Sonntag, 29. September 2013

nate57: land in sicht. review/tourdaten/teaser

einmal mehr bewahrheitet sich die faustregel: die richtig vielversprechenden hiphop-künstler dieses landes erkennt man daran, dass sich in ihrer karriere noch kein xavier naidoo-feature eingeschlichen hat. so zutreffend ganz aktuell auf Nate57, dessen debüt seinerzeit nicht nur bei mir nachhaltig eindruck hinterließ. in der zwischenzeit konnte sich das st pauli-label rattos locos unter den vielversprechendsten (sowie mittlerweile auch kommerziell potenten) einheimischen genre-talentschmieden etablieren. der künstler selbst räumte nach dem zwischenzeitlich eingeschobenen mixtape "auf der jagd" auch den einzig relevanten kritikpunkt meiner rezension zum debüt aus: auf "Land In Sicht" (rattos locos/groove attack) zeigt sich nate57 deutlich aussagekräftiger, seine texte nicht selten wesentlich politischer. wurde in der vergangenheit vor allem atmosphäre kreiert, geht es dem deutsch-angolaner diesmal spürbar mehr um die message. das räudige "camouflage" liefert zwar so etwas wie den deutschen gegenentwurf zu "only built for cuban linx", andernorts aber nutzt nate57 seine position auch als sprachrohr. als anspieltipps dazu seien unter anderem "schwarzes gold", "kopf hoch" oder "immigranten" genannt. sie liefern die eckpfeiler für ein album welches zwar kein interesse hat, stilistische grenzen zu sprengen - in zeiten maskierter honks in den charts die relevanz von rap in seinem ursprünglichsten sinne dafür umso deutlicher vor augen führt.

"land in sicht" tourdaten 2013

31.10. Bremen, Tower
01.11. Münster, Skaters Palace
02.11. Frankfurt, Zoom
20.11. Weinheim, Cafe Central
21.11. Dortmund, FZW
22.11. Zürich, Dynamo (CH)
27.11. Berlin, Lido
28.11. Hannover, Musikzentrum
29.11. Köln, Underground
06.12. Leer, Mile of Style Festival
07.12. Stuttgart, Club Zentral
12.12. Wien, B72 (A)
12.12. Augsburg, Ostwerk
14.12. Würzburg, Weihnachtsjam
18.12. Hamburg, Knust

Montag, 23. September 2013

drake: nothing was the same. review

der karrierestart auf albumdistanz konnte seinerzeit kaum unspektakulärer sein: der mc und sänger Drake hatte für sein (nach diversen mixtapes) lange erwartetes debüt "thank me later" nicht eine einzige wirklich relevante story auf lager. und auch die musik auf dem album war an banalität kaum zu überbieten. umso beachtlicher, dass bei all der einfachen rezeptur und den boygroup-geglätteten, gesungenen r'n'b parts ein album entstand, welches zwar der kritik der fachpresse ausgesetzt war, dessen faszination nicht nur ich mich eben doch nicht ganz entziehen konnte. was insbesondere daran lag, dass alles sehr bewusst laid back geschah. mit dem durch überraschend viel substanz aufgewerteten zweitling "take care" hatte drake prompt das renommierte pitchfork-mag hinter sich gebracht. kaum anders euphorisch dürfte nun die situation beim nachfolger "nothing was the same" (universal) ausfallen. und selbst wenn die lyrics zweitklassige partythemen (remember stevie b...?) beinhalten, den posigen untiefen von anderen kollegen wird mit einem minimalistischen aber interessanten soundkonzept begegnet. am besten funktioniert das, wenn haus- und hofproduzent noah "40" shebib neben eines simplen beats nur ein paar atmosphärische synths durch den äther jagt. und aubrey drake grahams sprachfluss als rapper bzw. mit sonorer singstimme fesselt. an den obligatorischen featuregästen fehlt es bei dem neuerlichen aufguss dieses rezeptes zwar abermals nicht; abgesehen vom unauswichlichen jay-z feature in "pound cake/paris morton music 2" zeichnen sich dafür jedoch kaum große namen verantwortlich. vielleicht gerade deswegen gefällt die musik des 26-jährigen schönlings auf album nummer drei durch eine eigene, ohne frage streitbare vision von radiotauglicher urban musik.

