Sonntag, 14. Juli 2013

soul temple: neues vom rza label. reviews

soul temple, das frisch gegründete label des "wu-produzentenguru" rza, hat in seiner kurzen vita schon einiges - man könnte sagen: ausnahmslos - hochkarätiges vollbracht. da wäre zum beispiel ein echtes (!) highlight im nach wie vor schwer zu überschauenden output von Ghostface Killah. oder der mehr als formidable soundtrack von rza selbst zu seinem ersten film "the man with the iron fists". nun aber, ergänzend zu ersterem, ein nachschlag namens "Twelve Reasons to Die: The Brown Tapes" (soul temple/groove attack/rough trade). dabei handelt es sich um einen alternativen mix von produzent apollo brown. der bringt es nach der schon recht kurzen originalversion leider auf nur noch eine gute halbe stunde musik. die überrascht aber mit deutlich weniger der adrian younge'schen soundtrackatmosphäre, sondern klingt wesentlich roher. das funktioniert häufig sehr gut und erinnert an die frühen tony stark großtaten... geht im falle des nervigen "i declare war" remakes jedoch auch mal grandios in die hose. im ergebnis klingen die brown tapes zwar ziemlich interessant, dürften jedoch nur sehr hart gesottenen fans der zugegebenermaßen essentiellen "twelve reasons to die"-platte den vollen kaufpreis wert sein.

witzig eigentlich, dass nach mister starks nun mit U-God schon das zweite wu-tang mitglied auf dem rza label veröffentlicht, obwohl es in beiden fällen in der vergangenheit aufgrund finanzieller ungereimtheiten mächtig (öffentlichkeitswirksamen) zündstoff zwischen den protagonisten gab. nun also friede, freude, eierkuchen? nun, offenbar konnte man angesichts des releases von "The Keynote Speaker" (soul temple/groove attack/rough trade) eine einigung zugunsten eines gemeinsamen geschäftsmodelles finden. und der kreative output? lässt das gute bild von soul temple erstmals ins schwanken geraten. war u-god seit jeher ein eher unspektakulärer geselle im wu-universum, manifestiert das überlange "the keynote speaker" (welches neben den 70 minuten laufzeit in der kaufversion übrigens noch mit einer bonus-cd aufwartet, die zu rezensionszwecken allerdings noch nicht vorlag) diesen eindruck zusätzlich. koventionelle beats, rap von den der stange und nicht einmal die sonst obligatorische hochkarätige gästeliste: das macht die platte beinahe schon sympathisch bescheiden. wird aber nicht dazu beitragen, den status des 42-jährigen nachhaltig zu verändern. aber vielleicht war das ja gar nicht sinn und zweck der sache?

ach so, hier noch eine warnung an die die-hard fans und platten-nerds: wer aufgrund irgendwelcher pre-order-deals direkt bei soul temple ordern möchte, sollte vorab nochmal einen blick auf die "boycott soul temple music" facebookseite werfen. nicht dass es heißt, ich hätte euch nicht gewarnt...