Dienstag, 1. September 2009

boxhamsters, fliehende stürme. review

zur fakentlage: die Boxhamsters haben ein neues label. die boxhamsters kooperieren mit eva briegel, sängerin der popband juli. die boxhamsters schreiben stücke in überlänge. und: "Brut Imperial" (unter schafen/alive), das neue album nach jahrelanger wartezeit, wird all denen warm uns herz werden lassen, welche die vier über all die jahre lang begleitet haben. und mir, denen die herren immer sympathisch waren - wenngleich ich mich nicht zur eingeschworenen fangesellschaft zählen darf - macht ihre musik 2009 sogar noch mehr spaß als früher... passend dazu übrigens der loriot-geschulte kommentar im booklet: "früher war mehr lametta". heute ist mehr stilistische freiheit. und die steht den zehn songs bestens zu gesicht. ein dank in dem zusammenhang auch an olaf opal, der den boxies-sound eben nicht aufgeblasen hat, sondern in seiner sonor-schrammeligen art beließ. genau hieran erkennt man einen guten produzenten: das charakteristische der musiker wurde beibehalten, sogar betont und perfekt in szene gesetzt. tja, und zurück zur band selbst: für "flöz & pökel" die ebenfalls aus gießen stammenden juli ins boot zu holen, macht irgendwie schon sinn und funktioniert vor allem ausgezeichnet. euphorisches fazit: diese band wollte nie jemandem etwas beweisen, scherte sich zu keiner zeit um irgendwelches schubladendenken. und diese tatsache - gepaart mit ihrer (schwer zu leugnenden) altersweisheit - sorgt dafür, dass hier evtl. ihr bestes, in jedem fall aber ein famoses album entstand.

beim namen Fliehende Stürme assoziieren unbedarfte musikhörer vielleicht am ehesten schnöden deutsch- oder gar funpunk. doch anstelle alkoholträchtiger blödeleien reichert die band seit jahren ihren punkrock mit einer dezenten wave-schlagseite an. und bleibt so schon irgendwie zwischen den stühlen sitzen. doch bei genauerem hinhören stimmen die referenzen. wenngleich die chaos z nachfolgeband auf ewig im windschatten von ea80 agieren wird, kommen mir während "Die Tiere Schweigen" (major label (lp) / shivering jemmy (cd) / broken silence) gar einmal killing joke in den sinn. sicher, auch hier wurde sympathischerweise weitaus weniger opulent produziert. doch genau deshalb funktioniert die triste monotonie von beispielsweise "an einem besseren tag" so eigenwillig. denn wo live sicher potentiell schnellere tracks wie der opener "turm" zu begeisterungsstürmen verleiten, gefallen mir auf platte die bedächtigen momente weitaus besser ("strahlen"). in jedem fall empfiehlt es sich, selbst ein urteil zu fällen: die fliehenden stürme ziehen ihr ding vom artwork zum sound so konsequent durch, dass man aufhorchen muss. das trio verdient euere aufmerksamkeit!

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