Dienstag, 12. Mai 2009

beats and beyond. reviews

schade eigentlich: "The Ultimate P" (modulor/groove attack) geht als best-of durch, wie man sie eigentlich nicht machen sollte. dabei liefert die bewegte karriere von Prodigy of Mobb Deep doch eine steilvorlage für ein umfassendes kompendium. diesem anspruch werden die beiden cd's, welche mühelos auch auf einen silberling gepasst hätten, leider nicht gerecht. stattdessen mischen sich unter die über 30 tracks einige geschickt eingestreute interview-sequenzen sowie mobb deep-material, welches zumeist jedoch im remix-format verteten ist. vor allem aber handelt es sich nicht um irgendwelche highlights, sondern offenbar um tracks, die von vormaligen prodigy-studiosessions übrig geblieben sind. immerhin: "the ultimate p" reiht so zumindest nicht nur beliebige standards aneinander, sondern gefällt als ziemlich gelungener mix. auch die zahlreichen features sorgen für kurzweile, selbst wenn von dem "golden age" - den anfangstagen des mc's - nicht viel übrig bleibt. verstehen wir uns nicht falsch: die zusammenstellung liefert immer noch guten, abwechslungsreich inszenierten hiphop. nur die lieblose umsetzung - gerade was das äußere angeht (vgl. zum beispiel das quasi nicht vorhandene booklet) - kostet immens punkte, besser: credits - die der momentan im gefängnis sitzende rapper dringend nötig hätte.
zusammen mit mc tek repräsentiert General Steele normalerweise das rap-duo smif'n'wessun. auf "Welcome To Bucktown" (duck down/groove attack) liefert er - quasi als nachschub zu deren etwas dürftigen letzten album - eine art "themen-mixtape". bucktown, seinem synonym für brooklyn, widmet er quasi ein konzeptalbum und gründet dazu noch den gleichnamigen ableger zum heimatlabel duck down. und all dieses namedropping lässt sich trefflich fortsetzen: so geben sich neben der boot camp clik noch mehr als zwei handvoll weitere interpreten aus der lebhaften new yorker underground-rapszene den einstand. die musik gefällt mit reichlich zitaten, mehr aber noch gewinnen die 14 tracks durch ausgewählte samples und ein artwork, das den blaxploitation-film "bucktown" (sic!) huldigt. die leider ziemlich zahmen produktionen stammen von alten bekannten da beatminerz (of black moon), dj revolution sowie ayatollah - und gehen in ordnung. alles in allem kein meisterwerk, im vergleich zu den letzten (schwächeren) duck down-releases aber ein deutlicher fortschritt. etwas aus der rolle fällt in diesem zusammenhang das album von The Revolution. unter der regie verschiedener kollaborateure entstand ein dutzend songs, welches ganz bewusst die kubanische musikszene jenseits von buena vista repräsentiert. "Revolution" (rapster rec./k7/alive) verbirgt deshalb nur zur einen hälfte namhafte produzenten - das projekt vervollständigt sich erst durch die zusammenarbeit mit der dortigen szene. gepusht wird das resultat nicht allein durch deren aushängeschilder orishas. neben zahlreichen unbekannten glänzt der lateinamerikanisch infizierte mix aus breakbeat, pop und hiphop-elementen durch gastauftritte von roisin murphy (ex-moloko) bis hin zu norman cook alias fatboy slim. jene tarnen die folkloristischen wurzeln zugegebenermaßen reichlich massentauglich - mit dem konsensversprechenden ergebnis, ein durch und durch sommer-/partykompatibles werk geschaffen zu haben. "yellow moon" stellt somit nur eine von zahlreichen potentiellen auskopplungen vor, welche in den bevorstehenden heißen monate hoffentlich nicht nur die clubs, sondern auch das bewusstsein für zeitgenössische popmusik aus kuba aufwirbeln.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

voice your opinion. bitte.