Sonntag, 14. Februar 2010

die aronauten & december pearls. rock GER

wenn alte herren musizieren, können eben schon mal zeilen wie "ich hab halt nur geld im kopf und dann denk ich an sex" herauskommen. jedenfalls wenn es sich dabei um Die Aeronauten handelt. jene haben mittlerweile knapp zwanzig jahre und eine unzahl veröffentlichungen sowie konzerte auf dem buckel... und nicht zuletzt wegen letzteren eine eingeschworene anhängerschaft. ob ihr neuer longplayer "Hallo Leidenschaft" (ritchie records/cargo) jedoch auch jungspunde rekrutieren können wird? mit wenig rock'n'roll tauglichen songtiteln wie "feuer der liebe", "nähe herstellen" oder "maximum future investment" wohl eher nicht. was die sechs herren um sänger olifr (!) bestimmt wenig kümmert. und zurecht. denn die schweizer haben längst klare vorstellungen von ihrem eigenen sound. und können einerseits unfassbar clever sein, wenngleich sie in ihren naiven momenten ebenso polarisieren werden. dieses album mit seiner charmanten, irgendwie zeitlosen mischung aus rock, ska und pop wird definitiv wieder seine abnehmer finden - auch wenn die protagonisten weder in deutschpunk-schubladen noch hamburger schul-räume passen werden. zum glück.
sie teilen sich mit den donots die herkunftsstadt... wer sonst nichts über die December Pearls weiß, dürfte dennoch eine idee vom sound der ibbenbürener haben. immerhin steuerte ein gewisser guido knollmann - sonst in oben genannter powerpopband in lohn und brot - auf dem ersten longplayer "le café royal" ein gitarrensolo bei; und zeichnete sich in der vergangenheit sogar für den sound der december pearls zuständig. so klangen sie teils stärker nach den großen nachbarn als diese selbst in ihrer spätphase. zumal sowohl die vocals als auch die mischung aus rock, punk und einer prise emo einfach sehr ähnlich ausfallen. angenehm ist dagegen, dass man auf "People Have Demons" (chorus of one/cargo) eine spur rauher zur sache gehen - und das trotz einer beachtlichen hitdichte, die sich selbst bei wiederholtem hören nicht erschöpft. wirklich vorbehaltlos überzeugen kann das zweitwerk zwar trotzdem nicht über die ganze spielzeit; dennoch ist dem quintett eine respektable gesamtleistung zu attestieren. zumal mit tracks wie "electric" ein paar schöne ohrwürmer dabei sind. bleibt letztendlich nur die frage, ob man sich langfristig mit der ettikette "donots kleine brüder" abfinden will?!

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