Sonntag, 31. Oktober 2010

kt tunstall. das neue album

emi records vermelden folgende neuigkeite: "KT Tunstall meldet sich drei Jahre nach ihrem letzten Album "Drastic Fantastic" heute mit ihrem dritten Longplayer "Tiger Suit" zurück. Die schottische Sängerin und Songwriterin begab sich für die Aufnahmen des neuen Albums nach Berlin, um in den legendären Hansa Studios mit dem Produzenten Jim Abbiss (Editors, Arctic Monkeys, Adele, Kasabian) zu arbeiten. KT Tunstall, Schottin mit chinesisch-irischen Wurzeln, beschreitet auf ihrem dritten Studioalbum fast unmerklich musikalisch neue Wege. Nature Techno nennt die Sängerin und Songwriterin die Mischung aus folkloristisch leichten Popsongs, die mit viel Synthesizer unterlegt sind. Auch wenn ihre Stimme, die Gitarre und der Stil des Songwrtings eindeutig nach KT Tunstall klingt, sind die Songs doch moderner produziert, mit vielschichtigen Ebenen und Texturen.Nachdem die 2006 mit dem Brit-Award als beste Künstlerin ausgezeichnete Musikerin mit ihren ersten beiden Alben „Eye To The Telescope“ und „Drastic Fantastic“ Platin erreicht hatte, nahm sie sich mitten im Karrieretrubel eine längere Auszeit und reiste erst einmal um die Welt. „Tiger Suit“ reflektiert auch diese Monate überwältigender Eindrücke aus Indien, Neuseeland und der Arktis. KT Tunstall hat für „Tiger Suit“ mit Unterstützung von Top-Autoren wie Linda Perry und Greg Kurstin feingliedrige Songskulpturen geschaffen, die von den von ihrer Reise nach Grönland inspirierten Tribal-Sounds auf „Uummannaq Song“ über die orientalisch flirrenden Klänge von „Lost“ bis zu dem rhythmisch vertrackten Calypso „(Still A) Weirdo“ reichen. Bezaubernd und feenleicht! (VÖ: 22.10.2010)"

Sonntag, 24. Oktober 2010

elton john. was sucht der denn hier?

eine neue platte von Elton John auf unseren seiten? ausnahmsweise ja. einmal, weil ich den herren vor jahren schonmal live erleben durfte, wenngleich nur um meiner offensiven liebe zu queen und allen versatzstücken ausdruck zu verleihen (brian may spielte damals im vorprogramm). vor allem aber, weil das neue werk überraschend gelungen, authentisch und so gar nicht banal in richtung radioairplay schielen will. in diesem satz aus dem platteninfo stecken außerdem weitere gute gründe: "Zu den hochkarätigen Studiogästen des Albums zählen u.a. Neil Young, Brian Wilson, Jim Keltner, Booker T., Grace Johnes, Paul McCartney, Stevie Nicks und Tata Vega. Produziert wurde das komplett live eingespielte Album "The Union" (universal music) vom Oscar-Gewinner T-Bone Burnett, der erst vor wenigen Wochen den Grammy für seine Arbeit an "Raising Sand" von Robert Plant und Alison Krauss in Empfang nehmen konnte."
wer immer noch skeptisch ist, kann sich hier ein eigenes Urteil bilden:

Freitag, 22. Oktober 2010

king crimson, the orb & david gilmour: progressive then and now

die vielbeachtete re-releaseerserie anlässlich des 40-jährigen jubiläums von King Crimson geht in die nächste runde. und zumindest mit "In The Wake Of Poseidon" (panegyric/dgm/galileo) haben sich steven wilson (porcupine tree) und mastermind robert fripp einen weiteren echten klassiker der bandhistorie vorgenommen; welcher nur zu gerne als zwillingsbruder von "in the court of the crimson king" gehandelt wird. während sich an dem parallel erscheineden "Islands" (panegyric/dgm/galileo) [http://www.dgmlive.com/] mit seinem selbt für bandverhältnisse extrem avantgardistischen/jazzigen material einmal mehr die geister scheiden dürften. beide exqusit geremasterten alben erscheinen abermals mit zahlreichen bonustracks, darunter unveröffentlichte songs sowie alternative aufnahmen. audiophil abgerundet wird das projekt jeweils durch zusätzliche dvds, welche einen 5.1 mix sowie weiteres material enthalten. die bonus-tracklist konkret:

