Sonntag, 6. September 2009
elektronika, jazz, singer-songwriter. und party
man darf überrascht sein: Joakim feiert einen, ähm, "postrock'esquen" einstand in sein neues, zweites album. und auch wenn danach der bewährte elektrorock in all seinen variationen und schattierungen wieder einzug halten mag: "Milky Ways" (!k7/alive) klingt tatsächlich so spacig, wie es der titel suggeriert. und verneigt sich fortwährend vor sounds wie disco, krautrock, jazz... obgleich das ganze permanent augenzwinkernd klingt. auf eine durchaus intellektuelle weise, wohlgemerkt. in die clubs schafft es joakim damit vielleicht wieder nicht; sondern wird stattdessen einmal mehr auf offene ohren bei freidenkenden, freigeistigen hörern stoßen. im k7-kontext scheint er damit geradezu optimal angekommen zu sein.
taptenwechsel. "why didn't you do it?" startet als eine amy winehouse-balkan-variante... und auch sonst lässt Miss Platnum keinen zweifel daran, dass sie die deutsche popszene mit ein paar verrücktheiten irritieren will. dabei bleibt "The Sweetest Hangover" (four music/sony) vor allem ein ausgezeichnetes partyalbum, dessen konsequent hittaugliche produktionen von the krauts perfekt die ukrainischen wurzeln der protagonistin mit dem disco-sound eben jener macher fusionieren, die bereits peter fox halfen, auf solobeinen zu stehen. vor allem aber ist das album eine bestandsaufnahme des aktuellen berlin sounds: die russendisko mag noch nicht ganz hinter uns liegen, aber diese weltoffene schattierung davon macht noch einmal richtig spaß. und bräuchte musikalisch die - in jeder hinsicht - flippige verpackung wohl gar nicht...
noch einmal wird es ruhig: Jeb Loy Nichols wagte schon vor einigen jahren den mutigen schritt, vom angesehenen musik-kenner und compilation-fabrizierer ("country got soul") in die aktive rolle zu wechseln... und selbst kreativ zu werden. was mit "days are mighty" 2007 bereits gut gelang, wird auf "Strange Faith And Practice" (impossible ark records/groove attack) dank verschiedener neuer ingredienzen endlich rund: hier perfektioniert sich ein sound, der durch den feinschliff von benjamin lamdin den optimalen feinschliff bekam. der produzent und musiker, welcher u.a. mit nostalgia 77 großartiges vollbrachte, erweitert das spektrum um einige jazzige arrangements. welche dem zurückgenommenen soul einfach gut tun. okay, nichols dürfte sich bewusst sein, dass seine musik für den hintergrund verdammt ist. doch in eben diesem wissen hat er das maximum herausgeholt - und sein bislang reifstes werk geschaffen.
taptenwechsel. "why didn't you do it?" startet als eine amy winehouse-balkan-variante... und auch sonst lässt Miss Platnum keinen zweifel daran, dass sie die deutsche popszene mit ein paar verrücktheiten irritieren will. dabei bleibt "The Sweetest Hangover" (four music/sony) vor allem ein ausgezeichnetes partyalbum, dessen konsequent hittaugliche produktionen von the krauts perfekt die ukrainischen wurzeln der protagonistin mit dem disco-sound eben jener macher fusionieren, die bereits peter fox halfen, auf solobeinen zu stehen. vor allem aber ist das album eine bestandsaufnahme des aktuellen berlin sounds: die russendisko mag noch nicht ganz hinter uns liegen, aber diese weltoffene schattierung davon macht noch einmal richtig spaß. und bräuchte musikalisch die - in jeder hinsicht - flippige verpackung wohl gar nicht...
noch einmal wird es ruhig: Jeb Loy Nichols wagte schon vor einigen jahren den mutigen schritt, vom angesehenen musik-kenner und compilation-fabrizierer ("country got soul") in die aktive rolle zu wechseln... und selbst kreativ zu werden. was mit "days are mighty" 2007 bereits gut gelang, wird auf "Strange Faith And Practice" (impossible ark records/groove attack) dank verschiedener neuer ingredienzen endlich rund: hier perfektioniert sich ein sound, der durch den feinschliff von benjamin lamdin den optimalen feinschliff bekam. der produzent und musiker, welcher u.a. mit nostalgia 77 großartiges vollbrachte, erweitert das spektrum um einige jazzige arrangements. welche dem zurückgenommenen soul einfach gut tun. okay, nichols dürfte sich bewusst sein, dass seine musik für den hintergrund verdammt ist. doch in eben diesem wissen hat er das maximum herausgeholt - und sein bislang reifstes werk geschaffen.
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