Donnerstag, 19. September 2013

maria mena: weapon in mind. review

Nun hat sie nicht aufgepasst und ist wohl schneller in die Schublade süßer, oberflächlicher Pop-Sternchen gelandet, als ihr lieb war. Denn es wäre abermals nur naheliegend, die entzückende Mitt-Zwanzigerin nach einem Blick auf das Coverfoto von "Weapon In Mind" (sony music) neben Avril Lavigne oder Nelly Furtado zu sortieren. Zumal Maria Mena bei uns wie in den USA mit den Vorgängeralben (u.a. dank von Kanye West produzierter Singleauskopplung) bereits Billboard-Erfolge feiern konnte... und nach eigener Aussage nicht einmal ein Instrument beherrscht. Ein Trugschluss dennoch, mit welchem man der zierlichen Norwegerin etwas Unrecht tun würde. Denn hinter den gefühlvollen Popsongs stecken diesmal nämlich mehr Singer-Songwriter-Traditionen denn kühl kalkulierende Produzentenhände. Okay, wirklich weit entfernt von dem Sound der üblichen Radiostationen und Interpreten wie Alanis Morissette ist die Musik auch auf dem dritten Mena-Album nicht; vor allem während allzu pseudo-provokanter Stücke wie der Single-Auskopplung "Fuck You". Geschrieben wurde das Material beinahe ausschließlich im Alleingang, in der Umsetzung waren dann jedoch allerlei verschiedene Produzenten beteiligt. Was sich in den bislang leichtesten, popaffinsten Kompositionen äußert. Diese fallen überwiegend akustisch aus, gönnen sich aber immer wieder auch orchestrale Arrangements. Welche manchmal leider erst kurz vor der Kitsch-Grenze den Rückzug antreten. Doch zwischen aller Kritik, welche man an derartigen Werken üben kann, verbirgt sich hier doch eine überraschend hohe Anzahl gelungener Stücke. So bleibt in "Weapon In Mind" ein mindestens nettes Album, welches abermals die Hörerschaft der Formatradiosender mit dem Kreis aufgeschlossener Singer-Songwriter-Anhänger vereinen könnte. Letzteren sei gesagt, dass die Ähnlichkeiten zu einer dezent auf Pop getrimmten Maria Solheim gar nicht so gering sind...
Maria Mena -- Fuck You - MyVideo

Dienstag, 10. September 2013

nick & june: nürnberg folkpop mit tour & album



Dort, wo lässiger Pop auf melancholischen Folk trifft, die Großstadt auf Polaroid-Charme glänzt, zwischen „home“ und „homesick“, wo Woody Allens „Annie Hall“ um die Ecke lugt und Schiller zitiert - genau dort beginnt die Reise von NICK & JUNE! Mit im Gepäck: Das Debut Album „Flavor & Sin“, die Akustikgitarre, zwei wundersam eigene Stimmen und eine Band, die im richtigen Moment die Töne vorgibt, um im nächsten zu verstummen. Melodien zum Verlieben und Abschweifen - Texte, die keine Geschichten erzählen wollen, sondern vielmehr Gedanken über das Sein aufgreifen, um sie sogleich wieder verpuffen zu lassen. 
 „We all taste this little thing called love“, heißt es in der Hit-Single “Little Things”, die ab dem 09. August digital verfügbar ist. Mit unverschämter Leichtigkeit, eigenwilligem Optimismus und einem ungebremsten Sommer-Sonne-Strand Feeling treffen die Nürnberger Nick Wolf und June Kalass den Zeitgeist und mitten ins Herz ihrer stetig wachsenden Fangemeinde. Mit Surfbrett & Banjo auf dem Autodach der klapprigen Ente und der Ray Ban auf der Nase verlieren wir uns in Erinnerungen an die erste Liebe und träumen uns nach Südfrankreich um das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Das Debüt Album „Flavor & Sin“ erschein am 20. September! Auch live sind die beiden unentwegt unterwegs und hier zu sehen: 
10.08.2013 – D – Roth – Sommerfest
17.08.2013 – D – Ottweiler – Internationales Straßenmusik-Festival 2013
07.09.2013 – D – Schweinfurt – Plasterklang
08.09.2013 – D – Cleeberg – Straßenmusikfest
14.09.2013 – D – Münster – Zookünster-Festival 2013
15.09.2013 – D – Münster – Zookünster-Festival 2013
17.09.2013 – D – Hamburg – Relexa Hotel Bellevue
18.09.2013 – D – Berlin – Ä 
19.09.2013 – D – Lübeck – Wolkenkuckucksheim
20.09.2013 – D – Kiel – Prinz Willy
22.09.2013 – D – Lauf an der Pegnitz – Straßenmusikfestival
24.09.2013 – D – München – Glockenbachwerkstatt
26.09.2013 – D – Langen – Cafe Beans
28.09.2013 – D – Gießen – Pub
01.10.2013 – D – Zeitz – Green Island
04.10.2013 – CH – Sursee – Kulturwerk 118
05.10.2013 – CH – Bern – Atelier
20.10.2013 – D – Mannheim – O-Ton
26.10.2013 – D – Nürnberg – Nürnberg.Pop
31.10.2013 – D – Erfurt – Engelsburg
01.11.2013 – D – Leipzig – Quartiersladen Bülowviertel
07.11.2013 – CH – Biel – Commerce
08.11.2013 – CH – Basel – Salon
09.11.2013 – CH – Zürich – Dini Mueter
11.11.2013 – D – Bamberg – Live Club
12.11.2013 – D – Bayreuth – Glasshaus
14.11.2013 – D – Schweinfurt – Stattbahnhof
05.12.2013 – D – Münster – Arte
06.12.2013 – D – Köln – Lichtung
12.12.2013 – D – Heidelberg – Kulturfenster