In The Wake of Poseidon:
CD
11. Groon
12. Peace: An End - Alternate mix
13. Cadence & Cascade (Greg Lake guide vocal version)
DVD
1. Cat Food (single version)
2. Groon (single b-side)
3. Cadence & Cascade (unedited master)
4. Cadence & Cascade (Greg Lake guide vocal version)
5. Cadence & Cascade (instrumental take from Wessex Studios)
6. Groon - Take 1
7. Groon - Take 5
8. Groon - Take 15
9. The Devil's Triangle (rehearsal version from Wessex Studios)
10. Peace: An End (alternative mix)

Islands :
CD
7. Islands (studio run through with oboe prominent)
8. Formentera Lady (original recording sessions - take 2)
9. Sailor's Tale (original recording sessions - alternate mix/edit)
10. A Peacemaking Stint Unrolls (previously unreleased)
11. The Letters (rehearsal/outtake)
12. Ladies of the Road (Robert Fripp & David Singleton remix)
DVD
Islands: Alternative album:
1. Formentera Lady - Original recording sessions - take 2
2. Sailor's Tale - Original recording sessions - alternate mix/edit
3. The Letters - Rehearsal/outtake
4. Ladies of the Road - Rough mix
5. A Peacemaking Stint Unrolls - Previously unreleased
6. Islands - Studio run through with oboe prominent
1-3 & 5 mxed by Steven Wilson from the original session reels.
Routes to Islands:
1. Pictures of a City - Early rehearsal by Islands lineup
2. Sailor's Tale - Early rehearsal by Islands lineup
3. Islands (fragment) - Robert Fripp reference cassette - mellotron on vibes setting
4. Formentera Lady - Rough mix from album recording sessions
5. Sailor's Tale - Rough mix from album recording sessions
6. Drop In - Early rehearsal by Islands lineup
7. The Letters - Live at Plymouth, mastered by David Singleton
8. Sailor's Tale - Live at the Zoom Club, mastered by David Singleton
Islands: Additional tracks: Assorted Ladies:
1. Ladies of the Road - Robert Fripp & David Singleton remix
2. Ladies of the Road - Original recording sessions - take 5
3. Formentera Lady - Original recording sessions - take 1
4. Formentera Lady - Original recording sessions - take 3
5. Formentera Lady - Original recording sessions - take 4
2 - 5 mixed by Steven Wilson from the original session reels.

es blieb zu erwarten: The Orb feat. David Gilmour fusioniert den ambient-sound ersterer mit den altbekannten gitarrensounds und -effekten letzteren. der pink floyd-hauptdarsteller spielt auf "Metallic Spheres" (sony) dennoch eine nebenrolle: zu dominant klingt das elektronische soundgewand, welches The Orb - bekanntermaßen die formation um produzentengenie youth - produzierte. unterteilt wurden die zehn tracks in eine metallic- und einer spheres-seite, wobei gängige songkonventionen konsequent misachtet wurden. weshalb diese kollaboration als ambient-avantgarde-idee zwar ein nischen-liebhaberdasein ereilen könnte, selbst jener markt allerdings zumindest kennern relevantere veröffentlichungen bietet. immerhin: die musik hier kann auch ohne die großen namen bestehen, wenngleich unter diesen umständen eine veröffentlichung via sony-music wohl niemals denkbar wäre...



