Mittwoch, 10. Februar 2010
chelsy: sweet medicine. review
gerade bei mir nicht bekannten bands, fällt der blick neben dem albumcover doch immer zuerst auf das beiliegende platteninfo. im vollen bewusstsein, dass hier ordentlich auf die pauke gehauen wird. nur manchmal entsteht beim lesen dieses "empfehlungsschreibens" ein eigenes kleines bild, von dem ich mir nicht selten wünschte, dass ihm die musik gerecht wird. wie im falle Chelsy. da goutiert man weakerthans-referenzen und ein walter schreifels wird ebenso euphorisch lobend zitiert wie mille von kreator (!) und tomte's nikolai potthoff. keine leichte bürde für "Sweet Medicine" (s&v records/alive). doch das trio aus dem ruhrpöttchen mülheim meistert die aufgabe relativ souverän. und ziemlich einfühlsam. zwar wird die tiefe oben genannter musiker nur selten erreicht und auch die naheliegenden promise ring-nachfolger maritime bleiben nicht zuletzt dank arg cheesy tracks wie "discothequés" außer blickweite - mit kleinen perlen wie "monique" oder "who needs words" setzen chelsy aber ein zierliches ausrufezeichen. und selbst wenn mir die zeitgleich erscheinenden talking to turtles noch eine spur besser gefallen: nach ein paar singles via "my favourite toy records" und einem weitgehend unbeachteten debüt nehmen die drei 2010 offenbar richtig fahrt auf.
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