Samstag, 7. Februar 2015

monobo son & bob marley. generationentreffen

ein bißchen unfair vielleicht, ausgerechnet diese beiden (bis auf ein paar instrumentale überschneidungen) grundverschiedenen acts zu einem generationentreffen zusammenzuholen. aber da beide alben auch noch zur gleichen zeit erscheinen, mag die popularität des einen vielleicht dem gegenwärtigen status der anderen hilfreich sein...

frisch aus den archiven gehoben wurden jedenfalls diese aufnahmen von Bob Marley & The Wailers, aufgenommen in meinem geburtsjahr und anlässlich des siebszigsten geburtstages der legende. ein komisches gefühl. "Easy Skanking Boston '78" (island/universal) allerdings kursierte lange als bootleg durch die szene, nun wird der auftritt vom 8. juni in der bostoner music hall auf basis der original soundboard-mittschnitte außergewöhnlich gut produzierten tracks der breiten öffentlichkeit zugänglich gemacht. die 13 tracks fangen die bühnenpräsenz von marley und seiner langjährigen begleitband perfekt ein. klassiker wie "i shot the sheriff" und ein guter teil der anderen hier vertretenen songs verdeutlichen den politisch-sozialkritischen anspruch des jamaikaners. auch der 46-minütige dvd-part weiß mit zahlreichen unveröffentlichten bildern und ausschnitten der exzellenten live-performance zu begeistern (sieben songs sind in voller länge enthalten). für anhänger des reggae-pioniers gibt es wohl kein vorbeikommen an dem (zudem noch ordentlich aufgemachten) dvd/cd bzw. cd/bluray-set.

so gar nicht in der vergangenheit stattfinden will dagegen der labrassbanda-ableger Monobo Son. in der besetzung wolfi schlick (tuba, flöte), johannes winbeck (tuba, basstrompete), manuel winbeck (posaune, gesang), johannes duda (orgel) und severin rauch (schlagzeug) will man sich selbst dem rock'n'roll, freejazz oder gar house zu ordnen. die bayerisch-österreichische liaision klingt für mich jedoch eher nach einer gut-gelaunten, zugegebenermaßen teilweise avantgardistischen off-beat-ska-pop-elektro-partytruppe, die trotz zurückgenommener vocals aufmeksamkeit sucht und findet. das dutzend songs jedenfalls auf "Jambo" (international bohemia/broken silence) wird im breiten dialekt vorgetragen, darf bei einem song wie "dance" aber sogar nach notwist meets console klingen. herzerfrischend anders, auf dadaistische weise klug und überhaupt empfehlenswert.

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