Sonntag, 13. Dezember 2009

legenden reanimiert? rakim & snoop dogg

er schuf gemeinsam mit eric b ein paar unschlagbare klassiker des genres, verschwand dann in den irrungen und wirrungen der industrie - und konnte zuletzt auch musikalisch kaum noch überzeugen: im falle Rakim darf man tatsächlich von einer bewegten geschichte sprechen. die mit "The Seventh Seal" (ra records/smc/soulfood) nun zu einem guten ende geführt werden soll. der entscheidende kniff im handlungsplot 2009: selbstkontrolle. die neue platte erscheint auf dem eigenen label des protagonisten. der schritt zurück in die unabhängigkeit verlief jedoch nicht ohne weitere einbußen: große produzentennamen wie pete rock oder dj premier sucht man auf den 14 tracks vergebens. leider, leider auch die klasse von ra's frühwerken. das album kommt nämlich ohne wirkliche highlights aus... und selbst wenn sich umgekehrt kaum tiefschläge ausmachen lassen: was sein publikum garantiert nicht wollte war - noch dazu nach zehn jahren - ein weiteres "okayes" album. wo steckt die leidenschaft, wo das grenzensprengende gen oder funkensprühende begeisterung? "the seventh seal" bleibt so leider nicht mehr als ein mediokres alterswerk (angereichert mit reichlich zelebrierung eigener glanzzeiten), dem selbst die kollaborationen mit einer ganzen reihe jungspunge (darunter tochter destiny griffin) kaum neues leben einhauchen konnten. schade.
auch er ist einfach nicht tot zu kriegen: Snoop Dogg beansprucht noch jahre nach den heydays der east coast/west coast-grabenkämpfe eine gewisse relevanz für sich. zumindest in kommerzieller hinsicht. und nicht zuletzt durch sein nimmermüdes interesse auf diversen pop-, rap- und r'n'b-platten als "gastredner" in erscheinung zu treten. mit "Malice N Wonderland" (priority/emi) wird seine diskographie nun um ein weiteres album ergänzt. selbiges offeriert g funk und gangsta rap, straight from the neunziger bzw. den billboard-charts. genau diese beiden stilistischen pole übrigens definieren den - ebenso limitierten wie eindrucksvollen - horizont des interpreten. so wird mal der bösewicht gemimt, dann wieder den damen in form pappig-souliger hüftwackler ein ständchen gegeben. der doggfather schmoovt sich auf diese weise durch ein gutes dutzend weitgehend irrelevanter tracks, hinter deren tatsächlichen endzweck man ohne genuss halluzinogener substanzen oder zumindest bedingungsloser partylaune allerdings wohl niemals stoßen wird. apropos stoßen: dass sich snoop dogg ein zweites (bzw. drittes, nie genug der schlechten wortwitze...) standbein in der pornoindustrie erarbeitet hat, kommt natürlich den lyrischen inhalten wie auch dem coverartwork "zugute". unabhängig davon macht "malice n wonderland" je nach standpunkt richtig spaß - oder trägt zur weiteren verdummung eines an sich auf message basierenden musikstils bei.

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