
Todd und zerstörung, die dritte. die erbarmungslosen noiserock-attacken "purity pledge" und "comes to your house" wurden seinerzeit schon allein durch die derben weirdo-vocals von ex-hammerhead frontmann craig clause zum unikat. dazu kamen aber noch markerschütternde, (tief)ver(ge)stimmte, übersteuerte gitarrenriffs und ein mal schleppender, mal treibender und meist ziemlich kaputter groove. das ganze resultierte schließlich in ehrfurchtsgebietender musikalischer intensität, die zwar alles andere als leicht zu verdauen war, im richtigen moment aber leben retten konnte. nach dem hörgenuss (sic!) jedenfalls schienen weltliche probleme nicht mehr so relevant, angesichts des schmerzes, der wut, der verzweiflung oder des skurrilen spaßes, der todd antrieb. die alten herren des destructo-rock haben sich nun für "Big Ripper" (riot season/cargo) sogar noch einmal der maxime des "schneller-lauter-chaotischer" unterworfen und rotzen in bislang ungehörter, irrsinniger konsequenz aus den boxen. was gitarre und schlagzeug in tracks wie "julie b" abziehen, ist nervenzerfetzend brutaler, übersteuerter wahnsinn, der mit sprichwörtlichem ach und krach an der grenze des hörbaren entlang schrammt. die kombination aus gaga-vocals und avantgardistischen intermezzos jedenfalls sucht im rock-kontext ihresgleichen. fazit: "big ripper" hievt den in letzter zeit etwas verschollenen amphetamine reptile-sound mit berstender energie zurück ins rampenlicht des hier und jetzt. für fans von damals (z.B. unsane, jesus lizard etc.) wie heute lautet die devise daher: mit diesem seltsam zeitlosen statement der ungetrübten noise-lehre lässt sich rocken bis die ohren bluten... und ich bin mir jetzt gar nicht mehr so sicher, ob das nur eine metapher ist.
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