Mittwoch, 20. Oktober 2010

afrocubism. cuba meets mali

die story hinter AfroCubism (world circuit/indigo) bzw. damit gleichzeitig dem buena vista social club ist bis heute so unbekannt wie wichtig: "Eigentlich sollten die Aufnahmen, die im März 1996 in Havanna mit Ry Cooder sowie einer Vielzahl von kubanischen Musikern stattfanden, ein Gemeinschaftsprojekt von afrikanischen und kubanischen Künstlern werden. Aufgrund von Visa-Problemen durften die Afrikaner nicht auf Kuba einreisen – so produzierten Ry Cooder und Nick Gold zunächst 3 Alben mit der Crème de la Crème der kubanischen Musikszene – darunter die Legenden Ibrahim Ferrer, Rubén González, Compay Segundo und Omara Portuondo. Der Buena Vista Social Club war entstanden. Und der Rest ist Geschichte. Nun, 14 Jahre nach den ersten Sessions, hat Nick Gold seine ursprüngliche Idee verwirklicht: Die Traumkonstellation für den Buena Vista Social Club in seiner ursprünglichen Planung mit einem Line-up großartiger Musiker: Toumani Diabaté, Bassekou Kouyate, Djelimady Tounkara, Lassana Diabaté, Kasse Mady Diabaté, Grupo Patria und Eliades Ochoa." einen einblick von den 14 tracks kann man sich hier verschaffen:




Montag, 18. Oktober 2010

juli. in love tour 2010

18.11.2010 Olsberg - Konzerthalle
19.11.2010 Köln - E Werk
21.11.2010 A-Wien - Arena
22.11.2010 München - Muffathalle
24.11.2010 Dortmund - FZW
25.11.2010 Stuttgart - LKA Longhorn
26.11.2010 CH-Zürich - Kaufleuten
27.11.2010 Leipzig - Werk II
29.11.2010 Neu Isenburg - Hugenottenhalle
30.11.2010 Hamburg - Grosse Freiheit
01.12.2010 Berlin - Astra Kulturhaus

Samstag, 16. Oktober 2010

lil waye, skyzoo & illmind: good cop, bad cop

wer dachte die krönung sinnentleerter lyrics im us-hiphop hätte sich in Lil Wayne gefunden, den belehrte drake in jüngster vergangenheit eines besseren. auf dem während des gefängnisaufenthaltes produzierten neuen werkes von mister dwayne michael carter junior, "I Am Not A Human Being" (island/universal), tritt drake nun desöfteren in erscheinung. gemeinsam perfektioniert man hierauf den sprechgesang gewordenen unsinn ("gonorrhea")... und überzeugt parallel doch wennschon nicht mit inhalten, sondern mit der darbietungsweise: beide protagonisten verfügen über einen bemerkenswerten "flow", der so manches manko - auch auf seiten der produktion - zu kaschieren verrmag. als wirklich relevant darf man die chose allerdings dennoch mitnichten bezeichnen...

nach einem streetalbum und diversen arbeiten mit unter anderem dj premier, little brother und sean price trat skyzoo im letzten jahr endlich samt seinem offiziellen debütalbum bei duck down bzw. deren ableger jamla in erscheinung. nun hat er sich nach einer kurzen kollabo auf dem vorgänger für ein ganzes album mit produzent illmind, der bereits für dr.dre, redman, scarface und evidence produzierte, zusammengetan. und ein hervorragendes old school new york-hiphop album inszeniert. als gäste sind sean price, rock (heltah skeltah), rhymefest und labelboss buckshot dabei. dass es Skyzoo & !llmind mit "Live From The Tape Deck" (duck down/groove attack) gelingt, phasenweise in die fußspuren eines dilla oder pete rock zu treten, verdeutlicht: den beiden steht eine glänzende zukunft bevor, für welche sie hiermit eine hervorragende basis geschaffen haben.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

