Sonntag, 23. August 2009
skero: memoiren eines texta mc's. review
deutlich mehr den kontakt zum hier und jetzt als das zeitgleich erscheinende album von afrob hat da schon der kollege von texta gehalten. denn mit Skero tritt einer der charakteristischsten köpfe der österreicher ins solo-rampenlicht. und dass bei ihm einiges anders läuft als beim letzten album mit seiner crew ("paroli"), macht schon das cover klar. die "Memoiren Eines Riesen" (tonträger rec./hoanzl/groove attack) sind nämlich auch die persönlichen gedanken eines permanenten freidenkers; eines interpreten, dessen auffassung von szene keineswegs beim hosenbund seiner baggypants enden. verknüpfungen zur g stone posse sowie anderen elektronik-künstler beleben ein album, bei dem man - vor allem nördlich des weißwurstäquators nach überwindung mittelschwerer sprachlicher barrieren - einen wunderbar selbstverständlichen umgang mit "stilistsische breite" hören kann. jedoch nicht nur deswegen, weil aus der umtriebigen elektroszene (u.a. g-stone) unseres südlichen nachbarlandes zahlreiche beiträge für eine exzellente instrumentale basis sorgen. vielmehr überzeugt dabei die fusion mit dem inhalt: die texte sind überwiegend intelligent, nicht selten mutig und zumeist mit reichlich witz vorgetragen. neben deutsch, dem bekannten dialekt sind ein paar ausnahmen sogar auf englisch gehalten. was im falle von „grafflove“ für meine begriffe jedoch etwas aufgesetzt wirkt. doch das sind vergleichsweise minimale mankos an einem album, welches zwar klar hiphop bleibt, dabei jedoch immer wieder auf galante art die spur verlässt. bleibt die hoffnung, dass die heimisches szene dennoch von diesem kleinod notiz nimmt. immerhin lassen sich damit nicht nur dank einiger diskurse in richtung reggae und folk (!) perfekt die letzten tage des sommers verfeinern. anspieltipp: die potentielle radfahrrerhymne „fuß vom gas“.
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