Freitag, 14. Mai 2010
nas & damian marley: distant relatives. review
schon mit seinem debüt zu einer legende des hiphop avanciert, versuchte nasir jones seitdem, an diesen klassiker anzuknüpfen. mit einmal mehr, einmal weniger erfolg. die musikalische intensität der anfangstage ging zunehmend verloren, wurde teilweise zugunsten massentauglicher beats und hooks eingetauscht. was kommerziell prima funktionierte, aber auch glaubwürdigkeit kostete. nun also der versuch, verlorenen boden wett zu machen. mit einem kollaborationspartner aus gänzlich anderen zusammenhängen. und selber mit gänzlich anderen problemen konfrontiert: der sproß von vater bob marley versucht seit zwei (immerhin hochgelobten) alben, aus dem übermächtigen schatten seines vaters zu treten. cleverer weise, indem er von anfang an mit künstlern abseits des reggae-genres zusammenarbeitete. so entstand vor ein paar jahren auch der erste gemeinsame track von Nas & Damian Marley: "road to zion" war sein titel. und dafür ausschlaggebend, dass sich die beiden künstler näher kamen. woraus jetzt ein vollwertiges album (plus tour!) resultiert. rap in seiner ursprünglichen, intensivsten form - nämlich als ungehobelte, authentische oneman show - findet sich hier kaum: "Distant Relatives" (universal) klingt nach teamwork. klassische rap-beats muss man ebenfalls suchen; reggae-tunes dominieren das werk. die hooks bleiben zudem überwiegend marley vorbehalten, der sich auch für einen guten teil der gelungenen produktionen verantwortlich zeichnet: ein abwechslungsreicher sound, gesponnen aus dub-, dancehall-, afrofolk- bis hin zu drum'n'bass-elementen. umso bemerkenswerter: "distant relatives" geriet zu einem album wie aus einem guss, bei dem das qualitätslevel fast durchgehend im obersten bereich rangiert. ob nas damit ein statement wie vor gut eine dekade gelang? eine frage, deren antwort wohl erst die zeit zeigen wird. fest steht dagegen, dass die allianz mit damian marley eine äußert fruchtbare ist. und der sommer, so er denn eines tages doch kommt, mit dieser platte sehr adäquat und inhaltlich durchaus anspruchsvoll beschallt werden kann.
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