Donnerstag, 22. April 2010
weltmusik, jazz, krautrock: obskuritäten
musik mit direktem oder indirektem balkan-bezug hat momentan eine chance auf öffentlichkeit wie nie zuvor. gogol bordello beispielsweise produzieren ihr neues album für einen major mit der untertstützung von rick rubin; balkanbeat-compilations zieren nicht nur plattenläden, sodern dienen auch als beschallung für entsprechende parties. das Absinto Orkestra, gegründet ursprünglich als begleitung für ein theaterstück (und entgegen der augenzwinkernden attitüde ohne jegliche wurzeln im sinti/roma-kulturkreis), liegen damit auf seltsame weise sogar im trend. was aber eigentlich keine rolle spielt: "Gadje" (gadjo records/timezone) überzeugt nämlich nicht nur musikalisch, sondern auch trotz oder wegen der deutschen texte - die das überwiegend instrumentale album phasenweise anreichern. der rhein-main-fünfer sorgt in der tradition von osteuropäischen hochzeitskapellen (!) unter anderem mit einem schnorrigen kontrabass sowie einer sirrenden geige für gute laune. die ein-drittel neueinspielungen klassichen materials passen exzellent zu den eigenkompositionen und sorgen für ein prima sommeralbum.
sämtliche nu-jazz-bedenken bitte an der garderobe deines stylishsten elektro-clubs abgeben: Cobblestone Jazz mögen ihre sound-szenarien zwar nicht gerade mit konventioneller instrumentierung entwerfen. dafür steht "The Modern Deep Left Quartet" (!k7/alive) auch viel zu nahe an club-stilistiken und dancefloor-funktionalität. reduziert, um frickeleien einzelner protagonisten bereinigt, geht das material von produzent tyger dhula, mathew jonson und danuel tate ziemlich direkt in die hüfte. anstelle easy listening-beliebigkeit werden jedoch grooves in fragmente zerlegt und neu positioniert; analoge drumcomputer sorgen im gegenzug für eine ebenso warme wie treibende atmosphäre. und als referenz an das eigene genre: ein "echter" keyboarder, perfekt in den albumfluss integriert. das resultat verfügt über sog-artige anziehungskraft fernab des schubladendenkens. ein echter space-night-aspirant.
die alten herren der industrial- und krautrock-avantgarde wollen es - eine gute halbe dekade nach ihrer dälek-kooperation - wieder wissen. kaum überraschend: die ursprünglich aus hamburg stammenden Faust haben in ihrer 40-jährigen karriere immerhin diverse stilistische, geographische und besetzungstechnische wechsel hinter sich. prädikat: "unkaputtbar". was unter anderem dazu führte, dass mit den herren peron/diermaier eine zweite formationen unter diesem titel unterwegs ist. für den doppelschlag "Faust Is Last" (klangbad/broken silence) steht in diesem fall gründungsmitglied hans joachim irmler an der orgel; der rest rekrutiert sich jedoch aus anderer herkunft. das ergebnis klingt nichtsdestrotz erwartet apokalyptisch: drone-soundgemälde und ungreifbare, überdrehte brachialhysterie sowie der stil der frühen neubauten sind die erhabene konsequenz. auf welche man sich allerdings einlassen (können) muss.
sämtliche nu-jazz-bedenken bitte an der garderobe deines stylishsten elektro-clubs abgeben: Cobblestone Jazz mögen ihre sound-szenarien zwar nicht gerade mit konventioneller instrumentierung entwerfen. dafür steht "The Modern Deep Left Quartet" (!k7/alive) auch viel zu nahe an club-stilistiken und dancefloor-funktionalität. reduziert, um frickeleien einzelner protagonisten bereinigt, geht das material von produzent tyger dhula, mathew jonson und danuel tate ziemlich direkt in die hüfte. anstelle easy listening-beliebigkeit werden jedoch grooves in fragmente zerlegt und neu positioniert; analoge drumcomputer sorgen im gegenzug für eine ebenso warme wie treibende atmosphäre. und als referenz an das eigene genre: ein "echter" keyboarder, perfekt in den albumfluss integriert. das resultat verfügt über sog-artige anziehungskraft fernab des schubladendenkens. ein echter space-night-aspirant.
die alten herren der industrial- und krautrock-avantgarde wollen es - eine gute halbe dekade nach ihrer dälek-kooperation - wieder wissen. kaum überraschend: die ursprünglich aus hamburg stammenden Faust haben in ihrer 40-jährigen karriere immerhin diverse stilistische, geographische und besetzungstechnische wechsel hinter sich. prädikat: "unkaputtbar". was unter anderem dazu führte, dass mit den herren peron/diermaier eine zweite formationen unter diesem titel unterwegs ist. für den doppelschlag "Faust Is Last" (klangbad/broken silence) steht in diesem fall gründungsmitglied hans joachim irmler an der orgel; der rest rekrutiert sich jedoch aus anderer herkunft. das ergebnis klingt nichtsdestrotz erwartet apokalyptisch: drone-soundgemälde und ungreifbare, überdrehte brachialhysterie sowie der stil der frühen neubauten sind die erhabene konsequenz. auf welche man sich allerdings einlassen (können) muss.
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