"freddie mercury". ein buch von peter freestone & david evans

zugegeben: buchrezensionen sind eine seltenheit auf unseren seiten. manchmal bedarf es aber doch einmal besonderer erwähnung. nicht etwa, weil sich das medium dank frankfurter buchmesse und diversen ebook-readern trotz düsterer zukunftsvisionen beachtlicher beliebtheit erfreut. in diesem fall schlichtweg aus dem grund, weil das thema für meine persönliche musik-biographie von höchster relevanz war und ist. und natürlich, weil der protagonist ohne frage ohne übertreibung als einer der größten künstler bzw. komponisten unserer zeit gewertet werden darf. hier die infos des verlages: "Peter Freestone war viele Jahre lang Freddie Mercurys persönlicher Assistent, lebte mit dem Sänger in London, München und New York und blieb bis zuletzt an seiner Seite. Er traf Stars wie Elton John, Elizabeth Taylor oder Rod Steward, sah Freunde, Fans und Liebhaber kommen und gehen und kennt die nackten Tatsachen hinter den Skandalen und Gerüchten um Mercurys faszinierendes Leben voller Sex, Drogen und Musik. In diesem Buch zeigt Freestone den Menschen hinter der Legende: verletzlich, vielschichtig und voller Widersprüche - Freddie Mercury, wie man ihn noch nie zuvor gesehen hat." und was hier nach großen worten klingt, kann ich nur bestätigen. eine kurzweilige, hochinteressante angelegenheit.
"Freddie Mercury - Ein intimer Einblick von dem Mann, der Ihn am besten kannte." Von Peter Freestone & David Evans. Länge: 432 Seiten, Herausgeber: Bosworth, ISBN13 9783865433138, Preis: 17,95 €

Dienstag, 12. Oktober 2010

tina dico / ok go. reminders in colour

als schlussstrich unter ihre bisherige karriere bzw. als signal für einen neuanfang will Tina Dico ihre best-of zusammenstellung "Welcome Back Colour" (finest gramophone/indigo) verstanden wissen. nur fair, dass dafür neben den obligatorischen hits auch ein paar raritäten der selfmade-singer-songwriter-popdame zum zuge kommen. im falle der doppel-cd sogar in form extra dafür eingespielten akustik-variationen, samt zweier gäste. man darf gespannt sein, wohin die reise mit dem nächsten longplayer geht. bis dahin erstmal noch die tracklist der akustik-cd; die beweisen sollte, dass die dänin damit auch ihren langjährigen fans einen halbwegs fairen deal anbietet:

1. Copenhagen

2. Watching Him Go
3. Glow
4. Rebel Song

5. Room With A View

6. Let`s Go Dancing (mit Teitur)

7. Home

8. The City/London

9. Strong Man

10. Back Where We Started

11. Break Of Day

12. Waltz (mit Helgi Jonsson)


OK Go wollen ihrer ex-plattenfirma emi gerne noch eines auswischen... und veröffentlichen ihren erfolgreichen aktuellen longplayer als wetiges doppel-cd-package neu. ob man alten fans dabei eine freude macht, darf bezweifelt werden, denn die müssten für "Of The Blue Colour Of The Sky - Extra Nice Edition" (paracadute) eigentlich nochmal in die tasche greifen. neben dem gelungenen album findet sich ein ganzer haufen bonusmaterial. bitteschön, hier die tracklist der zweiten cd:


1. Skyscrapers (Bristol Version)

2. Shooting The Moon

3. Louisiana Land

4. This Too Shall Pass (Marching Band Version)

5. Gigantic (Pixies Cover)

6. This Will Be Our Year (The Zombies Cover)

7. This Too shall Pass (Passion Pit Sunday Hangover Remix)

Demos
8. Skyscrapers
9. I Want You So Bad I Can't Breathe (If You're Down)
10. Needing/Getting (More Than You Could Know)

11. Back From Kathmandu

12. Shooting the Moon (Over the Moon)

13. Before The Earth Was Round

14. All Is Not Lost (You Will Lose)

15. While You Were Asleep (Break The Sand)

16. Last Leaf

Ira Glass In Conversation with OK Go and Dave Fridmann
17. The Sound of the New Record

18. Chatting with Dave

19. Dave Defends Distortion

20. Recording Last Leaf

21. Playing Live

22. Lyrics


Montag, 11. Oktober 2010

blumio, harris & mädness: deine lieblingsrapper?

