Montag, 25. Januar 2010
the jeffrey lee pierce sessions project: we are only riders. review
würde dieser huldigung an den gun club sänger den üblichen "featuring-"sticker mit den renommierten gästen bzw. beteiligten auf der frontseite des albums kleben haben... das atmosphärische coverphoto wäre wohl nicht mehr zu sehen. denn was sich für das The Jeffrey Lee Pierce Sessions Project versammelt hat, macht den besonderen kultstatus der formation mehr als deutlich. und vorliegende 16-song-hommage versetzt das rührige glitterhouse label zu recht in verzückung: "dieses album ist ein wunder" schreibt man über "We Are Only Riders" (glitterhouse/indigo). und das trifft gleich aus mehreren gründen zu. es beginnt schon mit der tatsache, dass pierce' freund cypress grove alias tony chmelik beim aufräumen ein tape mit songs von ihm in einer box auf seinem dachboden ausgegraben hat. der musikalische inhalt präsentierte sich zwar in zu bescheidener soundqualität, als dass man ihn veröffentlichen hätte könnten. doch grund genug für grove, seinem illustren freundeskreis davon zu erzählen. so fand sich das sessions project zusammen, welches nur einem zweck gelten sollte: die lange verschollenen aufnahmen mit leben im geiste ihres erfinders zu füllen. und da hört man nun eine debby harry, die "lucky jim" (dem einzig veröffentlichten song hier) so beschwörend in szene setzt, wie man es sich für ihre eigene band in der letzten dekade immer gewünscht hat. nicht nur sie zählt den gun club zu ihren alltime favoriten (was umgekehrt übrigens auch für die leidenschaft des sängers und gitarristen für blondie galt). mit u.a. nick cave, barry adamson und mark lanegan fanden sich zudem frühere kollaborationspartner von pierce zusammen, die auf dieser huldigung einige der highlights setzen. im zentrum steht wohl der track "ramblin' mind", der gleich in drei grundverschiedenen varianten eingespielt wurde. wobei die kuriosen interpretationen der originalaufnahmen am deutlichsten in "free to walk" werden: die raveonettes zerrütten die paar akkorde in ihrer distortion-shoegaze-manier; während mark lanegan & isobel campbell bzw. nick cave & debbie harry (!) beinahe zärtlich-finstere balladen daraus kreieren. desweiteren dabei: lydia lunch, dave alvin, johnny dowd, the sadies und viele andere. mein highlight: david eugene edwards, der gemeinsam mit crippled black phoenix "just like a mexican love" zu einem 16 horsepower-artigen par force-ritt macht. im krassen gegensetz zu den zahllosen, oft lieblosen halboffizielle gun club-veröffentlichungen glänzt dieses werk nicht nur durch eine tolle idee und die faszinierende liste an beteiligten, sondern vor allem durch die ehrliche hingabe, mit welcher den songskizzen eines außergewöhnlichen künstlers leben eingehaucht wurde.
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