Mittwoch, 9. September 2009

buntes singer-songwriter-universum. 09/09

drei jahre sind vergangen, seitdem der dire straits-kopf durch die gelungene kollaboration mit country-ikone emmylou harris der eigenen solo-karriere endlich wieder einen markanten punkt hinzufügen konnte. auf seinem neuen album "Get Lucky" (vertigo/universal) besinnt sich Mark Knopfler wieder auf die individuellen stärken. und schöpft aus den eigenen inspirationen, welche vom obligatorischen country zurück zum folk ("border reiver") und blues ("you can't beat the house") reichen. das ganze passiert mit der ihm eigenen, stoischen entspanntheit. insofern: wäre er nicht eine chronische ikone der elterngeneration - knopfler taugte auch heute noch zum cool guy. die elf neuen tracks gefallen durch die bank und durch ihre stilistische bandbreite, lassen aber die ganz großen momente weitgehend vermissen. fans des mittlerweile ergrauten britischen ausnahmegitarristen dürfen dem plattentitel dennoch trauen.
zugegeben, damit mache ich mir es jetzt ziemlich einfach. aber das zweite album von Wolfgang Müller taugt wunderbar, um die wartezeit auf das nächste gisbert zu knyphauen album zu überbrücken. nicht nur, weil müller aus hamburg kommt. es vermittelt ganz ähnlich dem selbigen diese anrührende melancholie, wie sie "Gegen Den Sinn" (rintintin musik/indigo) wohl nur hier oben zu finden ist. eine gelungene, dezente hintergrundbesetzung (bestehend u.a. aus flöte, saxophon, kontrabass und klavier) arrangiert den elf songs eine "muggelige" basis, die von müllers zurückgenommener, warmer stimme sowie den persönlichen texten abgerundet wird. ob das hier eine neue erfahrung wie seinerzet beim debüt von janka wird, vermag ich noch nicht zu sagen. doch lasse ich mich gern schon anfang september zu dem kommentar hinreißen: dies wird ein schöner herbst.
wozu auch das neue album von Polite Sleeper wie geschaffen scheint: "Lake Effect" (expect candy/cargo) zeigt den minimal folk des new yorker trios weiter optimiert. die postpunk-vergangenheit a.k.a. yellow press wird weiter nur noch durch den rückspiegel betrachtet. stattdessen liebäugeln die neun songs mit pop, singer-songwriter-zitaten und einem instrumentarium, welches von mellotron bis banjo eigentlich gar nicht mehr als so minimal zu bezeichnen ist. ebenso wie die neuerdings teils ausladenden kompositionen. vielleicht darf man sich da alles in allem an die weakerthans erinnert fühlen. eine idee, welche mich angesichts der stimme des sängers schon seit einer weile begleitet. aber erst mit dieser ep und ihrem eine spur opulenter inszeniertem sound wird deutlich: hier entwickelt sich stück für stück etwas ganz besonderes.

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