Sonntag, 30. November 2014

shadyXV compilation: eminem etc. review

mit seiner "marshall mathers lp2" begeisteret eminem die kritiker zwar nicht uneingeschränkt, zumindest mich konnte das werk jedoch wieder vorbehaltlos von den über die jahre eher gereiften qualitäten des 44-jährigen rappers überzeugen. und auch kommerziell war die von kollaborationen mit rick rubin und dr dre gekrönte scheibe durchaus ein statement. ein guter moment also, um im verspäteten windschatten auf das schaffen von shady records aufmerksam zu machen. hier wirkt eminem als ceo und hat durchaus kein schlechtes händchen wie die compilation ShadyXV (shady records/interscope/universal) beweist. mit 50cent und d12 sind zwar ausgerechnet die beiden aushängeschilder echte stinker, die hier mit ihren totgenudelten auskopplungen aufwarten. mit unter anderem yelawolf oder slaughterhouse (mit ex-partner royce da 5'9) bzw. seinem neuerlichen alter ego bad meets evil bleiben jedoch genug echte hinhörer unter den knapp 30 tracks, von denen knapp die hälfte vorher unveröffentlicht war. besonders interessant natürlich, dass sich auch vier komplett neue eminem-tracks darunter finden. in welchen er zumeist auch als produzent auftritt, was leider wie eh und je die größte schwachstelle darstellt. vom erfolg der single "guts over fear" mit sia wird das aber ohnehin nicht abhalten. und weil das gute stück zum preis einer einfachen cd in den läden steht, darf das kurzweilige programm mit leichten einschränkungen einfach weiterempfohlen werden.

tracklist (songreihenfolge wird u.u. noch überarbeitet):

CD 1:
1.    Eminem – Guts Over Fear feat. Sia
2.    Slaughterhouse - Y'all Ready Know
3.    Bad Meets Evil -  Vegas
4.    Eminem – ShadyXV
5.    Eminem – Right For Me
6.    Eminem – Die Alone feat. Kobe
7.    Eminem – Fine Line
8.    Slaughterhouse - Psychopath Killer feat. Eminem & Yelawolf
9.    Skylar Grey, Eminem & Yelawolf – Twisted
10.    Yelawolf – Down
11.    D12 – Bane
12.    Eminem, Royce Da 5'9", Big Sean, Danny Brown, Dej Loaf, Trick Trick - Detroit Vs. Everybody
13.    Yelawolf – Till It’s Gone

CD 2:
1.    50 Cent – I Get Money
2.    D12 – Purple Pills
3.    Eminem – Lose Yourself
4.    Obie Trice, Kuniva, Bobby Creekwater, Cashis, Stat Quo – Cry Now
5.    Yelawolf – Let’s Roll feat. Kid Rock
6.    Slaughterhouse – Hammer Dance
7.    50 Cent – P.I.M.P
8.    Eminem, 50 Cent, Cashis & Lloyd Banks – You Don’t Know
9.    D-12 – My Band
10.    Obie Trice – Wanna Know
11.    50 Cent – Wanksta
12.    Obie Trice – The Setup
13.    50 Cent – In Da Club
14.    D-12 – Fight Music
15.    Yelawolf – Pop The Trunk
16.    Lose Yourself - Original Demo Version

