Donnerstag, 18. Februar 2010

bestandsaufnahme. 02/10

musik aus israel begegnet einem im popkulturellen kontext hierzulande ja eher selten. insofern können Billy And The Firm durchaus auf einen exotenbonus hoffen - auch wenn man im eigenen sound fernöstliche elemente vergebens sucht. mit sängerin billy levy weiß man zudem nicht nur eine gutaussehende frontfrau in seinen reihen; vielmehr scheint billy levy sich hier ihre ganz persönliche musikalische vision zu erfüllen. auf ihrem debütalbum "Thoughts From The Lioness' Lab" (spark & shine/kastellamedia/soulfood) wartet sie mit zwei handvoll unterkühlter popsongs auf, die sich stilistisch nicht so wirklich festlegen wollen. zwischen indierock, garage-punk und ordinärem pop chanchiert ihr songmaterial und hinterlässt nicht nur deswegen einen etwas ambivalenten beigeschmack: wer auf eine light-version von velvet underground oder den pixies anspringen könnte, der dürfte bei dieser platte fündig werden.
die österreicher My Glorious machen es einem schon einfacher, sie zu lieben: ihr auf einem kleinstlabel erschienenes debüt "Home Is Where The Heart Breaks" (g-records/intergroove) bedient sich zwar ziemlich rücksichtslos bei einer ganzer reihe populärer britischer vorbilder. immerhin aber stammt sänger und gitarrist samuel fischer selbst vom vereinten königreich. und trotz des klischeebeladenen titels verliert sich das dutzend tracks nicht in naheliegende emo-weinerlichkeiten. im gegenteil: es darf gerne etwas sperriger werden, bevor die hörer mit discobeats ("you sould be dancing") und ein paar harmonischen balladen wieder in die arme genommen werden. mir persönlich gefällt am konzept des trios vor allem der klare fokus auf bass und schlagzeug: denn die rhythmusfraktion hat hier ebensoviel zu sagen wie die grunge-artigen vocals. schade nur, dass ein paar unnötig effekthaschende momente den tiefgang verhindern, der zum beispiel aufgrund unkonventioneller songlängen vorbereitet wurde...

etwas aus dem rahmen fällt in dem zusammenhang Sharam Jey. dabei hat der in köln lebende, gebürtige iraner einmal als rockmusiker gestartet. über remixe für einige prominente acts führte sein weg jedoch flugs in richtig dancefloor. für sein neues album "In My Blood" (king kong records) allerdings raffte er nun sein gesamtes potential zusammen, ließ sich lediglich von den besten dieses faches inspirieren. welche vorzugsweise aus frankreich stammen - dem land, dessen dj's diesem genre erfolgreich in die charts verhalfen. wozu auch vorliegende 13 tracks gute chancen hätten. als gast glänzt beispielsweise princess superstar, die das material in daft punk-manier nach vorne treibt. richtig interessant wird das projekt für mich durch die vocals von andreas hogby, sänger der starmarket-nachfolgeband torpedo. der stellvertretend für die stilvielfalt hier stehen darf. meine große liebe zum house wird durch diese konsequent elektronischen clubsounds dennoch nicht entfacht... respekt für die umsetzung des "open minded" gedankens gibt es allemal.

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