Mittwoch, 2. Dezember 2009

nicola conte & king crimson. versionen in jazz

um zeitgemäße adaptionen an sich zeitloser musik soll es in den folgenden zeilen gehen. Nicola Conte steht mit seinem acid jazz ja an sich schon für eine offene, durchaus auch kommerziellere seite des genres. dank "The Modern Sound Of Nicola Conte - Versions In Jazz-Dub" (schema/groove attack) wird dieses spektrum nun noch erweitert. der musikproduzent lässt auf zwei compact discs 26 tracks seines schaffen remixen bzw. neu einspielen. und fand dafür mit [re:jazz], thunderball, till brönner oder sabrina malheiros sehr unterschiedliche kooperationspartner. das ergebnis klingt deshalb nur zum teil nach handelsüblicher nu-jazz-stangenware. einige unveröffentlichte songs sowie smoother barsound a lá akiko sorgen für highlights, wobei die zusammenstellung über weite strecken trotz zahlreicher uptempo-momente hintergrundtauglich bleibt. doch nicht nur deswegen: nicht zuletzt dank des stilvollen artworks wird dieses projekt sicherlich den weg in so manche szenelokalität finden. warum auch nicht - selbst wenn die kreative essenz von st germain hier kaum zu finden ist (was man entgegen dem albumtitel auch vom dub-anteil behaupten darf): angenehme unterhaltung bekommt man ja doch geboten. im kreativen dschungel um king crimson tut sich momentan ja wieder so einiges: die re-release-serie bringt einen klassiker nach dem anderen in wertigen reissues ans tageslicht, auf dem werk von jakko m. jakszyk tummeln sich entsprechende gastspiele und nun findet auch das songbook einen nachfolger. drahtzieher hinter dem Crimson Jazz Trio bleibt schlagzeuger ian wallace, der als etappenweiser wegbegleiter von bob dylan zwar im pop verwurzelt scheint, in seinem tiefsten inneren doch schon immer ein herz für jazzige arrangements wusste. und man kann sich kaum eine adäquatere spielfläche vorstellen, als das repertoire der progrock-instanz. in "King Crimson Songbook Vol. 2" (panegyric/galileo) findet der erstling eine gelungene fortsetzung. jody nardone (piano), tim landers (bass) und wallace bekommen sporadische unterstützung von mel collins am saxophon, den meisten teil der sieben tracks sowie der "islands suite" allerdings bestreiten sie wie gehabt als trio. und gerade weil von den originalkompositionen oft nur eine rudimentäre basis übrig bleibt, darf man "frame by frame" oder "the court of the crimson king" in den neuen versionen spannend finden. CJ3 schaffen so einen neuen, ungewöhnlichen zugang zum zeitlosen ursprungsmaterial.

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