Donnerstag, 27. November 2014

mary j. blige: the london sessions. review

die ausgangsvoraussetzungen meinerseits sind beinahe unverändert: pop und soul sorgen in meinen ohren zumeist für krampfartige zustände. zuverlässig vor allem dann, wenn das ganze aus deutschland (schlimmstenfalls mannheim) stammt. jedoch auch in den fällen, wenn große damen mit voluminösem vokalspektrum aufgeblasene balladen durch den äther jagen, stellen sich migräneartige zustände ein. Mary J. Blige behauptet mit ihrer musik zum glück wenigstens ein bein im hiphop. und auch sonst soll es eher der klassische r'n'b sein, welcher bei ihren kommerziell stets sehr erfolgreichen alben für einflüsse sorgt. mit unter anderem swizz beats und ne-yo waren schon vor einer halben dekade produzenten am start, welche - bis vor kurzem - im bereich rap und black music einiges mitzureden hatten. diesmal nun sorgte ein wechsel auf einen anderen kontinent für geänderte rahmenbedingungen. und großbritannien gelang es in den vergangenen monaten und jahren immerhin, dem besagten genre neue relevanz einzuhauchen. "The London Sessions" (universal) bietet nun etwas dezenter hochgetunten neo(n)-soul, der zwar exzellent in szene gesetzt wurde; nach wie vor sind für meine begriffe zu viele affektierte "uuuuhs" und "aaahs" eingebaut, welche der musik immer einmal wieder seele und leidenschaf rauben. doch bevor sie das ganze werk schließlich im synthetischem hochglanz ersticken lassen, sorgt vermutlich gerade der locationwechsel dafür, etwas mehr farbe (a.k.a. dreck) zuzulassen. mehr elektronische elemente, aber besonders die appearances von künstlern wie emili sandé oder disclosure erhöhen am ende der dutzend tracks tatsächlich die über die jahre etwas angestaubte relevanz von mary j. blige. "the london session" dürfte ihren wirkungsradius somit erheblich ausweiten. und dies durchaus zu recht.

Montag, 24. November 2014

herbert grönemeyer: dauernd jetzt. review

man darf wohl nach wie vor sagen, dass ein neues album von Herbert Grönemeyer einem nationalen großereignis nahe kommt. da vergisst man gerne kleine ausfälle wie seine mediokre fussballhymne und konzentriert sich darauf, was wirklich wichtig an "hörbie" ist: er bleibt einer der ganz wenigen extrem erfolgreichen einheimischen interpreten, die tatsächlich nur durch ihre musik von sich reden machen. und auch bei "Dauernd Jetzt" (universal/grönland/vertigo) bleibt das größte mediale echo der tatsache geschuldet, dass das album überhaupt in den läden steht. und die single "morgen" vermutlich sehr erfolgreich wird. und die tour weitere ausverkaufte shows verzeichnen wird. dass sowohl der sänger von travis als auch die cello-metaller von apocalyptica ein stelldichein geben, war so nicht zu erwarten; ändern aber auch nichts daran, dass wir es hier mit einem typischen grönemeyer zu tun haben: da bohren sich balladen tief ins herz, da poprockt man die abscheuliche qualität des deutschen formatradios in die höhe, da birgt das "soziale gewissen" in den lyrics mal keinen üblen nachgeschmack... und auch elektronische elemente werden wieder recht gekonnt eingesetzt. vielleicht mit einer ausnahme: die limitierte special edition kommt nämlich inklusive vierer bonustracks, wobei der "fang mich an"-hoopieshoopie remix eher weh tut als einen realen mehrwert bietet. ach so: und einen song wie "der löw" mit seiner neuerlichen wm-beweihräucherung hätte es meines erachtens gar nicht benötigt (schließlich handelt es sich hier gar nicht um den "dauernd jetzt"-track, bei welchem eine gewissenanette humpe einmal beim komponieren unter die arme greifen durfte...)


