Donnerstag, 1. Oktober 2009
dizzee rascal: tongue'n'cheek. review
die (grime-)vertonte düsterness der londoner suburbs war bereits auf dem vorgänger "maths + englishs" nur noch reduziert zu hören. für "Tongue'n'Cheek" (dirty stank recordings/universal) kündigte sich dann im vorfeld ein regelrechter kurswechseln an. und richtig: Dizzee Rascal empfängt einen schon beim artwork mit bonbonfarbenen tönen - und strahlt seine zuhörer auf beinahe jeder seite des booklets an. spätestens beim opener bzw. der ersten single "bonkers" kann man dann schonmal hinten über fallen: der von armand van helden fabrizierte track klingt eher nach prodigy denn nach dem boy in da corner. und selbst wenn dieser einstieg an stilistischer extremität abseits des bekannten rascal-universums einmalig bleibt - man merkt dem herren an, mit welchem spaß und offensiver schadenfreude er sein publikum provoziert. das beste dabei: diese überzeugend (!) authentische redefinition des eigenen sounds hat eventuell das potentiel, ein ganzes subgenre vor der drohenden irrelevanz zu bewahren. zumindest aber die eigene karriere in die richtige richtung zu beschleunigen. ich für meinen teil gönne es dem schabernacktreibenden, gerade einmal 24-jährigem solokünstler. denn seine neuerings offen zur schau gestellte liebe zu pop, drum'n'bass und (weiterhin) hiphop resultiert in schwer unterhaltsamen und funktionierenden tracks. umso besser als das ganze exakt in dem moment passiert, als ich dem angestammten sound gerade überdrüssig zu werden drohte. apropos: wer in aller welt nennt sein eigenes label dirty stank recordings...?!
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