Montag, 6. April 2009

frühling. mit den harten in den garten

die dänischen thrasher Hatesphere wurden in den letzten monaten in ihren grundfesten erschüttert: das rotionskarussel hielt die gesamte belegschaft derart auf trab, dass schließlich sogar frontmann jacob bredahl herausgeschleudert wurde. und "To The Nines" (Napalm Records/SPV) im prinzip vom einzig verbleibenden gründungsmitglied, gitarrist peter lyse hansen, inszeniert wurde. dem gelang es aber entgegen allen befürchtungen, eine unbekannte - jedoch hochkarätige - mannschaft um sich zu scharen. so wird das gaspedal wieder anständig durchgetreten und in punkto riffing zeigt man sich ebenfalls von der effektivsten sorte. soweit ich das von der (mit voiceover penetrierten) promo-cd beurteilen kann, steckt man selbst den vorgänger "serpent smiles and killer eyes" mühelos in die tasche. vielleicht knüpft "To The Nines" sogar konsequenter an die eigene vergangenheit an, als der vorgänger. insofern: Hatesphese sind tot - lang lebe Hatesphere.

nach ihrem famosen deathwish-debüt legen Pulling Teeth nach. zwar nur in form einer ep. "Paradise Illusions Paranoid Delusions" (Deathwish Records) allerdings hat es in sich. nicht allein wegen der 25 minuten spielzeit sowie dem spaßigen artwork von jeff beckman. nein, Pulling Teeth wüten diesmal auch mit angezogener handbremse - und erhöhen so den zermalmfaktor ihrer (nichtsdetotrotz reichlich in hochgeschwindigkeit vorgetragenen) tracks nachhaltig. es dürften gerade die vorsichtig experimentierfreudigen, teil an black sabbath angelegten riff-/keyboard-massaker sein, die den sound der formation aus baltimore so einzigartig machen. zahlreiche düstere, apokalyptische momente leugnen jedoch niemals die musikalische herkunft der formation. allein, wenn doch einmal vergleiche gezogen werden müssen: spätestens mit dem titel-duo machen sie sich zur legitimen inkarnation von integrity - zu deren "system's overloaded" zeiten. bei aller vorsicht: das könnte die ep des jahres sein!

die tatsache, dass Soulgate's Dawn noch immer im windschatten von heaven shall burn durch die heimische metalcore-szene dümpeln, dürfte weniger mit ihrer (zugegeben nicht gerade innovativen) musik zu tun haben. vielmehr sind die herren aus jena trotz respektabler presseresonanzen und einem von mir innig geliebten debüt bei platte drei zeitgleich beim dritten label angekommen. bleibt also zu hoffen - und dies durchaus begründet - dass bastardized recordings in der lage sind, "Messiah" (Bastardized Recordings) nötige aufmerksamkeit zu verschaffen. schließlich zeigt man sich nicht nur wieder von der produktionstechnischen seite her absolut akurat, sondern überzeugt mit einem feinen gespühr für harmonien der skandinavischen schule. mir kommt "messiah" wie eine art metalcore-pendant der früheren dark tranquillity vor - was in jedem fall als kompliment zu verstehen ist! jetzt muss nur noch das letzte manko beseitigt werden: etwas mehr wiedererkennungswert würde soulgate's dawn endgültig zu einer relevanten band werden lassen!

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