>ps: das ganze album kann und soll hier probegehört werde<

dauernd jetzt tour 2015

    12.05.15 20.00 Uhr Chemnitz – Arena
    13.05.15 20.00 Uhr Berlin – o2 World >>> AUSVERKAUFT
    15.05.15 20.00 Uhr Hannover – TUI Arena >>> AUSVERKAUFT
    16.05.15 20.00 Uhr Hamburg – o2 World >>> AUSVERKAUFT
    18.05.15 20.00 Uhr Stuttgart – Schleyer Halle
    19.05.15 20.00 Uhr Zürich – Hallenstadion
    21.05.15 20.00 Uhr München – Olympiahalle
    22.05.15 20.00 Uhr München – Olympiahalle
    24.05.15 20.00 Uhr Frankfurt aM – Festhalle
    25.05.15 20.00 Uhr Mannheim – SAP Arena
    27.05.15 20.00 Uhr Köln – Lanxess Arena >>> AUSVERKAUFT
    28.05.15 20.00 Uhr Oberhausen – K-P-Arena >>> AUSVERKAUFT
    30.05.15 19.00 Uhr Bonn – Rheinaue
    31.05.15 20.00 Uhr Schweinfurt – Willy Sachs Stadion > ZUSATZSHOW
    03.06.15 20.00 Uhr Bocholt – Stadion am Hünting
    04.06.15 20.00 Uhr Freiburg – Messe Open Air > ZUSATZSHOW
    06.06.15 20.00 Uhr Braunschweig – Eintracht Stadion
    07.06.15 20.00 Uhr Hofgeismar – Hessentag > ZUSATZSHOW
    09.06.15 20.00 Uhr Rostock – IGA Park
    10.06.15 20.00 Uhr Heide – Marktplatz
    12.06.15 19.30 Uhr Berlin – Waldbühne
    13.06.15 20.00 Uhr Leipzig – Red Bull Arena
    15.06.15 20.00 Uhr Klam – Burg Clam > ZUSATZSHOW
    16.06.15 20.00 Uhr Wien – Stadthalle

Dienstag, 18. November 2014

travis & fripp: discretion. review

der neuerliche, einstündige "fripp-tripp" dürfte auch für diejenigen, welche in den weiteren sphären des king crimson'schen soundkosmos schweben, zu einer ungewöhnlichen erfahrung geraten. denn wenn der gitarrist hier zum vierten mal auf saxophonist theo travis trifft, entstehen dabei beinahe meditative sequenzen; welche zudem auf jedwede vocals verzichten. wenngleich Travis & Fripp auf "Discretion" (panegyric/galileo) gleich in zweierlei hinsicht bodenkontakt zu halten versuchen: zum einen, indem man mit bruchstücken aus "starless" und "the power to believe" anknüpfungspunkte an king crimson bereit hält. zum anderen, weil sich das atmosphärisch-jazzige, vermeintlich laue lüftchen (sehr punktuell) zu einem ohrenbetäubenden sturm entwickelt. wenn dann auch noch porcupine-tree buddy steven wilson (in dessen band travis übrigens ebenfalls spielt) bei den bonustracks des cd/dvd-audio-formates als produzent in erscheinung tritt, wird klar, dass die musikalische zukunft aller beteiligten weiterhin bestenfalls unberechenbar scheint. das über weite teile live aufgezeichnete "discretion" bleibt jedoch ein werk, welches mit populärmusik auch im weiteren sinne nichts zu tun hat. wer aber neben oben genannten bezugspunkten beispielsweise auch drone-klängen nicht abgeneigt ist, soll sich gerne an einer kostprobe versuchen. was nicht so einfach sein dürfte. wie so oft gilt dabei nämlich: travis & fripp wollen ihre musik sinnvollerweise am stück, besser noch unter einem kopfhörer genossen wissen.

Tracklist Discretion CD / DVD-Audi
The Power To Believe Pastorale
Soaring And Gliding
Rotary Symmetrical
A Careful Distance
Refract
Duet For The End Of Time / The Power To Believe
Bonus Tracks
Forgotten Days
Rhapsody On The Theme From Starless
 

Donnerstag, 13. November 2014

logic: under pressure. review

der erste eindruck des lange erwarteten und mit mächtig vorschusslorbeeren an den start gebrachten debüts von Logic fiel in meinem fall eher mau aus. angesichts der zentralen (executive) produzententätigkeit von no id und nicht zu verleugnender stimmlicher ähnlichkeiten erscheint "Under Pressure" (def jam/universal) auf den ersten blick als ein abklatsch des chartstürmers drake für das schnelle cash-in. erst genaueres hinhören und ein beschäftigen mit den wurzeln des newcomers aus maryland lässt sein tatsächliches potential zum vorschein treten. teils sehr melodische instrumentals (die umgekehrt jedoch von burial-esken elektroabfahrten gekontert werden) und einige fast gesungene passagen beispielsweise stehen astreinem hochgeschwindigkeits-wortfluss gegenüber, welche die schule eines nas oder black thoughts (die roots sind erklärtes vorbild des 24-jährigen) doch wieder mehr als deutlich durchschimmern lassen. auch dass es kaum featureparts braucht, um durch zwölf kurzweilige songs zu lotsen, darf als signal verstanden werden: hier ist ein junges talent am werke, das spätestens jetzt nicht mehr zu leugnende spuren in der kontemporären hiphop-szene hinterlassen hat. youtube-phänomen und single-hits hin oder her - logic schürft auf seinem debüt tief genug, um wurzeln zu schlagen welche nicht so leicht auszuradieren sind.

