Montag, 15. Juni 2009
bestandsaufnahme. 06/09
mit ihrem entzückenden deutschland-debüt - in ihrer heimat bringt sie es längst auf eine gute handvoll tonträger mehr - konnte Miss Li hierzulande zumindest einen achtungserfolg einfahren. im zweiten anlauf sollte es nun auch auf breiterer ebene funktionieren. selbst wenn sich der charme des vorgängers in eine andere richtung entwickelt: wo Miss Li dort noch nach einer quirligen, überdrehten und irgendwie thrashigen weiblichen variante ihres landsmannes moneybrother klang, wirkt "Dancing The Way Home" (devil duck/indigo) eine ganze ecke erwachsener. das finde ich zum einen natürlich schade; anderseits stoßen die kompositionen so vielleicht auf würdige resonanzen. als songwriterin spielt die schwedin nämlich längst in der oberen liga. miss li alias linda carlsson tänzelt vor allem auch 2009 durch die verschiedensten stilformen populärer musik, wenngleich die zutaten nun etwas moderater gewählt werden. am ende bleiben dennoch elf wirkliche songperlen, die beweisen, wie effizient eine gute hook, liebevolle instrumentierung und ein extrovertierter charakter zusammenwirken können. überaus schön!
The Living End und der punkrock gehen seit geraumer zeit getrennte wege... wovon man sich mit einiger verspätung (den neuen longplayer gab es hier bis heute nur als import) nun auch bei uns überzeugen kann: "White Noise" (universal music) atmet in seinen besten momenten einen gewissen flair von the clash. vor allem aber klingen die australier nach breitbeinigem rock. daran nicht ganz unschuldig: der zweifellos fette, furztrockene sound. und doch gelingt es auch diesmal nicht, an die relevanz der eigenen vergangenheit anzuknüpfen. zu wenig nachhaltig klingen die songs, zu direkt verpulvert das trio sein feuer. und wo den beatsteaks mit "smack smash" mit vergleichbarem ansatz der große coup gelang, müssen sich the living end (zumindest abseits der fanhysterie in ihrer heimat) weiterhin mit "die-sind-schon-ganz-nett"-kommentaren begnügen.
das songverständnis von xiu xiu bleibt für minuten spürbar, die extravaganten hymnen einer kate bush treffen auf die audiophile experimentierfreude von hanne hukkelberg: so oder so ähnlich kann man die musik der ebenfalls aus skandinavien stammenden Wildbirds & Peacedrums umschreiben. in ihrer heimat schweden bereits preisgekrönt, lassen sich auf "The Snake" (haldern pop/cargo) tatsächlich eigenwillig bis verschrobene klangmuster erkennen, die von dem duo mariam wallentin (vokalhysterie und mehr) plus andreas werliin (drums und mehr) in, naja, songformat gegossen werden. ein sehr dominierendes, beinahe archaisches schlagzeugspiel bildet zumeist den antrieb für das spröde songmaterial, welches die idee des debüts "heartcore" zu ende denkt: während "the snake" darf man staunen, sich konzentrieren oder auch lachen - einmalig bleibt das album zu jeder zeit. manchmal kommt so eine platte einfach genau zum richtigen zeitpunkt: draußen will sich partout der sommer nicht einstellen, stattdessen regnet es bindfäden und richtig warm war es für einen juni schon ewig nicht mehr. autritt The Gentle Lurch: der band aus dem kumpels & friends umfeldes aus dresden mag man im falle von "The Beat Of The Heart Is The Beat Of The Boss" (schinderwies/broken silence) erstmal größenwahn unterstellen; aber ihr zweitwerk macht als doppel-cd durchaus sinn. zum einen, weil die spielzeit trotz allem überschaubar bleibt. zum anderen jedoch, weil es sinn macht, die 14 songs auseinander zu dividieren. so klingt die erste hälfte weitaus differenzierter instrumentiert - und auch die lambchop- bzw. kurt wagner-reminiszenzen werden dank "sprech-gesang" in diesem zuge ungleich konkreter. zumindest so lange, bis das trio cornelia mothes mit ihrer wunderbaren stimme ans mikrofon lässt. bei aller folklore-lastigkeit und americana-stiltreue haftet "the beat of the heart..." jedoch zu jeder sekunde etwas angenehm augenzwinkerndes, sympathisch unfertiges an. was das schön aufgemachte werk am ende doch zu etwas ziemlich großem macht.
The Living End und der punkrock gehen seit geraumer zeit getrennte wege... wovon man sich mit einiger verspätung (den neuen longplayer gab es hier bis heute nur als import) nun auch bei uns überzeugen kann: "White Noise" (universal music) atmet in seinen besten momenten einen gewissen flair von the clash. vor allem aber klingen die australier nach breitbeinigem rock. daran nicht ganz unschuldig: der zweifellos fette, furztrockene sound. und doch gelingt es auch diesmal nicht, an die relevanz der eigenen vergangenheit anzuknüpfen. zu wenig nachhaltig klingen die songs, zu direkt verpulvert das trio sein feuer. und wo den beatsteaks mit "smack smash" mit vergleichbarem ansatz der große coup gelang, müssen sich the living end (zumindest abseits der fanhysterie in ihrer heimat) weiterhin mit "die-sind-schon-ganz-nett"-kommentaren begnügen.
das songverständnis von xiu xiu bleibt für minuten spürbar, die extravaganten hymnen einer kate bush treffen auf die audiophile experimentierfreude von hanne hukkelberg: so oder so ähnlich kann man die musik der ebenfalls aus skandinavien stammenden Wildbirds & Peacedrums umschreiben. in ihrer heimat schweden bereits preisgekrönt, lassen sich auf "The Snake" (haldern pop/cargo) tatsächlich eigenwillig bis verschrobene klangmuster erkennen, die von dem duo mariam wallentin (vokalhysterie und mehr) plus andreas werliin (drums und mehr) in, naja, songformat gegossen werden. ein sehr dominierendes, beinahe archaisches schlagzeugspiel bildet zumeist den antrieb für das spröde songmaterial, welches die idee des debüts "heartcore" zu ende denkt: während "the snake" darf man staunen, sich konzentrieren oder auch lachen - einmalig bleibt das album zu jeder zeit. manchmal kommt so eine platte einfach genau zum richtigen zeitpunkt: draußen will sich partout der sommer nicht einstellen, stattdessen regnet es bindfäden und richtig warm war es für einen juni schon ewig nicht mehr. autritt The Gentle Lurch: der band aus dem kumpels & friends umfeldes aus dresden mag man im falle von "The Beat Of The Heart Is The Beat Of The Boss" (schinderwies/broken silence) erstmal größenwahn unterstellen; aber ihr zweitwerk macht als doppel-cd durchaus sinn. zum einen, weil die spielzeit trotz allem überschaubar bleibt. zum anderen jedoch, weil es sinn macht, die 14 songs auseinander zu dividieren. so klingt die erste hälfte weitaus differenzierter instrumentiert - und auch die lambchop- bzw. kurt wagner-reminiszenzen werden dank "sprech-gesang" in diesem zuge ungleich konkreter. zumindest so lange, bis das trio cornelia mothes mit ihrer wunderbaren stimme ans mikrofon lässt. bei aller folklore-lastigkeit und americana-stiltreue haftet "the beat of the heart..." jedoch zu jeder sekunde etwas angenehm augenzwinkerndes, sympathisch unfertiges an. was das schön aufgemachte werk am ende doch zu etwas ziemlich großem macht.
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