Dienstag, 21. September 2010

serj tankian: imperfect harmonies. review

dass auch das zweite album unter dem titel Serj Tankian alles andere als der erwartete system of a down-befreiungsschlag wurde, war andernorts bereits zu genüge zu lesen. vielleicht wurde dieses kapitel schlichtweg bereits mit dem (viel zu wenig beachteten) serart-projekt beschlossen. immerhin: sein selbstbetitelter "electro-orchestral-jazz-rock" entfernt sich zumindest in punkto heavyness von den vorgängern. und: die enorme vitalität und kreative vielseitigkeit des immerhin über vierzigjährigen tankian überrascht dennoch. ebenso wie die vehemenz, mit welcher er an seinen politischen inhalten festhält. auch wenn das armenien-massaker der türken mittlerweile im kontext dieses künstlers wohl schon umfassend erörtert wurde. bemerkenswert dafür abermals die umstände der entstehung auch dieses solo-werkes: eigenhändig (bis auf das schlagzeug sowie die etwas penetranten orchesterparts) eingespielt, geschrieben und produziert sowie via dem eigenen serjical strike-label veröffentlicht, wählte tankian – abgesehen vom vertriebspartner – tatsächlich independent-wege. was kaum erwähnenswert wäre, würde das album nicht auch musikalisch voll überzeugen. als einziges manko bleibt eigentlich nur, dass man auf die zweistimmigen passagen mit soad-kollege daron malakian (verständlicherweise) verzichten muss. so definiert diese tatsache das zentrale dilemma an "Imperfect Harmonies" (reprise records/warner): es wird sich an den - äußerst gelungenen - letzten studioalben von tankians hauptband messen lassen müssen. gesteht man der platte aber zu, die experimentierfreudigere, melodischere und weniger überdrehte alternative zu sein: es dürfte sich allerorten höchste zufriedenheit einstellen. den status, dass sich vom mtv-kiddie über die polit-punk-fraktion a lá jello biafra bis hin zu klassikern wie saul williams verschiedenste typen auf sound und attitüde tankians einigen können, spricht durchaus bände.

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