
gorilla biscuits, youth of today, civ, quicksand, rival schools, walking concert - zumindest alle frühen stationen der karriere von Walter Schreifels waren gleichermaßen für die entwicklung der hardcore-szene bedeutsam, wie das schaffen des protagonisten meinen eigenen musikalischen werdegang begleitete. das soll gar nicht arrogant klingen. aber es macht doch spaß, das gefühl zu haben, als anhänger eines musikers mit ihm alt zu werden. die neueste haltestelle heißt nun "An Open Letter To The Scene" (arctic rodeo/alive), erscheint unter eigenem namen - und das überraschungsmoment findet wieder ganz auf der seite von schreifels statt. der nämlich scheint zunehmend einen ähnlichen weg einzuschlagen, wie sein kollege jonah matranga. also weg vom hardcore der anfangstage (bei matranga: far), hin zu poppigeren sounds (new end original, respektive rival schools), bis man schließlich bei den wurzeln des rocks, der singer-songwriter kunst, ankam. im falle matranga waren das neben one line drawing veröffentlichungen unter eigenem namen; schreifels äquivalent lautet eben walking concert... oder schlicht: schreifels. so zieht er durch die lande und empfiehlt sich mit genügsam arrangierten pop-nummern - übrigens auf bühne wie auf platte unter völligem verziehcht auf wehleidige (pseudo-)melancholie. stattdessen wird im titeltrack ein klassiker von warzone zitiert, an anderer stelle werden augenzwinkernde samples eingestreut. außerdem erwähnenswert: das wunderschöne "wild pandas". es stimmt: dieser musiker hat auch jahre nach seiner stilprägenden anfangszeit und in offenbar ganz anderen genre-zusammenhängen seine daseinsberechtigung. in jedem fall als songwriter; aber eben auch als charismatischer sänger.
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