Freitag, 10. September 2010

rock and roots return. reviews

mit dem vor zwei jahren erschienenen und gemeinsam mit alison krauss aufgenommenen "raising sand" untermauerte Robert Plant ausdrücklich noch einmal seine relevanz - auch zu einem so späten zeitpunkt in seiner karriere. mit "Band Of Joy" (universal) dürfte sich dieser eindruck bei allen anhängern bestätigen. und noch mehr. denn mit dem dutzend songs schürft die ehemalige led zeppelin legende tief in der amerikanischen musikhistorie. und kollaboriert dafür mit urgesteinen wie buddy miller und patty griffin; dank welchen er sowohl traditionals wie auch eigenkompositionen eine dunkle, versponnene seite abringt. country, folk und blues zelebriert der 62-jährige dabei so voller inbrunst, wie er es in jungen jahren für den rock tat. als anspieltipp und einen der größten augenblicke des albums kristallisiert sich das finale, von einem psychedelischen bassmonster transportierte "even this shall pass away" heraus. die vertonung des eineinhalb jahrhunderte alten gedichtes allein rechtfertigt plants musikalische karriere im jahr 2010. doch auch der überwiegende teil der anderen aufnahmen darf als essentiell bezeichnet werden.
der folgende abschnitt ist nicht nur ein hinweis, sondern ein auftrag: der lord of stonerrock - scott Wino weinrich - bringt, nachdem er durch tragische umstände dazu gezwungen wurde auf einer konzertreise seine songs alleine an der akustikgitarre vorzutragen, nun ein album in dieser machart heraus. und "Adrift" (exile on mainstream/alive) wurde ein echtes sammlerstück. nicht nur, weil die ersten 1000 exemplare in einer hölzernen zigarrenbox mit branddruck erscheinen. sondern auch, weil sich in der darbietungsweise der dutzend tracks noch deutlicher herauskristallisiert, dass wino - was spätestens seit hidden hand ohnehin als fakt gelten musste - als songwriter weit mehr zu bieten hat als wabernde zeitlupen-genrekost. dafür präsentieren sich seine musik einfach zu vielschichtig und beweglich; was sich auf "adrift" unter anderem in einem motörhead-cover sowie einer ursprünglich shrinebuilder zugedachten komposition zeigt.

auf album nummer zwei markieren Hellsingland Underground ihr territorium einmal mehr im amerikanischen westen denn in ihrer skandinavischen heimat. die allman brothers, lynyrd skynyrd oder natürlich der boss höchstselbst liefern die klaren vorlagen zu "Madness & Grace" (killed by records/rough trade). welches dementsprechend vor allen dingen im autoradio (stichwort: middle of the road...) sinn macht. sowie - zwangsläufig - auf bühne, wo man hierzulande im promo-windschatten von jack daniel's aktiv war. ihr seht: das ganze bleibt absolut stimmig. leider jedoch nur, wenn man ohne den anspruch auskommt, originelle musik hören zu wollen. handwerklich schließlich machen die sechs nordmänner jedoch alles richtig, inklusive teils dreistimmiger vocals. insofern bleibt es einstellungssache, ob man die platte samt allen ihren aha-erlebnissen nicht doch einfach genießen will...

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