Mittwoch, 3. März 2010
tamikrest: adagh. review
lange war ich auf ein debüt nicht mehr so gespannt wie auf dieses. glitterhouse selbst sprachen im vorfeld von ihrer wichtigsten veröffentlichung seit 16 horsepower. und spätestens da werde ich bekanntermaßen hellhörig. wenngleich das stilistische wie geographische terrain völlig abseits liegt. so haben wir es hier tatsächlich mit wüstenblues aus der sahara zu tun; quasi einer afrikanische antwort auf den amerikana-sound. konkreter: Tamikrest stammen aus dem norden des sudanesischen landes mali. angeführt wird die achtköpfige band von sänger und songwriter ousmane ag mossa. dessen gesellschaftspolitisch motivierte texte nur eine besonderheit ihres debüts "Adagh" (glitterhouse/indigo) darstellen. produziert von walkabout-gitarrist chris eckman dürfte die musik zentraleuropäische hörgewohnheiten zumindest provozieren: die mischung aus westlichen rock-referenzen bei einer klaren dominanz einheimischer folklore-elemente klingt zunächst ungewöhnlich. doch schon nach dem dritten, vierten hördurchgang bin ich den hypnotischen rhythmen, dem ungewöhnlichen gitarrenspiel und den afrikanischen gesängen verfallen. die (mir vorher dennoch nicht bekannten) tinariwen mögen die aufmerksamkeit der medien innehaben: der deutlich schroffere "touareg rebel blues" von tamikrest dürfte dabei nicht nur mich als 16hp-freund in den bann ziehen. und man darf gespannt sein, wie sich ihr einfluss auf das in mali aufgenommene und gemeinsam eingespielte zweitwerk der bislang eher unspektakulären labelmates von dirtmusic (ebenfalls inklusive chris eckman sowie hugo race) auswirkt.
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