Montag, 13. September 2010

jeff row & volbeat. rock chamäleons

bevor wir hier den dynamischen dänen ihren verdienten platz einräumen, ein kurzer blick auf einen (in punkto verkaufszahlen) ganz kleinen kollegen. deshalb passend, weil volbeat auf ihrer neuen platte mit nachdruck no use for a name als referenz danken; und auch Jeff Rowe über einen vergleichbaren punkrock-hintergrund verfügt. für "Barstool Conversations" (gunner records/broken silence) legte er jedoch alle eingestöpselten instrumente ad akta und fröhnt, wie so (zu?) viele dem singer-songwriter-tum. das gefällt über weite teile recht gut, am besten jedoch, wenn seine kompositionen wie in "no place" etwas fahrt aufnehmen... und nach against me klingen. wer noch mehr referenzen braucht: produziert hat tim barry, smoke or fire schauten bei den aufnahmen vorbei und mit strike anywhere teilte man sich die bühne. schön.

nun aber: da brat mir doch einer 'nen storch! entschuldigung für diese etwas wunderliche metapher. aber dass ich Volbeat erst seit ihrem letzten album wirklich wahrnehme, entpuppte sich als waschechter fauxpas. mittlerweile gibt es aber ja ohnehin für niemanden im rockkontext mehr ein vorbeikommen an ihnen. dass die dänen in der metalpresse allerorten abgefeiert wurden, war unüberhörbar... nicht aber, dass dahinter weitaus mehr steckt als eine metalinfizierte elvis-rock-kapelle. und nun das: seit tagen will die vierte platte des quartetts aus kopenhagen nicht mehr aus meiner anlage. und beim refrainsingen habe ich mich wohlgemerkt schon auf der arbeit (und die findet in eher ruhiger büroatmosphäre statt) ertappt. ursachen? die social distortion-parallelen sind natürlich eine wohltat. ebenso wie die erwähnten elvis-momente in den vocals perfekt von ein paar klassischen life of agony (frühphase) vergleichen ergänzt werden. "Beyond Hell/Above Heaven" (universal) erinnert mich aber vor allem an ein album, welches zu meinen persönlichen favoriten zählt - obwohl es seinerzeit landauf landab gescholten wurde. der unglaubliche hymnenanteil sowie die stimme von frontmann michael poulsen bringen nämlich das x-te misfits-reunionwerk "famous monsters" - damals mit sänger michael graves - auf den plan. und das war, mit verlaub, schweinegut. volbeat hängen privat dagegen gerne ´mal mit kollegen wie barney von napalm death oder mille von kreator (beide hier als gäste vertreten!) ab – ihrem sound schadet das keineswegs. tracks a lá "who they are" sind mehr als nur ohrwürmer - und die euphorischen hymnen animieren zum mitsingen/-feiern, ohne dass die band droht, jemals in üble plattitüden abzudriften. im gegenteil: sie umschwärmt ein grundsympathischer coolness-faktor. und für die musik gibt's ohnehin höchste punktzahl… eine seltenheit hier, aber hey, wozu nennen wir uns schließlich fanzine?

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