na sowas: (für mich) völlig aus dem nichts und mit zugegeben doofem albumtitel erscheint dank Blumio plötzlich ein frisches gesicht am deutschsprachigen raphimmel. "Tokio Bordell" (japsensoul/soulfood) gefällt mit klasse ironisch bis nachdenklichen texten, einem poppigen verständnis von hooklines sowie dem esprit, welchen man beispielsweise in den frühwerken von blumentopf oder texta fand: fantasievolle lyrics ("streichel meinen bauch") sowie ein hitappeal, welcher facettenreich illustriert, weshalb rap eben nicht nur was für vermeintlich starke jungs ist. eine klasse untermalung für die letzten sonnigen herbsttage!
Harris kann zwar immer noch nicht rappen, muss er dank schauspielkarriere und sidekick-funktion für einen von deutschlands kommerziell erfolgreichsten kollegen wohl auch nicht. jedenfalls lässt sich auf "Der Mann Im Haus" (murderbass/groove attack) keinerlei forschritt erkennen: hier pendelt jemand seltsam unentschlossen zwischen partytracks und ernsthaftigkeit, um jedoch in keinem von beiden metiers zu überzeugen. mit seinen slo-mo-raps möchte harris eventuell ja an kollege marteria/marsimoto erinnern, doch weder flow noch produktion wissen in irgendeinerweise zu überzeugen. weshalb das ergebnis auch mit viel optimismus lediglich verzichtbar bleibt.

ganz anders dagegen "der gude": denn auch wenn mir teil eins noch nirgendwo begegnet ist: Mädness weiß auch mit "Als Hätt Ich Nix Getan 2" (unikat/groove attack) zu überzeugen. das ganze geriet zwar nicht zu so einem monster wie "zuckerbrot & peitsche". muss ja aber auch nicht: schließlich scheint es sich um irgendein zwischending aus neuem album und mixtape zu handeln, weshalb sich unter den 17 tracks auch einiges bekannte (meist im attraktiven remix) befindet. highlight für mich stellt ganz klar die flowin immo-kollabo in "ihr wisst". am ende bleibt einmal mehr die überzeugende tatsache, dass mädness einer der wenigen bleibt die ihr eigenes ding durchziehen... wenn es sein muss eben auch ohne kommerziellen erfolg. was nicht nur schade, sondern auch einen guten teil der szene disqualifiziert. nachhilfe gibts hier: so kursiert nämlich ein kleines snippet durch's netz.
und weil's gar sonst unfair wäre, hier noch zwei trailer zu ersteren beiden...






Samstag, 9. Oktober 2010

the strange death of liberal england & the sleeping. poppostrock

reichlich spät hat sich nun doch jemand The Strange Death Of Liberal England angenommen: der gute jörg devilduck erkannte die zweifellosen qualitäten von "Drown Your Heart Again" (devilduck records/indigo) und ermöglicht damit einem kleinen postrock-diamanten, ohne umwege auch in heimischen plattensammlungen zu schimmern. was ganz bestimmt - jedoch nicht nur - anhänger von arcade fire tangieren sollte. neun songs schwingt sich der epische, schummerig-schön arrangierte pop der formation aus southsea/portsmouth in schwindelerregende höhe, bevor mit dem finalen zehnminüter "dog barking at the moon" ein letztes ausrufezeichen gesetzt wird: der erste ernstzunehmende t.s.d.o.l.e.-longplayer (es kursieren zudem diverse ep's) sollte auch bei uns größere kreise ziehen, als es die paar support-shows für slut erahnen lassen...:
07.11.10 Leipzig // Werk II w/ SLUT

