Montag, 18. Mai 2009
manic street preachers. albinism
brit-pop der ersten stunde + die verschrobenen ideen eines independent-produzenten = hardrock? zumindest beim knackigen opener "peeled apples" könnte man für einen augenblick den eindruck gewinnen. letzten endes überzeugen die Manic Street Preachers bei ihrer kollaboration mit steve albini aber mit einem wunderbar spröden werk, dass den allzu direkten, vielleicht etwas glatten vorgänger "send away the tigers" um eine nasenlänge schlägt. "Journal For Plague Lovers" (columbia/sony) klingt dabei niemals unnötig intellektuell - trotzdem nehmen sich die manics bei den 13 tracks die freiheit, auch ihre ideen jenseits der spur auszuleben. eine weise entscheidung: die kombination aus den himmelhochjauchzenden vokalharmonien von sänger james dean bradfield bilden so einen eigenwilligen kontrast zur direkten, beinahe roh klingenden instrumentalarbeit. wodurch sogar die vielen akustischen momente an besonderheit gewinnen. für das schon etwas in die jahre gekommene trio wird das experiment mit albini zusammen zu arbeiten so ein schritt zurück in die eigene vergangenheit (wozu man auch die hier verwendeten texte von richey edwards zählen darf), ein besinnen auf wesentliche stärken. die fans dürfen sich im ergebnis über die neugewonnene kraft einer formation freuen, die es mit beachtlicher kontinuität schafft, ihre karriere auf hohem niveau zu halten. fazit: nicht nur eine runde sache, sondern eine mit herrlichen ecken und kanten... so darf popmusik 2009 klingen, ganz ohne ihre herkunft (in jeglicher hinsicht) zu verleugnen.
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