Dienstag, 6. April 2010

turbostaat & katzenstreik. deutschunterricht

album nummer vier der flensburger. und war der vorgänger stagnation auf hohem niveau, halten Turbostaat das steuerrad weiterhin unbeeindruckt auf den kurs, welcher vor jahren von jens rachut kartiert wurde. "Das Island Manöver" (same same but different/warner), ein weiteres mal von dickem warner-vertrieb und persönlicher labelbetreuung durch die beatsteaks-manager- bzw. uncle sallys-herausgeber-konnektion begleitet, macht natürlich abermals nicht den fehler, anbiedernd zu klingen. dafür sorgt schon der sound von moses schneider und gleich zu beginn das fiese "kussmal". dennoch klingt das dutzend live eingespielter songs eine spur nüchterner: trostlosigkeit ist die neue verzweiflung? das vorab veröffentlichte "pennen bei gluffke" mag mit seinem diskobeat und den vorsichtig geglätteten refrains anderes befürchten lassen, die gitarren in "urlaub auf fuhferden" hat man von turbostaat in dieser form auch noch nicht gehört... im kontext des albums fügen sich jedoch selbst diese stücke exzellent ein. am ende bleibt es wie es war: sperrigkeit, hitappeal und intensität werden hierzulande selten so rabiat zusammengebracht. außer bei - und der neuerliche vergleich mag die protagonisten noch so sehr nerven - oma hans bzw. deren vorgänger-/nachfolgerbands. aber statt noch weiter solche erbsen zu zählen freue ich mich lieber an dieser vereinnahmenden (und nebenbei: toll aufgemachten!) platte.

lange waren die weg... und nicht nur ich dürfte sie sehentlich vermisst haben. trotz eines verweigerungsalbums (gegen wen auch immer); so bezeichne ich "IIII" nun einfach mal. vielleicht waren das aufblitzen von hiphop und elektronika aber auch nur indiz dafür, dass in der musikalischen karriere wohl ein paar andere betätigunsfelder notwendig gewesen sind. und ortswechsel: göttingen - bristol - berlin - und zurück. Katzenstreik finden auf "Move" (unterm durchschnitt/broken silence) ihre alten stärken wieder. schon der opener prescht in melodischer hardcore-manier nach vorne; und findet in "change" kurz vor dem finale einen weiteren höhepunkt: so nah an der frühen n.y.h.c.-sschule waren die nie! die mischung aus englischen und deutschen texten funktioniert, die 14 tracks wirken wieder wesentlich homogener als beim vorgänger. wenig abgeklärte weltverbesserer sind und bleiben katzenstreik natürlich dennoch. woran man sich stören oder gar darüber amüsieren kann... bei mir bleibt respekt für genau den idealismus. und die leidenschaft in ihrer musik.

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