08.11.10 Berlin // Lido w/ SLUT

09.11.10 Hamburg // Logo w/ SLUT

10.11.10 Köln // Luxor w/ SLUT

11.11.10 Stuttgart // Schocken w/ SLUT


zur erinnerung: The Sleeping stammen aus long island, new york und sind damit nicht nur geographisch direkte nachbarn von bands wie brand new oder taking back sunday. auch stilistisch landet man bei diesen bands zielsicher gleich in der richtigen ecke: die inbrünstigen, leidenschaftlichen vocals erinnern stark an die ehemaligen durchstarter oder sogar thursday. doch mit stark poppigem emosound begnügen sich the sleeping auf ihrem dritten longplayer abermals nicht. denn die kompositionen stecken voller kleinteiliger ideen und liebevoller details. man darf beinahe schon von einer progressiven herangehensweise sprechen. die sich aber nicht in abgehobener frickelei oder ähnlichem äußert, sondern sich an dem unverkrampften einsatz von breaks, samples und gitarrenspielereien festmachen lässt. dabei verlieren the sleeping jedoch niemals den song aus dem fokus, denn die melodien bleiben trotz aller mini-exkurse dreh- und angelpunkt der materials. in den in dieser hinsicht vehementesten augenblicken darf man vielleicht sogar an den t.b.s.-ableger straylight run denken. immer wieder können die keys gekonnt akzente setzen... weiterer pluspunkt: die amis steuern unbeeindruckt von allem künstlerischen anspruch direkt in die beine. nicht nur deswegen darf der versuch, mit solchen elementen die emo-screamo-mixtur auf "The Big Deep" (victory records/soulfood) etwas aufzuwerten, als absolut gelungen bezeichnet werden. im verlauf des albums entpuppt sich sänger doug robinson zusätzlich immer mehr als trumpf im ärmel. seine auf den ersten blick bekannt anmutende stimme entpuppt sich bei näherer beschäftigung als ein äußerst facettenreiches organ, welches perfekt zur exzellenten instrumentalarbeit passt; lob gebührt an dieser stelle vor allem auch der rythmusfraktion. the sleeping hieven den emocore zwar nicht auf ein neues level, gehören aber sicher zum intensivsten und einfallsreichsten, was das genre heute zu bieten hat. und bremsen damit dessen schleichendes dahinsichen vielleicht ein letztes mal erfolgreich.



Mittwoch, 6. Oktober 2010

atlantic/pacific. jimmy eat world. reviews

er kriegt sie offenbar alle: frederic von arctic rodeo recordings holt die helden der emoszene (aus einer zeit, als es dort noch helden gab) zurück ins - manchmal vielleicht noch etwas schummrige - rampenlicht: mit den new amsterdams (ex-get up kids), der elliott-nachfolgeband frontier(s), der neuauflage von far oder kürzlich einer 7" von meinen lieblingen chamberlain. und nun: Atlantic/Pacific, die sich aus mitgliedern der labelmates house & parish, aber vor allem texas is the reason sowie solea rekrutieren. "Meet Your New Love" (arctic rodeo recordings /alive) heißt der debütlongplayer; und selbiger schleicht sich sehr bedächtig in die gehörgänge... will dort aber umso lieber verharren. denn weder wird hier einem allzu fadenscheinigem popverständnis hinterhergehechelt, noch suhlt man sich in singer-songwriter-akustikheimelei. nein, hier gelang ein ernsthaftes, nachhaltig wirkendes gesamtwerk, welches in sich die chance auf einen neuanfang für alle beteiligten trägt. bleibt zu hoffen, dass die resonanz auf die nur beim ersten blick etwas unscheinbaren kompositionen wertschätzend ausfallen.

emo 2010: Jimmy Eat World arbeiten im Jahre elf nach "clarity" bzw. seit dem konsolidierungswerk "bleed american" systematisch an ihrer eigenen dekonstruktion. ohne ende in sicht. im diesem falle reift mein gefühl, dass die ehemals so mitreißende formation inzwischen definitiv über ihren zenit existiert. "Invented" (intercope/universal) steckt nur noch voller vormals gehörter versatzstücke sämtlicher schaffensperioden. doch diese besinnung auf die eigene vergangenheit ruft keinesfalls begeisterungsstürme hervor: dem material fehlt stattdessen schlichtweg jegliche attraktivität; beinahe lieblos wirken die einzelnen passagen zusammengewürfelt. in etwa nach dem (unterstellten) motto: „hauptsache die akkorde tun niemandem weh, jim adkins leidende vocals werden den rest schon erledigen…“. wie es den amerikanern gelang, beim arrangieren der neuen kompositionen jedweden substanziellen hymnencharakter auszusparen, bleibt mir ein rätsel. eine dreiviertel stunde plätschert am hörer (welcher sich in meinem fall durchaus zum kreise der j.e.w.-fans zählte) schockierend gesichtsloser poprock vorbei, ohne auch nur einmal tiefere spuren zu hinterlassen. und das nach einem knappen dutzend hördurchgängen. so schnell gibt man ja schließlich nicht auf. das fazit bleibt dennoch gnadenlos: emopop 2010… in diesem falle nett, ohne frage. mit blick auf den backkatalog aber bestürzend blutleer.

