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manchmal dauert's eben länger. und manchmal sogar richtig, unfassbar lange. so im falle von Phantom Black, seinerzeit us-lichtgestalt in der hamburger eimsbush-szene. dort brachte er eine in undergroundkreisen vielbeachtete ep hervor und setzt nun - schlappe neun (!) jahre später - sein albumdebüt in die welt. immerhin: "Leo Mosley" (pias) weiß über weite teile zu überzeugen, nicht zuletzt wegen mosleys' an talib kweli erinnernden reimflows. nicht sein müssten für meine begriffe die lahmen vokoder-effekte sowie ein paar allzu flach-kommerzielle momente, weshalb mister mosley an die qualität seiner letzten ep nicht ganz heranreicht. nichtsdestotrotz, wenngleich die voraussetzungen für ein solches lob aus erwähnten gründen etwas seltsam sind: respekt für ein konsistentes, erwachsenes rap-debüt. das in diesem sommer nicht ohne grund zuspruch finden dürfte.
apropos zweiter frühling: der von wu tang-schwergewicht Raekwon hält tatsächlich an. mit "Shaolin Vs. Wu-Tang" (ice h20 records/soulfood) steuert er seine komplexen lyrics zu banalen themen diesmal weg von gangster-stories hin zu - siehe albumtitel - der obligatorischen ninja-thematik. mit dabei neben den unzähligen samples adäquater filme natürlich auch sidekick ghostface killah. selbst wenn die fiese hook der gemeinsamen singleauskopplung "rock n roll" dieses gutklassige album beinahe sabotiert. erfreulicher dagegen die features von nas und vor allem black thought sowie ein generell beachtliches produktionsniveau - ganz ohne die beteiligung eines gewissen rza! am ende bleibt so immerhin das beste raekwon-soloalbum nach den cuban linx, dessen halbwertszeit sich genreuntypisch als überaus lohnend entpuppt.