Sonntag, 25. März 2012

backfire! my broken world. review

eine hassliebe vereinigt mich mit Backfire! schon seit ihren gründungstagen. denn während tracks wie "we won't forget" von der ersten 7" einfach knall-energetische hardcore-klassiker waren, sorgten die manchmal ekelhaft konservativen texte der "m-town-rebels" immer 'mal wieder für kopfzerbrechen. von jenen hat man sich inzwischen - glücklicherweise - größtenteils verabschiedet. viel mehr noch: geläutert vom eigenen lebenswurf heißt es auf dem neuen longplayer "i have learned that live is a journey, don't take mine". dass sie auch 15 jahre nach bandgründung und dem tragischen selbstmord von drummer richard immer noch heftig auf den putz hauen können, beweisen die gründungsmitglieder wyb (gitarre) und frontköter pat dagegen mit ihrem "My Broken World" (gsr music/cargo). selbiger bringt es zwar wieder einmal gerade auf eine gute halbe Stunde, während derer tut sich aber einiges. so sorgen gastvocals aus den reihen der ehemaligen lost & found-kollegen right direction für abwechslung, während sich die die niederländer durch ihre 14 wunderbar kompakten eigenkompositionen prügeln. highlight: die augenzwinkernde retrospektive "this one is for us". selbst der crowbar-tieflader "existance is punishment" macht als vertonte verzweiflungstat im kontext des albums sinn. neues gibt es abgesehen davon auch diesmal freilich nicht zu entdecken. ihr musikalisches handwerk beherrschen backfire! aber konsequent wie kaum jemand anderes in europa. und songs wie "broke bruised and bitter" schließlich machen deutlich, warum das quartett zeitweise sogar als legitimer nachfolger von negative approach gehandelt wurde.