Montag, 8. Februar 2010
lostprophets: the betrayed. review
nach einer längeren auszeit wieder aktiv sind diese hübschen herren, welche sich für ihre stressige phase abseits des rampenlichts die denkbar ungünstigste zeit ausgesucht haben: die Lostprophets gingen mit einem hitbeladenen zweitwerk und nach einem niedlich wiederspennstigen nachfolger triumphierend von der bildfläche. ein paar jahre später nun allerdings wird man es ungleich schwerer haben: nicht, dass "The Betrayed" (visible noise/sony) ein schlechtes album wäre. nur wirkt die musik der fünf nicht mehr neu und frisch, sondern vielmehr etwas altbacken. das zu jeder minute zelebrierte outlaw-dasein tut sein übriges, um die euphorie zu dämpfen. sicher: die waliser mögen eine harte zeit mit businessquerelen (genauer: ärger mit den produzenten) hinter sich haben. doch verglichen mit den brötchen, welche man in der hardcore-szene backt - und mit welcher sie ja ganz gerne kokketieren - wirkt das ganze eher lächerlich. glücklicherweise finden sich unter den elf tracks dennoch eine menge momente, in der ihre formel aus pop-gestik, sythesizer-spielerei und derben rockparts funktioniert. auch wenn das ergebnis ein wenig nach musikalischem wie kommerziellem kompromiss aussieht und junge mädels einmal mehr die zielgruppe markieren: die lostprophets bleiben ebenso gute musiker wie sie ein händchen für zündende kompositionen haben. insofern: trotz einiger sprichwörtlicher schönheitsfehler recht gelungen.
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