Sonntag, 22. November 2009
krawalll, krawall! taubtrüber ginst am musenhain
sie waren tourpartner von isis, gehörten zum labelrepertoire von hydra head... und sind dann plötzlich von der bildfläche verschwunden: Cable, die stets im windschatten anderer agierende noiserock-band aus conneticut, rappelte sich nun aber ein weiteres mal auf. um ein konzeptalbum zu veröffentlichen, das die bewährten zutaten unter einen inhaltlich passenden hut bringen möchte: sludge-metal, postrock sowie jede menge noise erquicken fans dieses sounds. vielleicht aber sogar ein breiteres publikum: immerhin klingt das material trotz aller verstörtheit zugänglicher denn je. beispielsweise in "outside abilene", einem track, der beinahe grunge-amibitionen aufweist. oder einigen komponenten, die an eine altersgerechte unsane- bzw. melvins-adaption denken lassen. an die größe von mogwai oder erwähnten isis reicht "The Failed Convict" (the end records/soulfood) allerdings gleichermaßen nicht heran. als konsensplatte zwischen metallern, rockern und avantgardisten entbehrt sie jedoch nicht eines gewissen potentials. und eignet sich dank der zugrundeliegenden roadmovie-story auch zur eindringlicheren beschäftigung. derart klischeetriefende titel wie hier sind schon immer eine kleine herausforderung: For The Glory haben ja bereits einen quasi muskulösen namen, nennen ihre platte aber auch noch "Survival Of The Fittest" (dead serious/cargo) und die songs heißen "war", "blood is red" oder "lost". doch es wäre zu einfach, das quartett aus lissabon mit den üblichen bollo-begrifflichkeiten abzukanzeln. auch wenn sogar der sound nichts anderes als die zu erwartende chose aus hatebreed, cro-mags und madball verbirgt. weil hinter dem ganzen aber das label dead serious steckt, darf man davon ausgehen, dass hier die klassische schule zumindest vorbildlich abgeschlossen wird. und so ist es denn auch: artwork und produktion (gemixt hat jacob bredahl - übrigens ohne dass es zu sehr nach metal klingt) sind perfekt auf das dutzend songs zugeschnitten. die komplette intro-stille gab es zwar schonmal bei give up the ghost, baut aber nichtsdestotrotz einen schönen spannungsbogen auf - der dank mächtiger chöre, zündenender riffs und ein paar vorbildlichen beatdown-passagen nicht enttäuscht. ganz ehrlich: würde man mit etwas mehr mut aus dem schatten der vorbilder treten - das beachtliche potential hinter for the glory käme viel besser zur geltung. es war nur eine frage der zeit, bis die grind-szene das schaffen eines ihrer bedeutendsten formationen huldigt: A Tribute To Nasum (power it up mailorder) widmet sich mit mächtig leidenschaft aller beteiligten dem vermächtnis, welches die formation nach dem tod von mieszko hinterlassen hat. und wo durch die stilistische grenzgängerei gerade in den letzten jahren von nasum generell auch eine starke beteiligung der metalszene vorstellbar wäre, konzentriert sich diese compilation auf den wahren untergrund: die insgesamt 53 intrepretationen trammen zum großteil von echten echten insidern, doch auch ein paar alte bekannte trifft man wieder. als da wären coldworker, misery index, leng tch'e, mumakil, japanische kampfhörspiele, die großartigen obligatorisk tortyr, rotten sound sowie infest. schade nur, dass das booklet reichlich spärlich ausgefallen ist und abgesehen von den bandkontakten kaum infos liefert. unabhängig davon: ein längst überfälliges projekt, welches nach meiner prognose nicht das letzte seiner art sein dürfte. r.i.p. nasum.
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