Mittwoch, 29. Oktober 2014

milky chance: sadnecessary special edition. review

mehr oder minder klammheimlich gelangten Milky Chance auf der überholspur zum erfolg: die jungen kasseler sicherten sich mit einem youtube clip aufmerksamkeit, machten mit intensiven liveshows von sich reden und rückten mit einem doppelschlag aus erfolgssingle und vielbeachteten debütalbum stück für stück in die erste liga auf. übrigens nicht nur national, sondern durchaus auch über landesgrenzen hinweg (eine usa-tour ist für das nächste jahr avisiert). kein wunder, dass  "Sadnecessary (Special Edition)" (lichtdicht records/pias) in diesem zuge ziemlich exakt ein jahr nach der originalveröffentlichung in aufgepimpter fassung noch einmal in die virtuellen und realen shops gehievt wird. die special edition von „Sadnecessary“ erscheint am 31.10. digital und als cd/dvd. neben dem standardalbum beinhaltet die physische neuauflage vier unveröffentlichte live-tracks, 70 minütiges film-material der live shows aus dem legendären koko in london (hier findet sich ein bericht des britischen independent zu dem damaligen liveauftritt) und der historischen zitadelle spandau. backstage-einblicke sowie ein 12-seitiges booklet mit fotos aus den privatarchiven der band geben einen blick hinter die kulissen. pünktlich zur ankündigung der special edition präsentieren milky chance das video zu ihrer neuen single „flashed junk mind“, denwir euch nach der tracklist zeigen wollen.

milky chance: sadnecessary special edition 
tracklist CD:
1. Stunner
2. Flashed Junk Mind
3. Becoming
4. Running
5. Feathery
6. Indigo
7. Sadnecessary
8. Down By The River
9. Sweet Sun
10. Fairytale
11. Stolen Dance
12. Loveland
13. Given (Live)
14. Nevermind (Live)
15. Follow (Live)
16. Who To Blame (Live)

tracklist: DVD
1. Intro
2. Fairytale
3. Sadnecessary
4. Given
5. Nevermind
6. Feathery
7. Sweet Sun
8. Running
9. Down By The River
10. Follow
11. Loveland
12. Flashed Junk Mind
13. Who To Blame
14. Stolen Dance


Donnerstag, 16. Oktober 2014

jessie ware: tough love. review

exakt zwei tage nach ihrem dreißigsten geburtstag veröffentlicht Jessie Ware ihr zweites album. die erwartungen an die britische singer-songwriterin könnten größer kaum sein: ihr debüt "devotion" brachte es zu mehr als respektablem erfolg, was dazu führte dass man das werk nur zwei jahre nach veröffentlichung mittlerweile in form diverser re-issues erwerben kann. ob es "Tough Love" (universal music) ähnlich gehen wird? zumindest die voraussetzungen sind unverändert gut. der zeitgeist favorisiert elektronisch angetriebenen soul mit historienbewusstsein nach wie vor; und jessica louis ware kreiert mit ihren vocals ein passendes pendant zu den teils überraschend minimalistischen soundskizzen. und wer beim genuss der 40 minuten das gefühl hat, das coverartwork erinnere ein wenig an tori amos oder kate bush, wäre damit bestimmt nicht auf der falschen fährte. auch wenn die tiefe des songwritings hier nicht an deren glanztaten anknüpfen kann. dennoch erinnern produktion und atmosphäre der elf tracks immer wieder an eine geupdatete variante der koryphäen anspruchsvoller popmusik. lediglich lyrisch bleibt jessie ware etwas zu arg am klassischen thema liebe kleben. dennoch: anspieltipp für all jene, die neben fka twigs auch heute noch amos und bush die stange halten.

Sonntag, 5. Oktober 2014

tinashe: aquarius. review

vielleicht ist es kein zufall, dass sich mit dem neuen prince-album der zentrale vorreiter des (neo-)soul in erinnerung ruft: derart nachhaltig geboomt hat dieses genre - pitchfork sein dank - nämlich schon lange nicht mehr. mit frank ocean, weeknd und fka twigs gab es zudem quasi im jahresrhythmus wirkliche highlights mit tiefenwirkung zu vermelden. kaum verwunderlich also, dass die industrie in schweren zeiten ihre raster in diesem segment zu füllen versucht. sony music tut dies nun mit dem debüt von Tinashe. die 22-jährige aus dem us-bundesstaat kentucky konnte im vorwege mit mixtapes und einer erfolgreichen single auf sich aufmerksam machen, woran man nun über albumdistanz anzuknüpfen versucht. stilistisch stimmt denn auch mal alles: schon beim opener von "Aquarius" (sony music/rca records) sägt die basslinie, während elektronisch angereicherte stimmfetzen von frau kachingwe durch den äther flirren. über weite teile bleibt dieser cocktail auch kurzweilig, allerdings bewegt man sich was die produktionen angeht zum teil in unangenehm seichten gewässer. hm, vielleicht sollte man schon hellhörig werden, wenn die biographie vom typischen werdegang "model - schauspielerin - musikerin" (übrigens auch als support von justin bieber) spricht. so wirkt "aquarius" in der summe manchmal wie ein etwas fauler kompromiss, dessen sporadische highlights in form unbestreitbarer tanzflächenfüller nicht über die gute handvoll füller hinwegtäuschen können.