Samstag, 9. Oktober 2010

the strange death of liberal england & the sleeping. poppostrock

reichlich spät hat sich nun doch jemand The Strange Death Of Liberal England angenommen: der gute jörg devilduck erkannte die zweifellosen qualitäten von "Drown Your Heart Again" (devilduck records/indigo) und ermöglicht damit einem kleinen postrock-diamanten, ohne umwege auch in heimischen plattensammlungen zu schimmern. was ganz bestimmt - jedoch nicht nur - anhänger von arcade fire tangieren sollte. neun songs schwingt sich der epische, schummerig-schön arrangierte pop der formation aus southsea/portsmouth in schwindelerregende höhe, bevor mit dem finalen zehnminüter "dog barking at the moon" ein letztes ausrufezeichen gesetzt wird: der erste ernstzunehmende t.s.d.o.l.e.-longplayer (es kursieren zudem diverse ep's) sollte auch bei uns größere kreise ziehen, als es die paar support-shows für slut erahnen lassen...:
07.11.10 Leipzig // Werk II w/ SLUT

08.11.10 Berlin // Lido w/ SLUT

09.11.10 Hamburg // Logo w/ SLUT

10.11.10 Köln // Luxor w/ SLUT

11.11.10 Stuttgart // Schocken w/ SLUT


zur erinnerung: The Sleeping stammen aus long island, new york und sind damit nicht nur geographisch direkte nachbarn von bands wie brand new oder taking back sunday. auch stilistisch landet man bei diesen bands zielsicher gleich in der richtigen ecke: die inbrünstigen, leidenschaftlichen vocals erinnern stark an die ehemaligen durchstarter oder sogar thursday. doch mit stark poppigem emosound begnügen sich the sleeping auf ihrem dritten longplayer abermals nicht. denn die kompositionen stecken voller kleinteiliger ideen und liebevoller details. man darf beinahe schon von einer progressiven herangehensweise sprechen. die sich aber nicht in abgehobener frickelei oder ähnlichem äußert, sondern sich an dem unverkrampften einsatz von breaks, samples und gitarrenspielereien festmachen lässt. dabei verlieren the sleeping jedoch niemals den song aus dem fokus, denn die melodien bleiben trotz aller mini-exkurse dreh- und angelpunkt der materials. in den in dieser hinsicht vehementesten augenblicken darf man vielleicht sogar an den t.b.s.-ableger straylight run denken. immer wieder können die keys gekonnt akzente setzen... weiterer pluspunkt: die amis steuern unbeeindruckt von allem künstlerischen anspruch direkt in die beine. nicht nur deswegen darf der versuch, mit solchen elementen die emo-screamo-mixtur auf "The Big Deep" (victory records/soulfood) etwas aufzuwerten, als absolut gelungen bezeichnet werden. im verlauf des albums entpuppt sich sänger doug robinson zusätzlich immer mehr als trumpf im ärmel. seine auf den ersten blick bekannt anmutende stimme entpuppt sich bei näherer beschäftigung als ein äußerst facettenreiches organ, welches perfekt zur exzellenten instrumentalarbeit passt; lob gebührt an dieser stelle vor allem auch der rythmusfraktion. the sleeping hieven den emocore zwar nicht auf ein neues level, gehören aber sicher zum intensivsten und einfallsreichsten, was das genre heute zu bieten hat. und bremsen damit dessen schleichendes dahinsichen vielleicht ein letztes mal erfolgreich.



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