Montag, 4. Oktober 2010

dakota suite with david darling, quentin sirjacq: vallisa. review

"Vallisa" (glitterhouse/indigo). ein wunderlicher titel, der man erst einmal nicht einsortieren kann. und hinter dem sich ein album verbirgt, welches nicht nur traurig ist, sondern regelrecht an dir zehrt. denn so spartanisch wie die musik auf dem neuen werk von Dakota Suite - diesmal eingespielt mit der hilfe von david darling, quentin sirjacq - wieder inszeniert ist, so umfassend nimmt sie eben besitz von dir. mit einer an sich simplen formel: den tönen wird zeit gegeben, sich im raum auszubreiten. hier: in einer kleinen italienischen kapelle. um dort ihre wirkung zu entfalten. ihre beinahe improvisatorischen momente auszuleben, aus denen sich wiederum wunderbar subtile melodien entwickeln. auch die verwendeten mittel klingen einfach: eine akustikgitarre, ein chello, piano. und schon ist man chris hooson - dem "melancholiker aus leeds" - samt seiner begleiter erlegen. dabei geht es hooson bei diesen stilmitteln jedoch nur um akzente: nicht eine sekunde bewegt sich das material in schwülstiger bombast-nähe. die gesamtheit bleibt instrumental bestehen, klingt beinahe nur angedeutet. ein gelungener bezug zur bandeigenen vergangenheit. jedoch, bei allen suizidalen referenzen die allenthalben - und ja auch bei uns - über die stimmung der kompositionen zu lesen sind: diese zehn stücke verfügen über eine entrückte schönheit, welche durchaus einen sehr eigenen glanz hat. und, mal ehrlich: so todtraurig wie seine musik kann chris hooson kaum sein. zumal nicht als leidenschaftlich(st)er anhänger des fc everton...

Freitag, 1. Oktober 2010

absynthe minded. album/tour/video

Die fünf Belgier von Absynthe Minded melden sich mit ihrem vierten Album zurück. Nach einer beeindruckenden Anzahl an Konzerten – mehr als 300 in drei Jahren, inklusive einer Tour als Support von dEUS – und nach Veröffentlichung ihres dritten Albums „There Is Nothing“, nahmen sich die fünf Musiker von Absynthe Minded Zeit für den Feinschliff der zwölf Songs ihres gleichnamigen neuen Albums. Der kreative Prozess sah so aus, dass Chef-Songwriter und Frontmann Bert zuerst die Texte schrieb, bevor er dann passend zu jedem Song die individuelle Musik komponierte.
Mit Hilfe von Jean Lamoot (Noir Désir, Alain Bashung, Girls In Hawaii) wurde das Album im Pariser Studio Ferber aufgenommen. Dort spielten Absynthe Minded virtuos mit Kontrasten, es entstand eine Art Osmose, jede neue Note brachte eine weitere Nuance ins Spiel, die auf auf Melodien und Strukturen einwirkte, und der Produktion eine neue Wendung gab.

In Belgien wurde das Album bereits Ende 2009 veröffentlicht und hat sofort den belgischen Music Industry Award in den Kategorien "Bestes Album", "Beste Single" (für "Envoi") und "Beste Indie-Rock-Band" gewonnen. Zudem ist die Single "Envoi" die bestverkaufte Single in Belgien.
Bei so viel Erfolg kann einem schonmal schwindlig werden, doch die Jungs bleiben auf dem Boden und arbeiten auch außerhalb von Belgien weiter hart an ihrem Erfolg!
Das Album "Absynthe Minded" wird in Deutschland am 15.10.2010 erscheinen und im November folgt dann auch direkt die Tour!
Das Video zu ihrer Single "Envoi", die auch bei uns schon fleißig im Radio gespielt wird, kann man sich hier ansehen:



Nicht mehr lange und Absynthe Minded kommen auch live vorbei. Die Daten sind folgende:
10.11.2010 - FrannzClub (Berlin)

12.11.2010 - Luxor (Köln)

13.11.2010 - Backstage (München)