Montag, 12. Oktober 2009

generationenkonflikt: the accüsed & ruiner.

The Accüsed landen bei den noiseexperten von southern lord (auf deren ausdrücklichen wunsch!) und lassen ihre wiederkehr von billy anderson (melvins, neurosis) produzieren? auf "The Curse Of Martha Splatterhead" (southern lord/soulfood) durfte man zu recht gespannt sein! nicht nur, weil sich die (schon etwas älteren) herren ja bereits vor drei jahren mit "oh martha" stilvoll geschmacksverirrt (natürlich geht auch diesmal nichts ohne splatter-artwork!) zurückgemeldet hatten. sondern weil man den typisch hysterischen bandsound zu keinem besseren zeitpunkt wieder auf die landkarte bringen könnte: das ganze macht nämlich schon deswegen sinn, weil momentan ja jungspunde wie municipal waste die kohle für einen stil einstreichen, den tommy niemeyer samt kumpels seinerzeit mitbegründeten. um so erfreulicher also, dass die vierzehn neuen tracks bzw. traditionell knappe halbe stunde spielzeit vor hochgeschwindigkeits-thrashmetal, der seine wurzeln jederzeit im punk und hardcore weiß, überbersten. the accüsed gehört nicht nur die homepage splatterrock.com... nein: hier hat jemand ein genre begründet. und die seattler stehen auch im 18. jahr ihres bestehens an dessen speerspitze.
nach einem starken debüt, einer zusammenstellung im albumformat sowie unzähligen shows hierzulande wie auch in der heimat sind Ruiner definitiv bereit für das nächste level ihrer noch jungen karriere. das wissen die anhänger - und auch ihr label lässt "Hell Is Empty" (bridge 9/soulfood) große aufmerksamkeit zukommen. wie passend, dass mit j robbins noch der wohl perfekte partner gefunden wurde, um die zehn songs in adäquate soundform zu gießen. das material kling dadurch wahnsinnig unmittelbar, reduziert auf das wesentliche und treibend. ruiner spielen sich die seele aus dem leib; packen ihre emotionen in harmonien, unkonventionelle wie kompakte kompositionen, aggressive parts und höchst persönliche texte. ein famoses artwork rundet die ebenso kurze wie essentielle scheibe ab. um ehrlich zu sein: so etwas großes hätte ich nach dem gutklassigen debüt der sympathischen herren aus baltimore nicht erwartet. mit rückendeckung von bands wie trapped under ice sollte die dortige szene somit wieder deutlicher in den fokus rücken. sehr viel besser und eigenständiger als auf "hell is empty" kann man hardcorepunk jedenfalls nicht mehr spielen.

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