Montag, 7. September 2009

vic chesnutt: at the cut. review

Vic Chesnutt traf thee silver mt. zion, godspeed you! black emperor sowie einen gewissen guy picciotto. und spielt gemeinsam mit ihnen und weiteren gästen mit "north star deserter" sein ohne jede diskussion bestes album ein. vorläufig. denn einen guten teil der alten mannschaft traf der protagonist für "At The Cut" (constellation/alive) ein weiters mal. für das ergebnis war außerdem insbesondere filmemacher jem cohen zentral verantwortlich. letzterer aber nicht - wie im falle fugazi - "nur" als audiovisueller sammler im hintergrund, sondern vielmehr als inspiration: so holte der new yorker, selbst großer fan chesnutts', selbigen anlässlich einer filmprämiere auf dem viennale film festival auf die bühne. wo der opener dieses album sperformt wurde. und hinterließ zum schluss, nach vollbrachter arbeit, mit dem artwork weitere spuren. um missverständnissen vorzubeugen: "at the cut" haftet nicht ein hauch "projektcharakter" an. das material trägt die persönliche note des konsequent produktiven musikers wie kaum eines seiner werke zuvor. schließlich stellt es für den 1964 in jacksonville geborenen singer-songwriter an sich keine besonderheit dar, mit (für sein angestammtes genre) unüblichen partner zu kollaborieren. so gab es in der vergangenheit unter anderem eine platte mit den jamrockern von widespread panic (unter dem titel "brute"). doch wie die zusammenarbeiten auch aussehen mögen: spätestens durch seine beschwörende stimme - die immer wieder vergleiche zu lampchop provoziert (welche übrigens ebenfalls bereits kollaborationspartner des körperbehinderten musikers waren) - verleiht er den beinahe surrealen songbauten tiefe. die in ihrer spröden, analogen direktheit bzw. erbarmungslosen offenheit jedoch auch alleine bzw. im rohbau bestehen könnten. nicht zuletzt deswegen, weil sich chesnutt niemals in effekthascherei verliert. die zehn neuen stücke funktionieren vielmehr in ähnlich subtiler art und weise, wie die anderen künstler des feinen indielabels constellation ihren kompositionen dramatik verleihen: mit beinahe spiritueller tiefe, reduzierten arrangements sowie akzenten zwischen harmonie und sperrigkeit. ziemlich groß.

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