
"überambitioniert" war eines der worte, welches einem hierzulande angesichts des verspätet erschienenen debüts von Defeater häufig begegnet ist. was nur in einer hinsicht stimmen könnte: wo in diesem fall boston drauf steht, ist etwas völlig anderes als typischerweise angenommen drin. nämlich ein - zumindest lyrisch - versiertes konzeptalbum, dessen musikalische seite sich glücklicherweise ebenfalls nicht zu verstecken braucht. "Travels" (Bridge 9/Soulfood) stellt nach polar bear club das nächste album dar, welches bridge 9 im zweiten anlauf für sich selbst lizensiert haben. verständlich, denn insbesondere neben labelmates wie verse oder ceremony macht das intelligent arrangierte werk sinn. und als wäre das alles nicht genug, entpuppen sich defeater auch im wahren leben als höchst integer: so betreibt man nebenher mit greenvans eine tourbusvermietung, welche ausschließlich mit pflanzlichen treibstoffen bewegt wird. auf das debüt bezogen: defintiver anspieltipp.
als ich vor vier jahren das erste mal in kontakt mit Kylesa trat, waren diese weit davon entfernt, von der rock- und metalpresse überhaupt wahrgenommen zu werden. mittlerweile führt dagegen kein weg an dem neuen longplayer vorbei. dabei macht die von frontfrau und frontmann gesteuerte formation aus georgia gar nicht so viel anders als in der vergangenheit. gut, die produktion fällt um einiges souveräner aus, und an den verbesserten promo-begleitumständen sind prosthetic records sicherlich nicht ganz unschuldig. "Static Tensions" (prosthetic records/soulfood) verwüstet das heimische wohnzimmer jedoch abermals mit einem eigenwilligen, eigenständigen bastard aus crust, metal sowie einer prise sludge... womit die kreativen eckpfeiler ähnlich unpopulär gewählt wurden, wie seinerzeit bei mastodon. eine vergleichbare karriere will ich kylesa nach diesem abermals starken longplayer gerne wünschen!
schwer, zu dem erhabene schaffen von Isis worte zu finden. zumindest welche, die neu sind. immerhin hat sich das quintett in den letzten zwölf jahren tatsächlich so etwas wie ein eigenes sounduniversum entworfen. ausgehend von einer basis, wie sie einst neurosis schufen, beeinflußt man mittlerweile selbst formationen, die wiederum eigenständig akzente setzen. man nehme nur cult of luna. "Wavering Radiant" (Conspiracy Records/Cargo) setzt die marschrichtung, immer harmonischere elemente in die apokalyptischen soundentwürfe zu verarbeiten, weiterhin konsequent fort. und definiert das eigene spektrum zwar nur um nuancen anders als zuvor - die sieben tracks jedoch lassen sich allein durch den nochmals verstärkteren einsatz von cleanen vocals besser denn je erschließen. und wer sein herz nur im ansatz an postrock/-core sowie artverwandtes verloren hat, bleibt ihnen einfach treu.
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