Sonntag, 24. November 2013

billie joe + norah: foreverly. review

Billie Joe Armstrong und Norah Jones covern die Everly Brothers covern die "Songs Our Daddy Tought Us". mehr braucht man zu diesem auf den ersten blick unspektakulären roots-rock-album eigentlich nicht  zu sagen. auch wenn mich die zusammensetzung der beiden künstler auf "Foreverly" (reprise/warner) durchaus überrascht hat - ebenso die unaffektierte weise, wie sie die traditionals erneut inszenieren. immerhin: vielleicht werden damit der jungen generation ja die everly brothers näher gebracht. beziehungsweise natürlich ein stück amerikanisches kulturgut, welchem sogar 55 jahre später nichts von glitzer und glamour anhaften will. trotz der öffentlichkeitswirksamen hauptdarstellerinnen ein wunderbar zurückhaltendes stück musik, bei welchem ich mir allein von den harmoniegesängen ehrlich gesagt ein wenig mehr versprochen hätte.

für alle interessierten hier noch die tracklist mit der songherkunft (sofern bekannt):
1.     "Roving Gambler"     traditional
2.     "Long Time Gone"     Frank Hartford, Tex Ritter, traditional
3.     "Lightning Express"     Bradley Kincaid
4.     "Silver Haired Daddy of Mine"     Gene Autry, Jimmy Long
5.     "Down in the Willow Garden"     Charlie Monroe, traditional
6.     "Who's Gonna Shoe Your Pretty Little Feet?"     traditional
7.     "Oh So Many Years"     Frankie Bailes
8.     "Barbara Allen"     traditional, Susan Urban
9.     "Rockin' Alone (In an Old Rockin' Chair)"     Bob Miller
10.     "I'm Here to Get My Baby Out of Jail"     Karl Davis, Harty Taylor
11.     "Kentucky"     Karl Davis
12.     "Put My Little Shoes Away"     Don Everly, Phil Everly, traditional


Montag, 11. November 2013

roger taylor: fun on earth. review

"i am the drummer (in a rock'n'roll band)" lautet einer der titel des neuen Roger Taylor albums. und auch wenn der schlagzeuger meiner alltime-fave-band queen - für einige deren hits er nicht nur als autor, sondern sogar als sänger verantwortlich war (u.a. "i'm in love with my car", "radio gaga") - in einigen solo-eskapaden mit seiner ehemaligen formation the cross oder eben unter einigem namen gutklassiges material hervorbringen konnte: schade dennoch, dass sich "Fun On Earth" (nightjar/virgin/universal) nach dem etwas uninspirierten queen/paul rodgers-werk einmal mehr als kleine enttäuschung entpuppt. zwar gibt es auch diesmal ein paar ungewöhnliche töne zu hören, alles in allem sind die 13 tracks in ihrer mischung aus humor und standartkost aber einfach etwas zu gesichtslos geraten. hier ein paar elektronische einsprengsel, dort ein paar zu oft gehörte riffs plus ein seltsamerweise wenig ambitioniertes drumming machen es schwer, highlights herauszufiltern. vielleicht ist es am ende des tages vor allem der mut des 64-jährigen, sich in den stilistischen grenzen des rock'n'roll nicht ganz fest legen zu wollen. das führt zu springsteen-inspirierten tracks wie "quality street". oder aber mit "smile" zu einer nummer, die am ehesten an die ganz große vergangenheit taylors in der größten bands aller zeiten denken lässt. ps: parallel zu diesem album erscheint das boxset "the lot", welches sämtliche solo-alben und the cross-werke enthält... und damit tatsächlich ein dickes empfehlungsschreiben von mir bekommt.

Dienstag, 5. November 2013

aloe blacc & pershay: soundevolutionen. review

was zu erwarten war: der name stones throw verschwindet mit album nummer drei endgültig aus dem kontext von Aloe Blacc. irgendwie konsequent trotzdem, denn derart harmlos und angepasst wie "Lift Your Spirit" (universal) klingt, würde der hinweis mit dem kultlabel aus seattle massiv auf die falsche fährte führen. ein schelm wer übles vermutet, wenn zeitgleich der name avicii auf's tablett kommt. achtung, weichspüler! denn wo beim debüt noch ein madlib beats basteln durfte, sorgt nun unter anderem dj khalil für kontemporären funk der radiokompatiblen note. sprich: ohne viel ecken und kanten. dass das ergebnis im hintergrund konsumiert trotzdem gut tut, soll dabei nicht verschwiegen werden. ein bißchen schade um das potential des ehemals hiphoppenden künstlers bleibt das etwas farblose werk dennoch.
einen ähnlichen stilbruch im vergleich zu seiner vergangenheit wie aloe blacc fabriziert auch die drum'n'bass legende Peshay. der ehemals (unter anderem) mit ltj bukem kollaborierende künstler entdeckt für "Generation" (tru thought/rough trade) den funk für sich. und nicht nur das: das dutzend tracks könnte kaum ferner von sterilen synthie-produktionen weg sein. stattdessen gibt es mitreißende live-vibes, welche den latin-infizierten gesamtsound schweißtreibend lebendig machen. übrigens unter massiver beteiligung der münchner jazz-funk-formation tounion; welche der dj höchstpersönlich in einem club entdeckte. in das ungewöhnliche raster des tru thoughts-labels passt das ergebnis hier jedenfalls ausgezeichnet. und das beste: man darf sich uneingeschränkt über diese gelungene horizonterweiterung freuen. denn dem drum'n'bass wird peshay auch in zukunft treu bleiben. 

Freitag, 1. November 2013

volbeat: outlaw gentlemen & shady ladies. limited tour edition

kurz bevor ihr aktuelles album zum weihnachtsgeschäft den weg in die krabbelkiste gefunden hätte, ziehen Volbeat die reißleine: für "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies" (vertigo/universal) gibt es eine neuauflage als limitierte tour-edition. aber: tut das not? immerhin gab es das vierte werk der dänen bereits zur veröffentlichung im frühjahr diesen jahres in diversen ausführungen. und die zentralen kritikpunkte bleiben: die produktion der (hier um einen song aufgewerteten) 15 tracks klingt zu weichgebügelt, die anzahl an hits ging im vergleich zu den vorgängern leicht zurück. für "mädels-metal" ungewöhnlich sympathisch bleiben poulsen und co natürlich weiterhin. nicht zuletzt aufgrund der stilsicheren gastsängerauswahl eines king diamond. wirklich interessant dürfte für alle fans natürlich das bonusmaterial sein. passend zum thema der neuauflage bekommt man ein gutes dutzend livetracks, aufgenommen auf diversen europäischen festivals (hellfest, rock´n heim, download festival, roskilde und rock am ring). qualitativ gibt es nichts zu meckern und wer mit den handelsüblichen live-dokumenten des quartetts noch nicht ausgelastet ist, findet hier einen kurzweiligen zusammenschnitt diverser shows auf richtig großen bühnen. ob die investition von knapp 20 euro einen adäquaten gegenwert findet, dürfte dennoch stark von der intensität der individuellen sammelleidenschaft abhängen...

als kleine hilfe zur entscheidungsfindung hier noch tracklisting und trailer zur dvd:
01. Another Day, Another Way
02. Guitar Gangsters & Cadillac Blood
03. The Nameless One
04. Heaven Nor Hell
05. 16 Dollars
06. The Hangman's Body Count
07. Dead But Rising
08. Lola Montez
09. Cape Of Our Hero
10. Doc Holliday
11. Evelyn
12. Sad Man's Tongue
13. Maybellene I Hofteholder