Montag, 10. August 2009
bestandsaufnahme. 08/09
"beatbox, human sounds, vocal grooves" wurde dieses, in limitierter fassung als cd/dvd-package erscheinende livealbum untertitelt. dabei führt schon der name Bauchklang auf den richtigen weg: gerald huber, alex boeck, bina, philipp sageder und andreas fraenzl fabrizieren musik ausschließlich aus ihrem bauch, mund und durch mikrofone. wie man das aus dem hiphop-kontext sporadisch schon mal kennt; und genau bei den wurzeln dieses genres setzt der sound zwischen dub und drum'n'bass auch an. auf "Live In Mumbai" (monkey music/broken silence) wird man nicht nur zeuge, wie die österreicher in der indischen wirtschaftsmetropole bombay ihre musik päsentieren. sondern bekommt quasi hautnah eine der vielleicht erfreulichsten varianten des kulturclash geboten. in bauchklang-sessions mit anderen musikern vor ort oder schlichtweg im austausch mit dem publikum. wie so oft bei dieser kunstform und diesmal ganz besonders helfen die visuellen effekte der beiliegenden dvd dabei, den ganzen wahnsinn zu erfassen: wie hier elektronische musik auf reine stimmenbasis reduziert wird, reißt einfach mit. und rangiert so nahe am pop, dass man mittlerweile längst in direkter geografischer nähe zum heimatland mit erhöhter aufmerksamkeit rechnen muss.
im gegensatz zu vorangegangenem package wird einem im falle Mew erst einmal durch die lieblose promo-cd der spaß an der musik geraubt: nicht einmal ein booklet, nur ein mäßiger farbausdruck des covers zieren den rohling. unabhängig davon präsentiert "No More Stories" (columbia/sony music) die dänen in gewohnter qualität. und auch wenn sich der komplette plattentitel noch zwei zeilen weiter erstrecken würde, kommen die elf von rich costey produzierten songs auf den punkt: ein novum angesichts ihrer spielart im epischen progrock. doch das nach dem abgang von bassist johan wohlert zum trio dezimierte kollektiv versteht es ebenfalls, sich im rechten moment beim pop zu bedienen: "beach" beispielsweise hätte selbst nada surf zur ehre gereicht, darf gleichzeitig jedoch auch für die stimmliche variabilität von sänger jonas bjerre stehen. vieles andere hier fällt gewohnt verträumt aus, ohne auf wendungen und soundspielereien zu verzichten. schade dennoch, dass sich mir der zauber von mew auch diesmal auf platte nicht ganz erschließen will. objektiv steht "no more stories" nichtsdestotrotz in einer reihe gutklassiger veröffentlichungen, die liebhabern dieses sounds das leben versüßen werden.
guido lucas und blunoise records... wie konnte ich diese verlässliche größe im einheimischen indie-untergrund in den letzten jahren nur vom radar verlieren? und wie schön ist das eigentlich, mit Mouth eine neue band unter deren fittichen zu wissen? noch dazu eine, die mit"Rhizome" (blunoise records/alive) auf beeindruckende weise zeugnis von ihrem guten geschmack ablegt? wer es noch nicht gemerkt hat: ich bin euphorisch. auch ob der tatsache, dass sich hier das noisige soundverständnis des lucas' mit mouth's leidenschaft für den progrock der siebziger jahre - ich sage mal - "befruchtet". genau: große gestig a lá genesis und riffbauten in der tradition von yes. total outdated? keine spur, dieses trio haucht dem sound frisches, freches leben ein. wenngleich man mit den ganz großen melodien der vorbilder natürlich nicht konkurrieren kann. mouth machen dieses manko doch durch ein paar lärmige kniffe elegant beinahe wieder wett. komisch nur, das die basictracks schon vor zwei jahren aufgenommen wurden... wieso dann erst jetzt der feinschliff? naja, unkraut vergeht eben nicht. das würde zumindest den plattentitel erklären. und schürt die hoffnung auf einen zeitnahen nachfolger.
im gegensatz zu vorangegangenem package wird einem im falle Mew erst einmal durch die lieblose promo-cd der spaß an der musik geraubt: nicht einmal ein booklet, nur ein mäßiger farbausdruck des covers zieren den rohling. unabhängig davon präsentiert "No More Stories" (columbia/sony music) die dänen in gewohnter qualität. und auch wenn sich der komplette plattentitel noch zwei zeilen weiter erstrecken würde, kommen die elf von rich costey produzierten songs auf den punkt: ein novum angesichts ihrer spielart im epischen progrock. doch das nach dem abgang von bassist johan wohlert zum trio dezimierte kollektiv versteht es ebenfalls, sich im rechten moment beim pop zu bedienen: "beach" beispielsweise hätte selbst nada surf zur ehre gereicht, darf gleichzeitig jedoch auch für die stimmliche variabilität von sänger jonas bjerre stehen. vieles andere hier fällt gewohnt verträumt aus, ohne auf wendungen und soundspielereien zu verzichten. schade dennoch, dass sich mir der zauber von mew auch diesmal auf platte nicht ganz erschließen will. objektiv steht "no more stories" nichtsdestotrotz in einer reihe gutklassiger veröffentlichungen, die liebhabern dieses sounds das leben versüßen werden.
guido lucas und blunoise records... wie konnte ich diese verlässliche größe im einheimischen indie-untergrund in den letzten jahren nur vom radar verlieren? und wie schön ist das eigentlich, mit Mouth eine neue band unter deren fittichen zu wissen? noch dazu eine, die mit"Rhizome" (blunoise records/alive) auf beeindruckende weise zeugnis von ihrem guten geschmack ablegt? wer es noch nicht gemerkt hat: ich bin euphorisch. auch ob der tatsache, dass sich hier das noisige soundverständnis des lucas' mit mouth's leidenschaft für den progrock der siebziger jahre - ich sage mal - "befruchtet". genau: große gestig a lá genesis und riffbauten in der tradition von yes. total outdated? keine spur, dieses trio haucht dem sound frisches, freches leben ein. wenngleich man mit den ganz großen melodien der vorbilder natürlich nicht konkurrieren kann. mouth machen dieses manko doch durch ein paar lärmige kniffe elegant beinahe wieder wett. komisch nur, das die basictracks schon vor zwei jahren aufgenommen wurden... wieso dann erst jetzt der feinschliff? naja, unkraut vergeht eben nicht. das würde zumindest den plattentitel erklären. und schürt die hoffnung auf einen zeitnahen nachfolger.
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