tracklist:
01. Intro (Logic/Under Pressure)
02. Soul Food
03. I'm Gone
04. Gang Related
05. Buried Alive
06. Bounce
07. Growing Pains Iii
08. Never Enough
09. Metropolis
10. Nikki
11. Under Pressure (Album Version (Explicit))
12. Till The End

Mittwoch, 5. November 2014

queen: queen forever. review

mit schöner regelmäßigkeit erfreut universal die zahlreichen fans von Queen mit diversen neuen kaufanreizen. nachdem erst vor ein paar wochen die großartigen "live at the rainbow 74" aufnahmen ausgebuddelt wurden, findet mit "Queen Forever" (universal) eine neue compilation den weg ins vorweihnachtsgeschäft. übrigens wieder in zwei varianten: als deluxe-edition mit 16-track bonus-cd (allesamt bekannte titel) oder als reguläre 20-track einzel-cd. die zusammenstellung, welche laut presseinfo mit bislang ungehörtem material eröffnet wird, macht vom konzept her durchaus sinn: als karriereumfassende retrospektive holen die macher (es ist nicht ersichtlich, ob originalmitglieder der band hier überhaupt ihre finger im spiel haben) neben klassikern tatsächlich auch ein paar frühe album-highlights abseits des radioairplays ans tageslicht ("drowse", "lily of the valley", "in the lap of the gods"). wobei man nur mit einschränkung wirklich von "drei neuen tracks" sprechen kann, wie es das presseinfo tut. die lang ersehnte zusammenarbeit zwischen queen und michael jackson, “there must be more to life than this”, ist fans längst bekannt und glänzt hier lediglich durch ein kurzes gastspiel des king of pop (...der hier passenderweise auf die "queen des rock" trifft...). der zuvor noch unfertige mercury-queen song “let me in your heart again” – entstanden während der aufnahmen zum album “the works” - bietet dagegen durchaus mehrwert. die minimalistische balladenversion von mercurys erstem solohit – seiner giorgio moroder kollaboration “love kills” - dürfte wieder vor allen dingen für komplettisten interessant ist. was bleibt ist eine insbesondere in der doppel-cd-variante kurzweilige retrospektive einer beeindruckenden karriere. der wunsch nach einem optimal gemasterten boxset der gesamten (mercury-)discografie wird leider auf absehbare zeit wohl trotzdem nicht erfüllt.

CD1
1     Let Me In Your Heart Again
2     Love Kills – the ballad
3     There Must Be More To Life Than This (William Orbit Mix)
4     Play The Game
5     Dear Friends
6     You’re My Best Friend
7     Love Of My Life
8     Drowse
9     You Take My Breath Away
10     Spread Your Wings
11     Long Away
12     Lily Of The Valley
13     Don’t Try So Hard
14     Bijou
15     These Are The Days Of Our Lives
16     Nevermore
17     Las Palabras De Amor
18     Who Wants To Live Forever

CD2
1     I Was Born To Love You
2     Somebody To Love
3     Crazy Little Thing Called Love
4     Friends Will Be Friends
5     Jealousy
6     One Year of Love
7     A Winters Tale
8     ‘39
9     Mother Love
10     It’s A Hard Life
11     In The Lap Of the Gods
12     Save Me
13     Made in Heaven
14     Too Much Love Will Kill You
15     Sail Away Sweet Sister
16     The Miracle
17     Is This The World We Created
19     Forever