Freitag, 2. Juli 2010

nate57 & necro. rapreviews

alleine durch seine mixtapes sicherte sich der Nate57 ein pensum an aufmerksamkeit, welches dieser tage jenseits großer labelhypes eine wahre seltenheit darstellt. und er darf sich, beflügelt von lobeshymnen aus den reihen von samy deluxe und jan delay, über eine besondere mission freuen: hiphop aus hamburg zurück an die spitze im einheimischen genresound zu führen. wenngleich "Stress Aufm Kiez" (rattos locos) ein anderes kaliber offenbart, als erwährte grand senieur: die 17 tracks atmen den sound der straßen von sankt pauli, auf ironische feinsinnigkeiten oder radiotauglichkeit wird konsequent verzichtet. im ursprünglichen sinne darf man texte und attitüde des gerade einmal zwanzigjährigen wohl als gangsterrap bezeichnen. wozu auch "ehrenkodex" und ein "lexikon der staße" im booklet passen, welche für meine begriffe allerdings arg plakativ wirken. was gut und gerne mit einem völlig anderen background (und alter) meinerseits zu tun haben mag. in jedem fall bleibt das konzept in sich stimmig: alle beiträge, produktionen, features stammen aus dem engsten (familiären) umfeld von nate57. und auch wenn dieses debüt reichlich angriffsfläche bietet: in seiner in vielerlei hinsicht beeindruckenden kompromisslosigkeit verdient es beachtung.

die selbstdefinition des labels muss man sich auf der zunge zergehen lassen: "psycho+logical-records is the most sadistic record label on the planet. we have reached legendary status by dropping non stop consistent hardcore albums in the last 6 years. if you havent heard of us you must be living under a rock, or smoking crack rock, because we run underground hiphop. here is your chance to get to know the sickest fucks on earth." aha. nach tech n9ne und brothe lynch hung nun also der dritte us-amerikanische horrorhiphopper nach einer weile in der versenkung mit neuem material zurück. und Necro braucht keineswegs, wie beim vorgänger "death rap" aus dem jahre 2007, verstärkung aus der metalszene: "Die!" (psycho+logical/groove attack) untermauert auch so den ruf des umstrittenen rappers aus brooklyn als einen echten bösen buben. aufgrund zweier tatsachen setzt sich necro jedenfalls tatsächlich vom großteil seiner mitstreiter ab: zum einen durch seine reichlich blasse hautfarbe; zum anderen aufgrund seiner verbandelung zur hiesigen metalszene. umso bemerkenswerter, dass am ende trotzdem ein klassisches hiphop-album steht, dessen flotter reimstil endlich auch wieder durch etwas massivere produktionen unterstützt wird. wenn es ästhetisch nicht so unpassend klingen würde, könnte man tatsächlich das prädikat "schön" vergeben.

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