Montag, 27. April 2009

ab. indie. sonne. reviews







vielleicht nicht in dem ausmaß, wie es der titel suggriert... doch Capillary Action enttäuschen auf ihrem dritten album. der allgemeinen euphorie anderer pressevertreter (darunter so renommierte magazine wie pitchfork) kann jedenfalls ich mich nicht anschließen: "So Embarrassing" (discorporate/soulfood) bleibt - ob gewollt oder nicht - ein abklatsch der mike patton-karrierehighlights a lá mr bungle. zumal die stimme von spencer russell nach wie vor vehemente ähnlichkeiten zum faith-no-more-frontmann aufweist, dessen variabilität jedoch nicht im ansatz erreicht. zudem bleibt doch der eindruck, dass die vermeintliche "weirdness" zum selbstzweck verkommt. "squeeze me ahead of line" von the season standard bleibt damit, wenngleich in stilistisch ähnlichem terrain, die ganz große veröffentlichung des begnadeten discorporate records labels.
zehn jahre sind Dubtari aus altona schon unterwegs. ein jubiläum, welches mit dem neuen studioalbum eindrucksvoll zelebriert wird. der reggae-dub-mix erinnert zu beginn ("deejay") zwar vehement an die berliner chartformation seed - nicht zuletzt aufgrund der hier noch rein deutschen texte. das stilistische spektrum der band erweist sich jedoch nicht nur sprachlich um eine ganze ecke breiter; und dabei nicht weniger partytauglich. ska, pop, hiphop sowie eben dub und reggae werden von dem (ziemlich) vielköpfigen kollektiv mittlerweile auch im studio perfekt umgesetzt ...live ist ihr sound schließlich längst eine bastion. "Subkultur" (soulfire artists/rough trade) klingt somit keineswegs wie nach einem message-plädoyer für multi-kulti-utopien, sondern vielmehr ziemlich konkret nach sommerlicher feierlaune. und knüpft, besonders was die vocals angeht, an kollegen wie mono & nikitaman an. doch selbst fans von chumbawamba werden sich bei dem off-beat/weltmusik-affinen material wohlfühlen. schwer, hier ruhig zu halten.
im falle Guts Pie Earshot haben sich die geneigten anhänger längst damit abgefunden, dass das potential der ehemaligen kölner auf breiter ebene quasi nicht wahrgenommen wird. genauso wie die tatsache, dass der veröffentlichungszyklus undankbarer kaum sein könnte. immerhin wird man auf "Smart Desert" (major label/broken silence) nun knapp eine stunde dafür entlohnt, dass nach der seit der letzen ep (!) weit über ein jahr vergangen ist. der typische bandsound - die denkbar irrste variation einstiger punkwurzeln, jetzt u.a. ohne gitarre - bleibt natürlich existent: rein instrumental entwirft das duo eigenwillige, stets tanzbare klanglandschaften. orientalische elemente wie in "revolt against" schlagen einmal mehr die brücke zur weltmusik. der elektronik-anteil wurde diesmal etwas zurückgeschraubt und mit "california über alles" (dead kennedys) stellt man einmal mehr sein talent unter beweis, coverversionen fernab der originale zu interpretieren... anders und gut.

4 Kommentare:

  1. Der Sänger von Capillary Action heißt nicht Spencer Russell. Bei solchen Fehlern merkt man immer wie halbherzig so eine Veröffentlichung gehört wird und dann ist es auch kaum verwunderlich, dass der Reviewer einfach an der Platte vorbeischreibt... schwach!!!

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  2. russell war vorher mal an den vocals gewesen, mein fehler. daran, dass mich die platte - auch nach zahlreichen durchgängen und bei genereller übereinstimmung in der musikrichtung - relativ kalt lässt, ändert das aber nichts.

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  3. Russell war auch vorher nicht an den Vocals.
    Ich kenne die Band seit nunmehr 3 Jahren.

    Beim Rest kann man nichts machen... :)

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  4. bist du sicher? falls ja ist meine informationslage falsch. offenbar lügt das internet ab und zu :)

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