Sonntag, 23. September 2018
thrice: palms. review & clip
Thrice sind zurück. und "Palms" (epitaph/indigo) profitiert genau davon, was andernorts mittleweile seit einiger zeit müdes gähnen verursacht: frontmann dustin kensrue reifte als soloartist mit akustikgitarre endgültig zu einem songwriter, welcher in der lage ist lieder zu schreiben die gänzlich reduziert und ohne effekte nachhaltig überzeugen. das ergebnis sollte das übrige dazu beitragen, den ausnahmestatus des quartetts aus orange county zu untermauern. zumindest bei der toleranten hörerschaft; oder – wie es im o-ton zu solchen Begebenheiten stets heißt: die charaktereigenschaft „open minded“ darf zu den grundvoraussetzungen zählen, will man sich das phänomen Thrice in seiner (anhaltenden) endstufe erschließen. denn was die vorgänger bereits andeuteten wird nun unmissverständlich formuliert: Thrice stellen ihre künstlerische integrität endgültig über sämtliche erwartungshaltungen. independent, singer-songwriter und postrock stehen gleichberechtigt an der seite von hardcore-punk, metallischer gitarrenarbeit oder rockigen hooklines. eine streng dem jeweiligen schema verpflichtete weiterentwicklung: während manche tracks überraschend frei von typischen songstrukturen durch die atmosphäre oszillieren, geraten andere beinahe zur dustin kensrue one-man-show. mit dem feinen unterschied, dass sich dieser im vergleich zu seinen soloalben für die Thrice-wiedervereinigung definitiv die perlen herausgepickt hat. empfehlung.
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