polyvinyl) muss endlich mehr ernten als nur Kritikerlob und die bedingungslose Begeisterung einer devoten Schar an Eingeweihten. Wofür es eine ganze Reihe von Gründen gibt. Einer davon ist sicherlich, dass Joe Haege, Jay Pellicci und Jay Winebrenner maßlos talentiert sind. Und diese Aussage gilt sowohl auf die instrumentalen als auch die songwriterischen Fähigkeiten bezogen. Doch dass ist nur die eine Seite. Denn die Musik der 31 Knots hat nur auf den ersten Blick viel mit dem Kopfarbeit zu tun: Das Material auf "Talk Like Blood" ist stattdessen einmal mehr eher Bauch-orientiert, wenn es nicht sogar gleich in die Beine geht. Für letzteres sorgt eine, in ihrer scheinbar mühelos-komplexen Funkyness sprachlos machende Rhythmussektion ("Thousand wars"). On Top wird das Album mit einem schier unglaublichen Ideenreichtum kredenzt, mit welchem genrefremde Zutaten völlig unverkrampft in den individuellen Bandsound verwoben werden. Zu nennen wäre da beispielsweise die schaurig-schöne Klavieruntermalung im Titelsong oder das kaputte Streichersample in "Busy is bold". Stillstand bleibt im ohnehin weiten Soundspektrum der 31 Knots so noch immer ein Fremdwort. Abgerundet wird das Meisterwerk schließlich durch hochintelligente Texte, die sich jedoch niemals in Abstraktheiten verlieren. Ich denke und hoffe, ich stehe mit meiner Meinung nicht alleine da, dass man bei Tracks wie "Chain Reaction" oder dem programmatischen Finale "Impromptu disproving" angesichts von soviel Genialität ruhigen Gewissens ein wenig durchdrehen darf. Genervt von all den Superlativen in dieser Rezension? Mir doch egal. Gönnt euch etwa vier Hördurchgänge dieses Ausnahmewerkes und ihr werdet mir bedingungslos zustimmen, dass es in den letzten 24 Monaten keine in Punkto Relevanz und Qualität vergleichbare Veröffentlichung gab. Wort drauf. Apropos, Vergleiche: Das Beste aus Fugazi, Karate und Burning Airlines wird hier übertroffen. Das ging an die letzten Zweifler.
Sind 31 Knots die beste Band der Welt? Zumindest für den Moment fällt mir tatsächlich keinerlei Konkurrenz zu dem Trio ein, welches seit einigen Jahren wie keine andere Band die Essenz aus Independent, Pop, Jazz sowie Progressive herausfiltert und auf unnachahmliche Weise in spannende, schlüssige, fordernde Songs verwandelt.
Eine Schande, dass davon trotz des brillanten Vorgängerwerkes "It Was High Time To Escape" (2003) sowie einer nicht minder exzellenten EP kaum jemand Notiz genommen hat. Nun also ein neuer Anlauf der Herren aus Portland; diesmal mit zumindest geringfügig verbesserter Label- bzw. Vertriebssituation. Gut so, denn "Talk Like Blood" (Polyvinyl) muss endlich mehr ernten als nur Kritikerlob und die bedingungslose Begeisterung einer devoten Schar an Eingeweihten. Wofür es eine ganze Reihe von Gründen gibt. Einer davon ist sicherlich, dass Joe Haege, Jay Pellicci und Jay Winebrenner maßlos talentiert sind. Und diese Aussage gilt sowohl auf die instrumentalen als auch die songwriterischen Fähigkeiten bezogen. Doch dass ist nur die eine Seite. Denn die Musik der 31 Knots hat nur auf den ersten Blick viel mit dem Kopfarbeit zu tun: Das Material auf "Talk Like Blood" ist stattdessen einmal mehr eher Bauch-orientiert, wenn es nicht sogar gleich in die Beine geht. Für letzteres sorgt eine, in ihrer scheinbar mühelos-komplexen Funkyness sprachlos machende Rhythmussektion ("Thousand wars"). On Top wird das Album mit einem schier unglaublichen Ideenreichtum kredenzt, mit welchem genrefremde Zutaten völlig unverkrampft in den individuellen Bandsound verwoben werden. Zu nennen wäre da beispielsweise die schaurig-schöne Klavieruntermalung im Titelsong oder das kaputte Streichersample in "Busy is bold". Stillstand bleibt im ohnehin weiten Soundspektrum der 31 Knots so noch immer ein Fremdwort. Abgerundet wird das Meisterwerk schließlich durch hochintelligente Texte, die sich jedoch niemals in Abstraktheiten verlieren. Ich denke und hoffe, ich stehe mit meiner Meinung nicht alleine da, dass man bei Tracks wie "Chain Reaction" oder dem programmatischen Finale "Impromptu disproving" angesichts von soviel Genialität ruhigen Gewissens ein wenig durchdrehen darf. Genervt von all den Superlativen in dieser Rezension? Mir doch egal. Gönnt euch etwa vier Hördurchgänge dieses Ausnahmewerkes und ihr werdet mir bedingungslos zustimmen, dass es in den letzten 24 Monaten keine in Punkto Relevanz und Qualität vergleichbare Veröffentlichung gab. Wort drauf. Apropos, Vergleiche: Das Beste aus Fugazi, Karate und Burning Airlines wird hier übertroffen. Das ging an die letzten Zweifler.
Dienstag, 30. August 2011
edge of sanity: purgatory afterglow. alltime fave
EDGE OF SANITY: Purgatory Afterglow (Black Mark 1994)
Dan Swanö und das Meisterwerk seiner Karriere: Der Verknüpfung von Death Metal-Anfangstagen und Nightingale/Unicorn Zukunftsfantasien; von Pop-Harmonien, Progressivität und schlichtem Gebolze. Von "Elchtod-Sound" und Facettenreichtum. Alle Kommentare sind hinfällig - und wäre die Vertriebssituation nicht so desaströs, das Werk müsste sich im Haushalt eines jeden (ex-)Anhängers extremer Klänge befinden. Wenigstens aber digital: Obligatorisch.
- "Twilight" – 7:51
- "Of Darksome Origin" – 5:02
- "Blood-colored" – 4:01
- "Silent" – 5:06
- "Black Tears" – 3:15
- "Elegy" – 3:57 199
- "Velvet Dreams" – 7:11
- "Enter Chaos" – 2:24
- "The Sinner and the Sadness" – 3:07
- "Song of Sirens" – 2:33
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