
zugegeben, damit mache ich mir es jetzt ziemlich einfach. aber das zweite album von Wolfgang Müller taugt wunderbar, um die wartezeit auf das nächste gisbert zu knyphauen album zu überbrücken. nicht nur, weil müller aus hamburg kommt. es vermittelt ganz ähnlich dem selbigen diese anrührende melancholie, wie sie "Gegen Den Sinn" (rintintin musik/indigo) wohl nur hier oben zu finden ist. eine gelungene, dezente hintergrundbesetzung (bestehend u.a. aus flöte, saxophon, kontrabass und klavier) arrangiert den elf songs eine "muggelige" basis, die von müllers zurückgenommener, warmer stimme sowie den persönlichen texten abgerundet wird. ob das hier eine neue erfahrung wie seinerzet beim debüt von janka wird, vermag ich noch nicht zu sagen. doch lasse ich mich gern schon anfang september zu dem kommentar hinreißen: dies wird ein schöner herbst.
wozu auch das neue album von Polite Sleeper wie geschaffen scheint: "Lake Effect" (expect candy/cargo) zeigt den minimal folk des new yorker trios weiter optimiert. die postpunk-vergangenheit a.k.a. yellow press wird weiter nur noch durch den rückspiegel betrachtet. stattdessen liebäugeln die neun songs mit pop, singer-songwriter-zitaten und einem instrumentarium, welches von mellotron bis banjo eigentlich gar nicht mehr als so minimal zu bezeichnen ist. ebenso wie die neuerdings teils ausladenden kompositionen. vielleicht darf man sich da alles in allem an die weakerthans erinnert fühlen. eine idee, welche mich angesichts der stimme des sängers schon seit einer weile begleitet. aber erst mit dieser ep und ihrem eine spur opulenter inszeniertem sound wird deutlich: hier entwickelt sich stück für stück etwas ganz besonderes.
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