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sämtliche nu-jazz-bedenken bitte an der garderobe deines stylishsten elektro-clubs abgeben: Cobblestone Jazz mögen ihre sound-szenarien zwar nicht gerade mit konventioneller instrumentierung entwerfen. dafür steht "The Modern Deep Left Quartet" (!k7/alive) auch viel zu nahe an club-stilistiken und dancefloor-funktionalität. reduziert, um frickeleien einzelner protagonisten bereinigt, geht das material von produzent tyger dhula, mathew jonson und danuel tate ziemlich direkt in die hüfte. anstelle easy listening-beliebigkeit werden jedoch grooves in fragmente zerlegt und neu positioniert; analoge drumcomputer sorgen im gegenzug für eine ebenso warme wie treibende atmosphäre. und als referenz an das eigene genre: ein "echter" keyboarder, perfekt in den albumfluss integriert. das resultat verfügt über sog-artige anziehungskraft fernab des schubladendenkens. ein echter space-night-aspirant.
die alten herren der industrial- und krautrock-avantgarde wollen es - eine gute halbe dekade nach ihrer dälek-kooperation - wieder wissen. kaum überraschend: die ursprünglich aus hamburg stammenden Faust haben in ihrer 40-jährigen karriere immerhin diverse stilistische, geographische und besetzungstechnische wechsel hinter sich. prädikat: "unkaputtbar". was unter anderem dazu führte, dass mit den herren peron/diermaier eine zweite formationen unter diesem titel unterwegs ist. für den doppelschlag "Faust Is Last" (klangbad/broken silence) steht in diesem fall gründungsmitglied hans joachim irmler an der orgel; der rest rekrutiert sich jedoch aus anderer herkunft. das ergebnis klingt nichtsdestrotz erwartet apokalyptisch: drone-soundgemälde und ungreifbare, überdrehte brachialhysterie sowie der stil der frühen neubauten sind die erhabene konsequenz. auf welche man sich allerdings einlassen (können) muss.
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